Jetzt! - die Kunst des perfekten Timings
Letzteren den Altschlüssel (eine halbe 8). Da auf verschiedenen Tracks vieles gleichzeitig geschieht, habe ich die Polyphonie eigens gekennzeichnet. Unter dem Diagramm läuft eine Zeitschiene mit Markierungen, um wichtige Intervalle anzuzeigen. Zudem ist angegeben, dass das Zeitmaß in Minuten (M) statt etwa in Stunden gemessen wird.
Jede Handlung hat einen eigenen Track: Belüften, Suchen und Retten, Wassereinsatz, und zwar in der Reihenfolge, in der die Tätigkeiten stattfinden. Im Allgemeinen ordne ich jedem Schritt oder Stadium einer Sequenz einen eigenen Track zu. Folgt man jedem Track von links nach rechts, finden sich Interpunktionszeichen. Jeder Vorgang oder Zustand hat Anfang und Ende, die abrupt oder allmählich sein können. Zur Erinnerung, dass die Interpunktion wichtig sein kann, verwende ich als Platzhalter den Buchstaben I. Bei Feuern beispielsweise kann es lange dauern, bis sie vollständig gelöscht sind.
Die Intensität des Feuers verändert sich im Laufe der Zeit (Form) . Es brennt stärker, sobald die Feuerwehrleute das Gebäude belüften und Fenster aufbrechen, was dem Feuer neuen Sauerstoff zuführt.
Die grau markierte Spalte zeigt das Chancenfenster für Rettungseinsätze.
Meine Zeichnung ist als Skizze gedacht. Wenn Architekten ein Gebäude entwerfen, beginnen sie mit einer Skizze, nicht mit detaillierten Bauzeichnungen. Uns geht es nicht um mathematische Genauigkeit. Später können Sie dem Diagramm das übliche Gitternetz für Tage, Wochen und Monate hinzufügen und präzisere Maße angeben. Das sollte jedoch erst der letzte Schritt sein. Denken Sie an das Mantra: Muster geht vor Präzision.
Schritt 3: Vertiefen
Nun haben Sie ein einfaches Partiturdiagramm, das einen ersten Versuch darstellt, das Wesentliche Ihrer Situation zu erfassen. Im nächsten Schritt untersuchen, erweitern und verfeinern Sie das Diagramm anhand von zwei Faktoren, die im Polyphoniekapitel behandelt sind: Struktur und Einfluss. Beginnen wir mit der Struktur, den vertikalen Beziehungen zwischen den Tracks.
Die vertikalen Beziehungen zwischen den Tracks untersuchen
Schauen Sie sich die verschiedenen Tracks Ihres Partiturdiagramms an und fragen Sie sich:
Was fällt zeitlich zusammen, was nicht? Korrespondiert die Markteinführung eines Produkts mit einer Nachfragespitze danach?
Welche Tracks preschen vor, hinken hinterher oder überschneiden sich? Bringen etwa drei Firmen gleichzeitig praktisch identische Produkte auf den Markt?
Gibt es Lücken und spielen sie eine Rolle? Ein Unternehmen hat eventuell zu kämpfen, wenn zwischen neuen Produkten lange zeitliche Lücken klaffen.
Welche Tracks oder Teiltracks verlaufen synchron oder asynchron zu anderen? Sind die internen Systeme des Unternehmens auf Veränderungen des Marktes abgestimmt oder nicht?
Wie beeinflussen sich die Tracks gegenseitig? Verursachen, verdecken oder verstärken die Inhalte eines Tracks die Vorgänge anderer Tracks oder konkurrieren sie mit ihnen?
Eine Timinganalyse lenkt die Aufmerksamkeit auf die Beziehung zwischen der horizontalen und der vertikalen Dimension einer Situation. In den meisten Fällen wissen Sie wahrscheinlich am Anfang nicht, welche Teile des Partiturdiagramms Ihnen am meisten Aufschluss über das Timing geben. Es könnte die Erkenntnis sein, dass ein Schritt oder Stadium einem anderen folgen muss, dass zwei Prozesse sich nicht überschneiden dürfen oder ein anderes Muster sinnvoll ist. (Das Kapitel über Polyphonie erläutert eingehender, wie ein Track andere beeinflussen kann.)
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Brandbekämpfung: Der herkömmliche Such- und Rettungseinsatz
Wie das Partiturdiagramm in Abbildung 8.1 zeigt, gibt es eine Zeitspanne, bevor zusätzlicher Sauerstoff das Feuer intensiviert. Je länger dieser kurze Aufschub dauert, umso besser, denn er gibt den Feuerwehrleuten Zeit, im Gebäude Eingeschlossene zu suchen und zu retten. George K. Healy, Löschzugführer in Queens, New York, sagte: »Vor Jahren konnte man ein Fenster aufbrechen, und das Feuer brauchte dann noch mehrere Minuten – oder sogar zig Minuten, um sich zu entwickeln.« 3 Rettungskräfte planen diese Zeit in ihren Einsätzen ein.
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Diagrammgröße anpassen
Fragen Sie sich:
Habe ich genügend Tracks und in jedem Track genügend Details über Sequenz, Interpunktion und so weiter einbezogen?
Ist mein Diagramm »hoch« genug?
Ist es auch lang und breit genug?
Bezieht es die bekannte Vergangenheit und wahrscheinliche Zukunft ausreichend ein, um die Situation zu
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