Jetzt mal Butter bei die Fische
auch eine Marketingstrategie haben, können wir uns entscheiden. Sonst haben wir am Ende ein geniales Produkt, das nicht zu produzieren ist oder für das es keine Kunden gibt.
Der Neuorientierungsfahrplan
Das klingt sehr einfach und logisch, oder? Deshalb folgt auch mein Jobentwicklungsprogramm dieser »Trichterlogik« und arbeitet sich vom breiten, kreativen Denken in fünf Schritten bis zum analytischen, kritischen Denken und schließlich zur Entscheidung vor:
Am Anfang steht eine Standort- und Zielbestimmung. Was sind Ihre Gründe, sich beruflich neu aufzustellen? Warum wollen Sie den jetzigen Job aufgeben? Wie breit wollen Sie eigentlich suchen?
Dann dreht sich alles um Ihre Neigungen, Interessen, Fantasien und Träume. Sie möchten Astronautin sein oder auf dem Meer arbeiten? Kein Problem, hier ist Träumen und Querdenken schließlich sogar gefordert! Je mehr spannendes Material Sie in dieser Phase zusammentragen, desto mehr Stoff haben Sie in der nächsten zum Verwerten und Weiterdenken.
Dieser Schritt ist nicht weniger kreativ. Jetzt geht es darum, aus den vielen Gedanken mögliche Jobideen zu entwickeln – auch die müssen noch nicht »realistisch« sein, sondern vor allem interessante und attraktive Optionen.
Anschließend wird die Jobidee zum Jobprojekt. Nur eine kleine Auswahl des dritten Schritts können Sie hier bis zum »Prototyp« zu Ende denken. Das bedeutet, dass Sie jedes Jobprojekt so genau wie möglich definieren – bis zu Ihrer Bewerbungsstrategie oder dem Umsetzungsplan. In dieser Phase kommen auch Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ins Spiel.
Schließlich treffen Sie aus dieser Auswahl Ihre Entscheidung.
Jetzt brauchen wir nur noch diese fünf Schritte mit den drei Dimensionen zu verbinden, und fertig ist unser »Neuorientierungsfahrplan«: Während wir uns also mit dem Entwicklerhut auf dem Kopf von Schritt zu Schritt arbeiten, prüfen wir regelmäßig mit dem Hut des Planers, ob wir noch in der Spur sind. Und den Selbstmanagerhut setzen wir auf, um unsere Befindlichkeit zu checken und einzugreifen, wenn Blockaden drohen.
Wenn ich Menschen dieses simple Konzept vorstelle, sagt fast jeder: »Klar, das ist ja völlig logisch. Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?« Das ist wirklich merkwürdig, denn in anderen Lebensbereichen, vor allem, wenn es um berufliche Projekte geht, handeln wir ja meist nach so einem Muster – und finden es ganz selbstverständlich. Was ich Ihnen also hier empfehle, sind wirklich keine Geheimnisse oder besonders komplizierte Rezepte. Es ist höchstens ein bisschen ungewohnt, so eine Strategie für eigene »Lebensprojekte« anzuwenden.
Warum beginnen wir nicht mit unseren Fähigkeiten?
Diese Frage wird mir häufig gestellt. Viele Menschen meinen, mit einem Stärken-Schwächen-Profil schon auf einem guten Weg zum neuen Job zu sein. Schließlich scheint sich in der Arbeitswelt ja alles darum zu drehen, was wir können und kennen. Wenn ich weiß, was ich kann, muss ich nur noch nach dem passenden Job schauen. Klingt vernünftig – hat aber einen Haken, den ich ja bereits erwähnt habe:
Viele Menschen mit Veränderungswünschen arbeiten schon länger in einem Job, für den sie ausgebildet wurden oder studiert haben. Fragt man sie nach ihren Kompetenzen, denken die meisten zuerst an solche, die sie tagtäglich anwenden. Dass wir in unserem Berufs- und auch Privatleben auch viele unspezifische Fähigkeiten erwerben und pflegen, die uns ganz andere Tätigkeiten ermöglichen könnten, ist vielen Menschen gar nicht bewusst.
Im Mittelpunkt unseres Kompetenzprofils stehen in der Regel solche Fähigkeiten und Kenntnisse, die eine große Rolle in unserem momentanen Job spielen. Aber den wollen wir ja verändern und womöglich ganz hinter uns lassen! Würden wir hier mit unserer Suche nach Alternativen beginnen, kämen wir kaum auf Ideen, für die wir (noch) nicht alle nötigen Kompetenzen mitbringen.
Ich setze deshalb lieber bei Interessen und Neigungen an und lasse die Kompetenzen erst später einfließen, wenn Jobideen schon formuliert und nicht so einfach vom Tisch zu wischen sind. Natürlich kann es sein, dass wir dann feststellen, dass unsere Fähigkeiten und Kenntnisse für den erträumten Job nicht ausreichen. Aber wir können dann immer noch nach Wegen suchen, wie wir dies ändern und Kompetenzen erwerben können.
Das Prägnanzproblem bei Entscheidungen
Wenn wir eine Entscheidung zwischen A und B treffen wollen, müssen beide Alternativen ähnlich klar, bekannt
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