Jetzt mal Butter bei die Fische
Ihr Leben verändern? Was würden Sie dadurch alles gewinnen? Es geht hier nicht darum, sich alles in rosarot vorzustellen, sondern darum, was Sie wahrscheinlich erreichen können, wenn es gut läuft. Notieren Sie diese Chancen.
Erst anschließend überlegen Sie bitte, wie hoch Sie die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass Sie Erfolg haben. Ist es unwahrscheinlich, zu 50 Prozent möglich oder gar recht wahrscheinlich? Es ist wichtig, dass Sie für jedes Projekt zu einer ungefähren Einschätzung kommen. Denn was helfen Ihnen die schönsten Ideen, wenn Sie bei der Umsetzung feststellen, dass Sie damit unmöglich einen Job bekommen oder Ihr selbstständiges Projekt überhaupt nicht umsetzbar ist!
Sollten Sie die Umsetzungschancen eines Projekts gar nicht einschätzen können, wäre es natürlich ein Risiko, sich darauf einzulassen. Wenn es auf der anderen Seite im Erfolgsfall Ihr Leben sehr bereichern würde, wenn es vielleicht immer Ihr großer Traum war, wollen Sie es vielleicht trotzdem verwirklichen. So wagt der eine vielleicht eine Karriere als Musiker und der andere eröffnet ein Cafe – weil es in ihren Augen eine Sünde wäre, es nicht zumindest probiert zu haben. Ich würde niemals versuchen, einen Menschen davon abzubringen, seinen Traum zu leben! Ich würde ihm nur ans Herz legen, besonders viel Augenmerk auf einen Plan B zu verwenden – für den Fall, dass es nicht klappt mit dem Traumprojekt.
Wenn Sie jetzt feststellen, dass es bei einem Projekt für Sie und Ihr Lebensglück nur wenig zu gewinnen gibt und es gleichzeitig nur geringe oder sehr unklare Umsetzungschancen hat, sollten Sie es jetzt vielleicht streichen und vergessen. Vermerken Sie bitte Ihre Einschätzungen auf den Projektblättern.
Die langfristige Perspektive
Ein wichtiger Aspekt für Ihre Entscheidung ist, wie sich Ihre Jobprojekte langfristig entwickeln können. Stellen Sie sich vor, Sie haben zwei Projekte, die Sie relativ attraktiv finden. Eines davon hat seinen Höhepunkt mit der Umsetzung erreicht und könnte mit den Jahren eher langweilig werden. Das andere hat das Potenzial, daraus ganz neue Möglichkeiten zu entwickeln oder Karriereschritte zu gehen, die Ihnen im Moment noch verbaut sind. Sie würden sich bestimmt für das zweite entscheiden.
Daher möchte ich Sie bitten, Ihre Projekte auf ihre langfristige Perspektive hin zu untersuchen. Fragen Sie sich, wo Sie in fünf, zehn und zwanzig Jahren damit sein können. Welche Möglichkeiten könnte Ihnen das Projekt eröffnen? Wenn das Cafe ein Erfolg wird, könnte daraus ein Franchising-Konzept werden? Der Einstieg in die Eventabteilung könnte der erste Schritt hin zur Messeorganisation sein? Und hinter dem neuen Job könnten innerbetriebliche Fortbildungen oder ein Studium warten?
Oder Sie stellen fest, dass ein attraktives Projekt eine Sackgasse sein könnte: Eine Position bietet kaum Aufstiegs- oder Entwicklungschancen? Wenn die neue Herausforderung bewältigt ist, könnte der neue Job wie jeder andere sein? Und irgendwann könnte es öde sein, jeden Tag von morgens bis abends hinter dem Cafetresen zu stehen?
Versuchen Sie herauszuarbeiten, welches Potenzial in Ihren Projekten steckt – wenn Sie mögen, können Sie jeweils ein optimistisches und ein pessimistisches Szenario entwerfen. Fragen Sie sich dann, ob Ihre Ergebnisse eher für oder gegen ein Projekt sprechen. Vermerken Sie Ihre Erkenntnisse auf den Projektblättern.
Und was sagt Ihre Ich-Bühne?
Bisher haben wir Ihre Projekte vor allem durch die Brille der Vernunft betrachtet. Jetzt sollen natürlich auch Ihre Persönlichkeitsanteile zu Wort kommen, die eher für das Bremsen und die Nicht-Veränderung zuständig sind: Bitte legen Sie die Karten mit den »Darstellern« auf Ihrer Ich-Bühne im Halbkreis vor sich auf den Tisch. Falls Sie lange nicht mehr an sie gedacht haben, lesen Sie vielleicht noch einmal durch, was ich dazu geschrieben habe, und schauen Sie in Ihre Notizen, die Sie sich während der Arbeit mit der IchBühne gemacht haben. Ihnen sollte gegenwärtig sein, wie jeder Anteil tickt, was er will – und wovor er Angst hat und was er unbedingt zu vermeiden sucht.
Auch wenn es Ihnen merkwürdig erscheinen sollte: Ich möchte Sie jetzt bitten, jedes Ihrer Jobprojekte im »Plenum Ihrer Anteile« vorzustellen. Als wollten Sie ein Publikum für etwas gewinnen, das Ihnen besonders am Herzen liegt. Versetzen Sie sich der Reihe nach in jeden Ihrer Anteile, und fragen Sie sich, was dieser zu dem Jobprojekt denkt
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