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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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nach einem Federklumpen, doch dieser halbherzige Versuch machte Sabrina nur noch wütender. Aus den Bergen war ein entferntes Grollen zu hören. Sabrinas Augen sprühten Funken.
    „Das heißt, ihr werdet diesen Schweinestall nicht aufräumen?“, fragte sie ungläubig.
    „Doch, morgen“, sagte Jasmine und plumpste auf ihr Bett. Alicia war wieder in ihr Computerspiel vertieft und grinste.
    Das Donnergrollen kam näher, als Sabrina ihren Zeigefinger hob. „Ich gebe euch eine letzte Chance.“
    „Warum sollten wir das denn machen?“, spottete Rhonda. „Die kann uns doch gar nichts tun.“
    „Falsche Antwort“, sagte die Hexe ernst. Sabrina war so wütend, dass sie nicht mehr nachdachte und den ersten Zauberspruch losließ, der ihr in den Sinn kam:
     
    Nunmehr werdet ihr euch fügen,
    widersprechen nicht, noch lügen.
    Werdet nun vollkommen sein,
    nicht mehr ruppig und gemein.
    Werdet tun, was ich begehr,
    Späßchen treiben... gibt’s nicht mehr!
     
    Es donnerte heftig und das Licht flackerte. Die acht Mädchen aus Hütte 13 sprangen plötzlich in Hab-Acht-Stellung und blickten starr nach vorne. „Ja, Meister“, sagten sie einstimmig.
    „Oh weh!“, brummte eine Stimme. Sabrina schaute nach unten und erblickte Salem, der zu ihren Füßen saß und aufgeregt seinen Schwanz hin und her bewegte. Der Kater sah sie beeindruckt an. „Also das nenn ich mal ’nen Hammer!“
    Sabrina schluckte und schaute die roboterhaft dastehenden Mädchen an. Die wiederum starrten leer in den Raum. Sie wirkten wie Schaufensterpuppen, hatten dafür allerdings ziemlich verkommene Klamotten an.
    Was habe ich nur getan?, fragte sie sich entsetzt.

9. Kapitel
    Es war sieben Uhr morgens, aber Arthur Rimbard war schon im Speisesaal und rückte und zupfte nervös an Tischen und Decken herum. In der Küche überprüfte er, ob man die Pfannkuchen auch richtig gemacht und die Trockenmilch fachgerecht aufgelöst hatte. Einige Kinder mochten keine Trockenmilch, aber das war Arthur nur Recht. Dann tranken sie auch nicht so viel.
    Er ging zurück in den leeren Speisesaal und verdrehte nervös die Hände. Nach dem, was letzten Abend passiert war, musste er auf alles vorbereitet sein. Arthur hatte niemals auch nur im Traum daran gedacht, einmal zu sehen, wie seine beste Betreuerin eine Schüssel Essen über seiner schlechtesten Betreuerin ausleeren würde! Und das auch noch vor den Kindern!
    Jill war zurückgekommen und arbeitete wieder, wenn auch hauptsächlich im Büro. Sabrina und ihre wilde Horde hatte seit dem Abend zuvor niemand mehr gesehen. Nicht zum ersten Mal überlegte Arthur, einen Elektrozaun um Hütte 13 zu bauen und so alle ihre Bewohner bis zum Ende der Ferien drinnen festzuhalten. Er musste eingestehen, dass Sabrina als Betreuerin eine ziemliche Enttäuschung war.
    Natürlich war sie nicht die Erste, die an den wilden Mädchen in Hütte 13 gescheitert war. Sie hatten schon mehr als nur eine Betreuerin schreiend in die Flucht geschlagen. Aber Arthur hatte so viel Vertrauen in Sabrina gehabt, bei all ihrer Erfahrung! Was war passiert? Sie war die bisher schlechteste von allen Betreuerinnen, die er jemals Hütte 13 zugeteilt hatte.
    Einige Frühaufsteher unter den Kindern kamen in den Speisesaal. Ihre Betreuer trabten mit verquollenen Augen hinter ihnen her. Sie liefen schnurstracks zum Kaffee, während die Kinder die süßen Frühstücksflocken ansteuerten. Ein neuer Tag brach an, und Arthur hoffte inständig, dass er besser als der vorherige werden würde. Aber das war eine sinnlose Hoffnung, es sei denn, irgendjemand würde Hütte 13 unter Kontrolle bringen.
    Arthur erschauerte, denn er fürchtete, dass er dieser Jemand sein würde.
    Er holte sich eine Tasse Kaffee und nahm gerade einen Schluck, als er die Schritte einer größeren Gruppe hörte. Er schaute auf und sah, wie eine Betreuerin mit ihrer Gruppe in den Saal marschierte. Ist das nicht wunderbar, dachte Arthur. Das nenne ich gut erzogene Kinder. Ihre weißen T-Shirts und Shorts, die sauberen Gesichter und die hübsch gekämmten Haare ließen sie richtig schneidig aussehen.
    Diese Betreuerin erledigt ihre Aufgabe vorbildlich, dachte Arthur. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt, während sie ihre Mädchen um den Tisch herum platzierte. Wie auf Befehl setzten sie sich alle gleichzeitig hin. Wer war nur diese außergewöhnliche Betreuerin?
    Sabrina drehte sich um und winkte ihm zu. „Hallo, Arthur!“
    Arthur verschluckte sich an seinem Kaffee, als er sah, wer diese

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