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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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Betreuerin war. Sabrina? Waren das die Mädchen aus Hütte 13?
    Er ging zu ihrem Tisch, um sich zu vergewissern, dass er richtig gesehen hatte. Seine Augen hatten ihm keinen Streich gespielt! Dies waren dieselben Mädchen, die an den letzten beiden Abenden den Speisesaal fast auseinander genommen hatten. Hier saßen sie nun, fromm und mit im Schoß gefalteten Händen am Tisch.
    „Äh, hallo, Kinder“, sagte Arthur, der seine Überraschung nicht verbergen konnte.
    Sie antworteten nicht und Sabrina räusperte sich. „Sagt Hallo zu Mr. Rimbard.“
    „Hallo, Mr. Rimbard“, sagten die Mädchen im Chor.
    „Ich hoffe, das, was sich an den letzten zwei Abenden zugetragen hat, wird sich nicht mehr wiederholen“, sagte Arthur streng.
    „Ich glaube nicht“, antwortete Sabrina. „Wir haben alles unter Kontrolle, nicht wahr, Mädels?“
    „Ja“, antworteten sie einsilbig.
    „Hmmm!“ Arthur war offensichtlich beeindruckt. „Nun, dieser Tag beginnt ja wirklich gut. Sorge dafür, dass er so bleibt, Sabrina.“
    „Kein Problem“, versicherte sie. „Was gibt’s denn zum Frühstück?“
    „Die Pfannkuchen sehen heute sehr lecker aus“, sagte Arthur.
    Sabrina nickte und drehte sich zu dem Mädchen, das schon des Öfteren in Arthurs schlimmsten Alpträumen aufgetaucht war. „Rhonda“, sagte sie, „würdest du bitte für uns Pfannkuchen holen?“
    „Ja, Sabrina“, antwortete das Mädchen. Sie sprang auf und lief in die Küche.
    „Patty, würdest du uns bitte Sirup und Milch holen?“
    „Ja, Sabrina.“ Auch dieses Mädchen sprang sofort auf, um die Anweisung ihrer Betreuerin zu befolgen.
    Arthur war so beeindruckt, dass er nach Worten rang. Schließlich sagte er: „Sieht so aus, als ob du doch noch die Kurve gekriegt hast, oder?“
    Sie nickte. „Sieht so aus. Apropos, ist Jill eigentlich wieder aufgetaucht?“
    „Ja. Ich möchte euch beide übrigens gerne nach dem Mittagessen in meinem Büro sprechen.“
    „Okay, ich werde da sein“, versprach Sabrina.
    „Sehr gut.“ Arthur klatschte in die Hände. „Mach weiter so!“
    Mit erleichterter Miene ging er davon. Wenn es tatsächlich wahr wäre, dass die Mädchen aus Hütte 13 sich von nun an benehmen, käme das einem Wunder gleich!
    Arthur blickte misstrauisch zu ihrem Tisch zurück. Sie saßen immer noch schweigend und mit gefalteten Händen da. Ein gutes Zeichen, aber noch war es zu früh, sich zu freuen. Ein ohne Zwischenfälle verlaufenes Frühstück machte sie noch nicht zu Musterkindern. Er würde sie vorerst nicht aus den Augen lassen.
     
    Nachdem Arthur weggegangen war, seufzte Sabrina erleichtert. Sie hatte keine Ahnung, warum sie nervös war. Eines war sicher, ihre Mädchen würden sich auf keinen Fall mehr daneben benehmen, es sei denn, sie befahl es ihnen. Aber es machte sie fertig, sie so dasitzen zu sehen, mit gefalteten Händen und starrem Blick. Alle anderen Kinder starrten sie entgeistert an.
    „Hey, Kinder“, flüsterte sie ihnen zu, „sprecht doch ein bisschen miteinander während des Essens. Tut so, als hättet ihr Spaß.“
    Linda schaute sie todernst an: „Wir können keinen Spaß haben.“
    „Ja, aber ihr könnt immerhin so tun, als ob ihr Spaß hättet. Los!“
    Auf den Gesichtern der Mädchen erschien wie angeknipst ein Lächeln, und ihre Köpfe bewegten sich ruckartig hin und her, während sie sich miteinander unterhielten. Allerdings wollte Sabrina ihren Ohren nicht trauen, als sie hörte, was die Mädchen so alles von sich gaben:
    „Wie geht es dir?“
    „Mir geht es gut, danke. Wie geht es dir?“
    „Auch gut.“
    „Wie findest du das Ferienlager?“
    „Schön, danke der Nachfrage.“
    „Reich mir doch bitte den Sirup.“
    „Mit Vergnügen.“
    „Danke schön!“
    „Gern geschehen.“
    Sabrina konnte diese hohlen Nettigkeiten kaum ertragen, aber sie zwang sich, das Frühstück durchzustehen. Nun hatte sie dasselbe Problem wie vorher: Nach dem Frühstück mussten sie sich trennen und verschiedene Veranstaltungen besuchen. Sie konnte sie also nicht überwachen, und war sich somit auch nicht sicher, ob sie alleine überhaupt überlebensfähig waren.
    „Hört mir zu“, flüsterte sie. Sofort hörten sie auf zu reden und zu essen und starrten sie aufmerksam an.
    Schauderlich.
    „Also“, sagte sie und überlegte fieberhaft. „Vielleicht solltet ihr heute alle dieselben Veranstaltungen besuchen.“
    „Machen wir“ Alle nickten gleichzeitig mit den Köpfen.
    „Und, äh, versucht zu überleben. Ich meine, wenn ihr

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