Jetzt aber Ballett (German Edition)
sie genervt.
"Richtig?"
"Ja, mit Zunge. Nun stell dich nicht so an."
Andi fehlte es total an Praxis. Ihm fiel ein, dass er den einzigen Zungenkuss seines bisherigen Lebens mit Till aus getauscht hatte – aus einer Blödelei heraus war es für beide eine sehr geile Erfahrung gewesen. Ungeschickt stieß er ihr die Zunge in den Schlund. Sie zog den Kopf zurück.
"Pass doch auf. Ich hab heut schon gekotzt"
*Danke für die Info.*
Andi würgte.
Sie begann nun, sich auszuziehen.
"Wäre hilfreich, wenn du dich auch ein bisschen frei machen könntest. Oder zieht dich zu Hause Mutti aus?"
Den letzten Satz fand Andi nun alles andere als anregend. Etwas verlegen streifte er seine Hose ab. Christine stand nackt vor ihm, während er noch wie in Zeitlupe an seinen Klamotten zupfte.
"Scheiße. Ich muss erstmal gucken, ob ich nicht schon meine Tage habe."
Andi war etwas geschockt, als er sah, wie sie sich im Schritt rumfummelte und irgendwas untersuchte.
"Nee, alles klar", sagte sie schließlich.
"Nimmst du eigentlich die Pille?", fragte er, während er ein neuerliches Würgen mühsam unterdrückte.
"Ich vertrag das Zeug nicht. Du wirst dir hübsch ein Mützchen überziehen. Ich hab auch was Besonderes."
Aus einer Schublade holte sie ein Päckchen hervor. Sie löschte das Licht und das Teil leuchtete grünlich-gelb.
"Nu komm schon", drängte sie "lass mich dein Lichtschwert sehen."
"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mir das Teil überziehe", sagte Andi entgeistert, "ist das radioaktiv oder so?"
"Quatsch, ganz natürlich."
" Siehst du nicht, wie das strahlt? Da kann man ja im Dunkeln Zeitung bei lesen. Das kommt mir nicht in die Nähe von meinen … äh … vielleicht will ich mal später Kinder haben. Weg damit!"
"Nun reg dich nicht auf – dann kriegst du halt ein stinknormales Kondom, du Spießer . Ich hab alles da, arbeite schließlich manchmal als Aushilfe im Sexshop. "
Sie schaltete das Licht wieder an.
"Aber deinen Kleinen solltest du vorher schon noch aufwecken", meinte Christine und wies auf seine Körpermitte, "Warte, ich kümmere mich darum", sagte sie und machte sich sogleich an die Arbeit.
Andi zuckte zusammen.
*Wie kann ein Mensch, der noch am Leben ist, nur so kalte Hände haben?*
Es wurde nichts – Andis Erregungszustand war auf dem Nullpunkt und auch eine Viertelstunde später tat sich nichts .
"Das wird schon noch was. Bei mir hat noch jeder seinen Mann gestanden", sagte sie und zog ihn aufs Bett.
*Prima, den Druck kann ich jetzt gut gebrauchen*, dachte Andi und folgte ihr widerwillig.
Sie legte sich breitbeinig von ihm hin und drückte seinen Kopf sanft zwischen ihre Schenkel. "Dort kannst du deine Zunge ruhig richtig gehen lassen", forderte sie ihn auf.
Er schaute eine Weile völlig irritierte, bis er sein Gesicht dem Ziel annäherte. Da fiel ihm der zotige Spruch eines Englischreferendars wieder ein: "There are two things in the world that smell like fish. And one of them is fish."
Der Duft durchzog heftig seine Nase – er hasste Fisch und musste sich schnell aufrichten, um nicht zu kotzen.
"Was ist?", fragte Christine enttäuscht.
"Du ich glaub, das wird nichts. Ist wohl besser, wenn ich gehe. Vielleicht liegt es am Alkohol. Ist mir noch nie passiert", stammelte Andi verlegen.
"Vielleicht bist du ja doch schwul."
"Ich? Nein! Wie kommst du darauf?"
"War nur Spaß, nun reg dich nicht auf."
Sie versuchte ihn zu trösten und führte eine Brust an seinen Mund. Instinktiv und völlig in Gedanken begann er zu nuckeln und zu saugen.
"So ist schön. Komm zu Mutti", sagte sie, während sie ihm über den Kopf streichelte. *MUTTI???!!!*
Andi sprang auf, zog sich in Lichtgeschwindigkeit an und stürmte zur Tür.
"Eh und was wird aus mir?", rief Christine.
"Wenn du im Sexshop arbeitest, wirst du doch sicher irgendeinen fucking Dildo haben, mit dem du es dir besorgen kannst. Da kannst du auch gerne radioaktive Kondome drüberziehen, bis du selbst im Dunkeln leuchtest."
"Das ist DIE Idee", rief Christine, die plötzlich wirklich einen Vibrator in der Hand hielt, "ich hab gehört, dass manche Kerle eine viel bessere Erektion kriegen, wenn sie so ein Teil im Popöchen haben. Nun komm, ein letzter Versuch", bettelte sie.
*Oh Gott, die Alte ist ja völlig wahnsinnig. Nur raus aus diesem Irrenhaus!*
Zu Hause angekommen sah Andi die Anruferliste des Telefons durch.
"Fuck! Shit!"
Ein Anruf von seinen Freunden Till und John , wie er an der Nummer
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