Jetzt mal Butter bei die Fische
vermittelt der Coach Werkzeuge, die dabei helfen, überhaupt Jobideen zu finden, konkrete Jobprojekte zu entwickeln und in die Tat umzusetzen – und den gewünschten Job möglichst auch zu bekommen. Und mit der Hilfe von Zeitplänen und To-do-Listen gibt er dem Prozess Struktur und dem Klienten Halt.
Auch wenn es platt und etwas abgegriffen klingt: Der Ansatz des Coaches muss immer ganzheitlich sein, weil er den veränderungswilligen Menschen mit all seinen rationalen und irrationalen, erwachsenen und kindlichen Seiten sieht und in den Prozess einbezieht. Dieser Weg ist natürlich komplizierter, als Menschen nur dazu aufzufordern, an ihren Traumjob zu glauben, und ausschließlich seine veränderungsbereiten Seiten anzusprechen. Er ist aber auch meistens erfolgreicher.
Und jetzt?
Also, (berufliche) Veränderungen sind nicht leicht zu haben. Das wussten Sie ja wahrscheinlich schon. Auch, dass unser inneres Hü und Hott die Sache nicht gerade leichter macht. Gehören alle Neuorientierer folglich zum Coach oder gar auf die Couch, weil man es allein sowieso nicht hinbekommt?
Nein! Die meisten von Ihnen können und werden es auch ohne professionelle Unterstützung schaffen. Was Sie dafür aber brauchen, ist das Wissen, wie Veränderungsprozesse funktionieren – und das gehört leider nicht zu unserer Allgemeinbildung. Zwar akzeptieren wir, dass ständige Fortbildung im Job eine Selbstverständlichkeit ist, und wir arbeiten brav eine Gebrauchsanweisung von etlichen hundert Seiten für ein neues Smartphone durch. Und zum Thema »Change Management« kann wohl jede Führungskraft etwas von sich geben. Aber wie wir es hinbekommen, unser eigenes (Berufs-) Leben in andere Bahnen zu lenken, wissen die meisten von uns nicht.
Das möchte ich in den folgenden Kapiteln ändern. Schritt für Schritt werde ich Sie jetzt durch ein Programm begleiten, das Ihnen die Werkzeuge und das Know-how zum Selbstcoaching vermittelt. Zuerst wird es darum gehen, wie wir den Weg zum neuen Job am klügsten strukturieren und welche Aspekte wir dabei unbedingt berücksichtigen müssen. Weil ein gutes Selbstmanagement für diesen Prozess sehr wichtig ist, werde ich ausführlich darauf eingehen, bevor wir zu den praktischen Werkzeugen des Selbstcoachings kommen.
Damit werden Sie sehr gut vorbereitet sein auf die darauffolgenden fünf Schritte bis zur Entscheidung im dritten Teil des Buches.
Das Projekt Neuorientierung
Lassen Sie uns über einen gedanklichen Schlenker in das Thema einsteigen:
Stellen wir uns vor, wir würden ein größeres Unternehmen leiten, das Haushaltsgeräte produziert. Die Geschäfte laufen gut, aber wir brauchen ein ganz neues Produkt, das uns von der Konkurrenz abhebt und neue Kundenkreise erschließt. Wie würden wir vorgehen? Wir müssten die große Aufgabe so strukturieren und auf unsere Mitarbeiter verteilen, dass in einem überschaubaren Zeitraum auf möglichst effiziente Weise ein tolles neues Gerät entstehen kann. Wir würden also ein Projekt dafür ins Leben rufen.
Kämen wir auf die Idee,
den Mitarbeitern so viel Zeit dafür zu geben, wie sie meinen zu brauchen?
kein Datum festzulegen, an dem das Produkt fertig sein soll?
jeden Mitarbeiter selbst entscheiden zu lassen, wann, wo, wie und was er tut?
die ganze Sache ausschließlich der Entwicklungsabteilung zu überlassen?
nichts zu dokumentieren oder zu zeichnen, sondern nur gedanklich zu arbeiten?
auf Zwischenschritte und Meilensteine zu verzichten?
sich nicht darum zu kümmern, wie die Menschen miteinander arbeiten und klar kommen?
Das wäre wohl ziemlich absurd, denn so viel Anarchie würde kaum funktionieren. Man muss kein Prophet sein, um sich auszurechnen, wie groß das Durch- und Gegeneinander wäre. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit bekämen wir niemals das Produkt, das wir uns wünschen. Blöde Idee, oder?
Was wäre ein klügeres Vorgehen? Wir würden Strukturen schaffen, die genug Freiräume für kreatives Denken und Arbeiten geben, aber auch ausreichend Kontrolle und Planung beinhalten, sodass wir immer im Blick haben, ob die Richtung stimmt, und auf Fehlentwicklungen schnell aufmerksam werden. Und natürlich würden wir uns darum kümmern, dass Zusammenarbeit und Kommunikation gut funktionieren.
Wir könnten eine einfache Arbeitsteilung einrichten, indem wir Prozesse und Teams in drei Arbeitsbereiche aufteilten:
Ein Team würde sich um die Produktentwicklung kümmern.
Eine Planungsabteilung wäre für Zeit- und Aufgabenpläne zuständig und würde
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