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Jetzt schlaegts dreizehn

Jetzt schlaegts dreizehn

Titel: Jetzt schlaegts dreizehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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Keines der anderen Mädchen hatte sich auch nur einen Millimeter bewegt.
    Sabrina sah Salem besorgt an. „Was mach ich denn falsch?“
    „Besorg dir ein Reimlexikon“, schlug der Kater vor. „Die Zaubersprüche sind aber nicht wirklich das Problem: Es ist so, dass du genauso intensiv wollen musst, dass der Zauber gebrochen wird, wie du wolltest, dass er wirkt.“
    Plötzlich sträubte sich Salems Fell und er verzog sich in die hinterste Ecke der Hütte. Sabrina schaute auf. Sie sah Arthur Rimbard den Weg hinaufkommen.
    „Auf, auf, Leute! Raus aus den Hütten!“, rief der Lagerleiter. „Wir treffen uns im Freizeitzentrum, um unsere Sketche für die Talentshow zu üben. Die Talentshow findet wie geplant statt!“
    Er winkte Sabrina breit lächelnd zu. „Ist es nicht wunderbar, dass der Regen aufgehört hat? Ich sehe dich und deine lieben Kinder im Freizeitzentrum!“
    „Okay!“, rief Sabrina und versuchte, fröhlich zu wirken.
    Sie schloss die Tür, ließ sich auf sie zurückfallen und schaute ihre acht erstarrten Mädchen an. Sie können kaum laufen! Was für einen Auftritt können wir da schon bei der Talentshow haben?
     
    „Und was soll das hier sein?“, fragte ein Junge, der die Mädchen aus Hütte 13 anstarrte. Wie gewöhnlich standen sie absolut still und starrten in die Luft.
    „Sie formen ein Tableau“, antwortete Sabrina.
    „Eine Tabelle?“ fragte das Kind. „Sie sehen aber gar nicht wie eine Tabelle aus.“
    „Nein“, flüsterte Sabrina. „Ein Tableau besteht aus einer Gruppe von Menschen, die sich so hinstellen, dass sie wie das Motiv eines berühmten Gemäldes oder wie eine historische Begebenheit aussehen.“
    Sie wollte nicht zu laut sprechen, denn sie standen hinter der Bühne im Freizeitzentrum und die Talentshow lief bereits. Auf der Bühne tanzten die Mädchen aus Hütte 12 mit Hula-Hoop-Reifen und sangen dazu „Row, Row, Row Your Boat“. So etwas galt schon als Talent im Ferienlager. Die Zuschauer lachten und applaudierten, als würde es ihnen gefallen.
    „Na ja, herumstehen können sie wirklich ziemlich gut“, sagte der Junge.
    „Danke“, flüsterte Sabrina. „Ich habe es ihnen beigebracht.“
    Sie knetete nervös ihre Hände und wandte sich wieder der Bühne zu. Bisher waren ein Sketch mit Witzen aus der Steinzeit und jede Menge schiefes Singen und unbeholfenes Tanzen gezeigt worden. Nach all dem würde das Publikum nichts gegen eine Gruppe haben, die nichts anderes tat als herumzustehen.
    Der Applaus nahm zu und die Hula-Hoop-schwingenden Mädchen verbeugten sich.
    „Das waren die wunderbaren Mädchen aus Hütte 12!“, gab Arthur dröhnend über die Lautsprecher bekannt. So hörte sich der flinke Lagerdirektor am liebsten.
    Die Mädchen mit ihren Hula-Hoop-Reifen rannten an Sabrina vorbei, die ihre eigenen Mädchen besorgt ansah. Die dagegen waren natürlich überhaupt nicht aufgeregt. Unter ihnen hätte eine Bombe hochgehen können, sie wären nicht im Geringsten nervös gewesen.
    „So!“ Arthur warf einen Blick auf seine Liste. „Als Nächstes begrüßen wir die Mädchen aus Hütte 13, die von ihrer Betreuerin Sabrina Spellman unterstützt werden. Sie werden ein Tableau zeigen, das George Washingtons Überquerung des Flusses Delaware darstellt.“
    „Das Licht!“, rief Sabrina Arthur zu.
    Arthur gestikulierte im hinteren Teil der Halle und das Licht auf der Bühne wurde so weit runter gedimmt, dass es dort fast dunkel war.
    Sabrina klatschte in die Hände. „Okay, Mädels. Los!“
    Ihre Mädchen brachten, genauso wie sie es ihnen beigebracht hatte, ein altes Kanu und einige Ruder auf die Bühne. Linda, die größte von ihnen, hatte eine weiße Perücke und eine dreieckigen Hut auf. Die anderen Mädchen trugen behelfsmäßige Kostüme, die irgendwie nach Revolutionskrieg aussahen.
    In der Dunkelheit nahmen sie ihre Plätze ein. Als sie wieder stillstanden, winkte Sabrina Arthur zu, der wiederum jemandem hinten in der Halle zuwinkte.
    Als das Licht wieder anging, sah man alle acht Mädchen zusammen im Kanu. Die meisten ruderten, das heißt, ihre Ruder ragten wie eingefroren in die Luft. Linda stand vorne im Bug und starrte mutig das gegenüberliegende Ufer an. Keines der Mädchen bewegte sich auch nur ein bisschen.
    Aus dem Publikum hörte man aufgeregtes Gelächter, als klar wurde, dass diese bizarre Szene tatsächlich der Auftritt von Hütte 13 war. Nachdem allerdings ein paar Augenblicke vergangen waren, verwandelte sich das Gelächter in erstaunte Ahs und

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