Jetzt schlaegts dreizehn
brachte die Ergebnisse zu Arthur, der wieder in sein Megafon brüllte: „Ich freue mich bekannt geben zu dürfen, dass Hütte 8 den Hindernislauf gewonnen hat. Sie führt also mit drei Punkten!“
Applaus brandete auf und die Jungs aus Hütte 8 schlugen sich gegenseitig auf die Schultern. Kenny und Mitch gingen hinüber und gratulierten dem Betreuer, der stolz und glücklich aussah.
„Hütte 19 ist auf dem zweiten Platz und Hütte 2 auf dem Dritten.“ Arthur runzelte ratlos die Stirn, während er eine weitere Bekanntgabe machte. „Das erste Mal in der Geschichte dieses Lagers sind alle Bewohner der Hütte 13 als allerletzte durchs Ziel gekommen.“
Wieder gab es höhnisches Gelächter, aber Sabrinas Mädchen standen wie gewöhnlich mit versteinerten Mienen da.
„Beim nächsten Spiel werden wir das wieder wettmachen“, erzählte sie jedem. Sie wünschte nur, das selbst auch glauben zu können.
Eine halbe Stunde später stand das Kanurennen auf dem Programm. Sabrina konnte den Gedanken daran kaum ertragen. Jede Hütte durfte ein Kanu mit zwei Ruderern ins Rennen schicken, ein Kind im Bug und eins im Heck. Sie hatte sich für Rhonda und Linda entschieden, denn sie waren die Größten und Stärksten unter ihren Mädchen.
„Rudert so schnell ihr könnt“, sagte sie ihnen eindringlich. „Versucht, schneller als die anderen zu sein!“
„Ja, Sabrina“, antworteten Rhonda und Linda gleichzeitig.
Sie fügte noch schnell hinzu: „Aber rudert nicht irgendwo hinein.“
„Ja, Sabrina.“
Sabrina rollte mit den Augen. Sie setzte keine großen Hoffnungen in ihr Team.
Überraschenderweise waren Rhonda und Linda jedoch gar nicht so ungeschickt. Um ein Kanu zu rudern brauchte man offensichtlich nicht allzu viel Grips, sodass sie das ganz gut machten. Allerdings vernachlässigten sie das Steuern und landeten schließlich etwa 18 Meter vor der Ziellinie im Schilf.
Die Siegerinnen waren zwei große Elfjährige aus Jills Hütte. Das bedeutete, Hütte 19 lag jetzt vorne. Auch die Zweiten und Dritten des Kanurennens bekamen ihre Punkte. Sabrina überlegte, ob sie aufgeben solle, aber Arthurs strenger Blick sagte ihr, dass dies keine gute Idee war.
Als sie vom Fluss zurück ins Lager liefen, holte Arthur sie ein und fragte: „Was ist denn mit euch los?“
„Mein Team wird in Grund und Boden gerammt, das ist los“, antwortete sie.
„Ihr macht das Turnier kaputt!“ flüsterte er ärgerlich. „In meiner ganzen Zeit hier in diesem Lager habe ich noch niemals solch ein Verhalten erlebt!“
Sabrina seufzte. „Wir werden versuchen uns zu bessern.“
„Das will ich hoffen“, sagte er unheilvoll. „Schließlich sind das hier nicht die Lächerlichkeitsspiele!“
Aber der nächste Wettbewerb war Bogenschießen und sie schnitten keinesfalls besser ab. Keines ihrer Mädchen konnte sich annähernd genug konzentrieren, um die Schießscheibe zu treffen, vom Sieg ganz zu schweigen. Sie wurden schon wieder Letzte und waren somit eine der wenigen Hütten, die noch gar keine Punkte hatten.
Beim Mittagessen im Speisesaal waren sie das Gespött der anderen Kinder, die ihnen gehässige Schimpfwörter an den Kopf warfen. Natürlich wehrten sich ihre Mädchen nicht, es machte ihnen ja überhaupt nichts aus, so behandelt zu werden. Sabrina wurde immer wütender, aber sie biss sich auf die Zunge. Sie wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf ihre absonderlichen Schützlinge lenken.
Der nächste Wettkampf nach dem Mittagessen war das Tauziehen. Sabrina war sich sicher, dass ihre Mädchen das richtig gut machen würden. Sie würden es lieben, andere Kinder in den Dreck zu ziehen! Rhonda würde ganz hinten stehen, sodass sie eine gute Chance hatten, den Kampf zu gewinnen. Aber es war niemals zu schaffen, wenn sie weiterhin als Zombies herumliefen.
Während die anderen Kinder und ihre Betreuer noch beim Essen saßen, führte sie ihr Team über die Küche aus dem Gebäude hinaus zu den Mülltonnen. Da gehörten sie auch hin.
„So kann es nicht weitergehen“, sagte Sabrina leise zu sich selbst. Ihr Blick fiel auf eine Ansammlung verdächtig aussehender Blätter und sie schnippte mit den Fingern. „Hey, vielleicht hilft es was, wenn ich euch in die Brennnesseln schicke?“
„Ja, Sabrina“, antworteten die Mädchen einstimmig.
Die Hexe seufzte. „Nein, das ist keine Lösung. Ich sollte einfach zugeben, dass wir erledigt sind!“
Im Wald sah sie etwas Kleines, Schwarzes, Buschiges, das von Baumstamm zu Baumstamm huschte und
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