Jetzt mal Butter bei die Fische
alles, was mit Zeit- und Aufgabenplanung zu tun hat. Manchmal muss ich Menschen erst davon überzeugen, dass dies sehr wichtig ist – wenn sie glauben, dass viele bunte Ideen doch ausreichen müssten, um uns auf neue berufliche Gedanken und Bahnen zu bringen. Aber erstens kann sich Kreativität am besten in definierten Räumen entfalten, und zweitens sollen ja aus den schönen Ideen auch konkrete Jobprojekte werden. Eine Leserin meines Job-Blogs schrieb einmal sehr passend: »Ohne Steine entsteht kein Haus, sondern nur Luftschlösser.« Eine gute Planung ist das Fundament unseres Projekts, das genug Halt geben, aber auch nicht zu eng und rigide sein soll.
Selbstmanagement Obwohl wir uns einerseits frischen Wind in unserem Beruf so sehr wünschen, haben wir andererseits auch Angst vor Veränderung und Risiken. Und oft spielen negative Glaubenssätze eine große Rolle, die uns ein besseres (Berufs-)Leben nicht zubilligen oder zutrauen. Das unangenehme Resultat sind mentale Blockaden. Wie ich Ihnen schon erklärt habe, sind sie in meinen Augen der größte Stolperstein für eine erfolgreiche Neuorientierung. Deshalb spielt ein psychologisch kluges Selbstmanagement eine ganz wichtige Rolle. Als unser eigener Coach müssen wir dafür sorgen, dass wir uns innerlich gut organisieren und so achtsam mit uns sind, dass Blockaden gar nicht erst auftauchen – oder dass wir imstande sind, mit ihnen konstruktiv umzugehen.
Sie brauchen sich jetzt keine Gedanken darüber zu machen, wie Sie mit diesen drei Dimensionen umgehen! Die Werkzeuge zum Selbstcoaching, die ich Ihnen später erklären werde, berücksichtigen alle drei »Hüte«. Außerdem werde ich Sie während des Arbeitsprogramms bis zu Ihrer Entscheidung immer wieder auf Aspekte der drei Dimensionen aufmerksam machen. Das klingt jetzt vielleicht noch theoretisch – wenn Sie erst damit arbeiten, wird es Ihnen bald ganz selbstverständlich sein.
Der Entwicklungsprozess
Lassen Sie uns noch einmal zurückkehren zu unserem fiktiven Projekt »neues Haushaltsgerät«. Wir haben inzwischen drei Teams gebildet und deren Aufgaben festgelegt. Ich möchte jetzt mit Ihnen die Arbeit der Entwicklungsabteilung genauer betrachten.
Der Entwicklungstrichter
Stellen Sie sich vor, man würde diese kreativen und hochmotivierten Leute einfach nur instruieren: »Jetzt entwickelt mal schön!« Ganz ohne Vorgaben. Ich vermute, es kämen zwar viele bunte Ideen dabei heraus, aber kaum ein fertiges Produkt. Denn wahrscheinlich würde man oft und gerne zusammensitzen, brainstormen, sich wieder zurückziehen, Ideen ausbrüten, grübeln, wieder brainstormen und so weiter. Ein richtig kreativer Kopf kommt eben immer wieder auf neue Lösungen und Ideen. Doch wenn er das Fass dann jedes Mal aufs Neue aufmachte, die bisherigen Ergebnisse in Frage stellte und wieder von vorn begänne, bliebe der Prozess in einer Endlosschleife gefangen.
Viele gute Ideen ergeben also noch lange kein gutes Produkt – und natürlich würde kein Unternehmen seine Entwicklungsabteilung auf diese Weise vor sich hin wurschteln lassen! Es braucht ein wenig Struktur, um aus Ideen auch Ergebnisse zu machen. Am klügsten ist es, Entwicklungsprozesse wie einen Trichter zu gestalten:
Anfangs müssen unbedingt alle auch noch so verrückten und abwegig scheinenden Ideen erlaubt sein. Denn wer weiß schon sofort, welches Potenzial darin stecken mag? Viele scheinbar verrückte Ideen wurden erst verlacht, bis sie sich als geniale Erfindungen erwiesen. Es müssen also erst einmal Bedingungen geschaffen werden, die das Querdenken und Fantasieren anregen und fördern. Ein Toaster, der ein ganzes Brot toasten kann? Ein schwebender Staubsauger? Warum nicht!
Diese Phase sollte aber eines Tages ein Ende finden, sonst droht die Endlosschleife. Dann geht es darum, aus allen Ideen eine Auswahl zu treffen und zu überlegen, wie die Ergebnisse angewendet werden können. Eine großartige Idee, die auch nach reiflicher Überlegung keinen Zusammenhang mit dem zu entwickelnden Produkt hat, sollte jetzt besser verworfen werden. Geht diese Phase dem Ende entgegen, sind wir einen Schritt weiter, weil wir jetzt einige hoffentlich unterschiedliche Lösungen gefunden haben.
Diese Lösungen müssen schließlich durchgerechnet und auf Herz und Nieren überprüft werden. Um eine gute Entscheidung über das Endprodukt treffen zu können, brauchen wir vorher verschiedene Entwürfe und Prototypen. Erst, wenn wir für jede Alternative einen Umsetzungsplan und
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