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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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zum Beispiel Mokassins näht, stecht euch nicht mit der Nadel und spielt nicht mit giftigen Schlangen, so was in der Art. Ach, und hört auf das, was die anderen Betreuer sagen.“
    „Ja, Meister“, antworteten sie im Chor.
    „Nennt mich Sabrina “, zischte sie.
    „Ja, Sabrina“, antworteten sie immer noch einstimmig.
    Sabrina seufzte und schüttelte den Kopf. Es war schrecklich, und sie war sich nicht sicher, ob sie den Zauber, den sie in der Nacht zuvor ausgesprochen hatte, wieder rückgängig machen konnte. Ihr Zorn, ihre Angst und ihre Verzweiflung hatten dem Zauberspruch sehr viel Macht verliehen. Wie Salem gesagt hatte, es war ein echter Hammer.
    Das Gute an der Sache war, dass es jetzt viel ruhiger in der Hütte war und ihr Blutdruck nicht alle paar Sekunden überkochte. Sabrina bemerkte, dass die anderen Betreuer ihr zunickten und sie anlächelten. Alle waren beeindruckt, besonders Arthur Rimbard. Vielleicht sollte sie sich mit der Aufhebung des Zaubers nicht allzu sehr beeilen.
    Auf der anderen Seite mussten die Mädchen am folgenden Samstag wieder nach Hause, und bis dahin war es nicht mehr lange. Wenn ihre Eltern sich vielleicht noch mehr über ihre lammfrommen Kinder freuen würden als Sabrina, so war es doch ihre Pflicht, sie wieder zurück in die kleinen Monster zu verwandeln, die sie eben normalerweise waren. Es würde nicht leicht werden, den Zauberspruch aufzuheben, aber vielleicht konnte ihr Salem helfen.
    Alle acht Mädchen waren zu exakt derselben Zeit mit ihren Pfannkuchen fertig, legten ihre Gabeln hin und starrten wieder geradeaus. Sie sagten immer noch Sachen wie „Mir geht es gut. Wie geht es dir?“, aber sie hörten ihrem Gegenüber nicht mehr zu. Der Speisesaal füllte sich langsam und die anderen Kinder begannen, die Mädchen anzustarren.
    Sabrina wischte sich schnell den Mund ab und flüsterte: „Okay, lasst uns gehen.“
    Wie Synchrontänzer schoben sie ihre Stühle zurück und standen gleichzeitig auf. Dann stellten sie sich in einer Reihe auf: die Kleinste, Karen, am Anfang und Linda, die Größte, am Ende. Die Augen starr und leer nach vorne gerichtet, marschierten sie im Gleichschritt aus dem Saal. Sabrina hatte ihnen nicht gesagt, dass sie das tun sollten. Sie vermutete jedoch, dass Menschen, die gleich dachten und alles zur selben Zeit taten, automatisch im Gleichschritt liefen.
    „Schaut euch die Knalltüten an!“, brüllte ein Kind, woraufhin allgemeines Gelächter ausbrach.
    „Es geht uns gut“, sagten die Mädchen.
    „Hey“, sagte jemand anderes, „die benehmen sich wie diese Robotertypen, die Borgs.“
    „Ich glaube, sie üben für die Talentshow“, warf ein Betreuer ein.
    Sabrina, die hinter ihrer Schar lief, nickte heftig. Zum Glück liefen ihre kleinen Borgdrohnen schnell, sodass sie aus dem Saal waren, bevor die anderen Kinder sich weiter über sie lustig machen konnten.
    Als sie auf dem Waldweg angekommen waren, drehte sich Linda zu ihr um und fragte: „Wo gehen wir denn hin?“
    „Geht nur immer weiter“, antwortete Sabrina. „Wir gehen runter zum Fluss.“ Alles, was sie wollte, war, die Schar in Bewegung zu halten und sie weit von allen anderen und ihren neugierigen Blicken wegzubringen.
    Sie kamen am schwarzen Brett vorbei, an dem die Ankündigung der Talentshow am Donnerstagabend hing. Am Tag darauf sollte der Geschicklichkeitswettbewerb beginnen. Bis ihr etwas Besseres eingefallen war, würde sie behaupten, dass sie tatsächlich für die Show üben würden. Eine andere logische Erklärung gab es einfach nicht für die Wandlung der schlimmsten Kinder des Lagers in eine Horde willenloser Roboter.
    Während sie liefen, brachen Sonnenstrahlen durch die Äste. Ihre Wärme heiterte Sabrina auf. Nur noch wenige Tage und die erste Woche war geschafft. Dann würde sie eine Entscheidung treffen: bleiben oder gehen.
    „Sabrina!“, rief jemand. Sie blickte sich um und sah Kenny, einen der älteren Betreuer, auf sich zukommen. „Darf ich dich was fragen?“
    „Klar.“ Sabrina hielt inne und wartete. Sie hatte ihn im Speisesaal gesehen und hoffte inständig, dass er sie nicht fragen würde, warum ihre Mädchen so abgedreht waren.
    „Danke, Sabrina. Nur eine kurze Frage“, sagte Kenny. „Ich habe gesehen, dass sich deine Mädchen plötzlich so gut benehmen und bin echt beeindruckt. Wie gelingt es dir, dass sie Dinge tun, die sie nicht tun wollen? Ich meine zum Beispiel, dass ich sie nachts einfach nicht dazu bringen kann, ins Bett zu gehen und endlich

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