Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
Vom Netzwerk:
Ruhe zu geben.“
    Sabrina zuckte die Achseln. „Na ja, denke dir einfach einen Zauberspruch und spreche ihn aus. Sage ihnen, dass sie dir von nun an gehorchen werden.“
    „Echt lustig, Sabrina.“ Kenny lachte und strich sich über seinen weißen Schnurrbart. Dann runzelte er die Stirn. „Ah, jetzt verstehe ich, was du meinst. Du spielst Theater. Du tust so, als ob du sie verzaubern würdest, das finden sie dann lustig und tun, was du willst!“
    „So ähnlich, ja“, stimmte ihm Sabrina zu. Als sie sich nach ihren Mädchen umschaute, waren die schon außer Sichtweite. Der Weg führte in den Wald und unten an den Fluss!
    „Und wie ist das beim Abendessen, wenn ihr...“
    „Entschuldige mich, Kenny!“ Sabrina hatte plötzlich Angst. „Ich muss los!“
    Sie lief so schnell sie konnte durch den Wald, aber sie hatte vergessen, welches Tempo ihre kleinen Zombies an den Tag legen konnten. Das treibende Rauschen des Flusses ließ sie noch mehr eilen. Sie konnte ihn bereits durch die Bäume sehen. Hoffentlich komme ich nicht zu spät!, dachte Sabrina panisch.
    Es war zu spät! Als sie am Ufer ankam, sah sie die Mädchen wie Lemminge eine nach der anderen zum Ende der Bootsanlegestelle laufen und ins Wasser springen! Wie auf einem Piratenschiff, von dem die Gefangenen über die Planken in den sicheren Tod geschickt wurden!
    Einige standen bereits im hüfthohen Wasser, hatten aber nicht annähernd genug Verstand, sich zu retten. Entnervt watete Sabrina in den Fluss und steuerte ihre Schützlinge zurück ans Ufer. Sie half gerade Sylvia und Karen aus dem Wasser, als eine Stimme sagte: „Ich weiß, was du hier tust.“
    Sabrina wirbelte herum. Arthur Rimbard stand auf dem Waldweg und beobachtete sie. Wie viel hatte er wohl gesehen?, fragte sie sich besorgt. Wie soll ich ihm das nur erklären?
    „Ich weiß, was du hier tust“, wiederholte er streng.
    „So?“, fragte Sabrina. „Und was tue ich hier?“
    Arthur grinste verschwörerisch. „Du übst mit ihnen für den Geschicklichkeitswettbewerb. Du willst diesen Pokal gewinnen, nicht wahr?“
    Sabrina lachte erleichtert. „Mehr als alles andere. Ich bin ertappt.“
    „Das nenne ich Einsatz“, sagte Arthur aufmunternd. „Aber überfordere die Mädchen nicht. Ihr habt noch drei Tage zum Trainieren.“
    „Ja, drei Tage“, wiederholte Sabrina mit aufgesetzter Fröhlichkeit.
    „Sie hat uns befohlen, ins Wasser zu gehen“, sagte Sylvia, die immer noch etwas von der alten Petze in sich hatte.
    Arthur nickte. „Natürlich hat sie das getan! Ihr habt eine super Betreuerin. Macht weiter so!“ Arthur ging zurück ins Lager und pfiff erleichtert und glücklich vor sich hin.
    Sabrina schaute sich ihre acht gehirnamputierten Mädchen an, wie sie pudelnass vor ihr standen und in die Luft starrten.
    Wie sollten sie nur den Rest der Woche überstehen? Oder auch nur den restlichen Tag?

10. Kapitel
    Sabrina wollte ihren Augen nicht trauen. Dies war das wohl gefährlichste Kunststück, das man hier im Ferienlager Bärenklaue kannte! Sie nannten es die Tarzanliane, weil es sich um ein dickes Seil handelte, das von einem riesigen Baum herabhing. Man musste an dem Seil über einen schlammigen Flusslauf schwingen, der auf beiden Seiten steile Böschungen hatte. Ein Kind griff sich das Seil, sprang los und schwebte wie Tarzan über den Fluss. Es landete sicher auf der anderen Seite.
    Es sah gefährlich aus, und die Kinder quieksten aufgeregt, während sie über die schlammige Schlucht schwangen.
    Zur Sicherheit waren sechs Betreuer in der Schlucht stationiert, um die herunterfallenden Kinder aufzufangen. Sie schwangen nur gut einen Meter über dem Boden und zu fallen bedeutete wegen des Schlamms eher Spaß als Risiko. Sabrina schaute die versteinerten Gesichter ihrer Mädchen an, die ganz hinten in der Reihe standen. Sie musste zugeben, dass sie eigentlich die Einzigen waren, um die sie sich sorgte.
    Mitch war der Betreuer, der barfüßig inmitten des an dieser Stelle etwa 20 Zentimeter tiefen Flusses stand. Er schnappte sich nach jedem Sprung das Seil und gab es an das nächste Kind weiter. Er schien mehr Spaß zu haben als die Kinder. Bis jetzt hatten es alle über den Fluss geschafft. Sabrina war damit beschäftigt, ihre Gruppe immer wieder ans Ende der Reihe zu drängen.
    „Komm, Sabrina!“, rief Mitch und winkte ihr zu. „Deine Mädchen kommen als Nächste!“
    „Aber... aber sie haben ganz frische Klamotten an!“, versuchte Sabrina sie zu entschuldigen.
    „Was macht

Weitere Kostenlose Bücher