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Jezebel

Jezebel

Titel: Jezebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darstellt, bleibt uns nur eine Möglichkeit«, erwiderte Suko.
    »Töten?«
    Er nickte.
    »Ja«, sagte Erica Wade mit harter und lauter Stimme. »Töten Sie diese Person. Töten Sie meine Enkelin!«
    ***
    »Der Haß sitzt tief«, bemerkte Suko, als wir das Haus verlassen hatten und noch vor der Tür stehenblieben.
    »Ist das ein Wunder nach allem, was diese Frau durchgemacht hat? Ich habe sogar das Gefühl, daß sie auf einem Pulverfaß lebt. Eine Wohnung voller Ungeziefer. Himmel, wie kann man das nur aushalten?«
    »Wo sollte sie sonst hin?«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Da wäre noch eine Sache«, sagte Suko. »Was ist, wenn wir sie im Steinbruch nicht finden?«
    Ich überlegte nicht lange. »Dann müssen wir wieder zurück.«
    »Und weiter?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Sollen wir dann durch diesen Ort hier laufen und nach ihr Ausschau halten?«
    »Zur Not auch das.«
    »Was nicht gut ist.«
    »Sag schon, was du denkst.«
    »Okay. Wir sollten noch einmal zu Erica Wade gehen und uns bei ihr erkundigen, ob Susan damals einen besonderen Feind gehabt hat unter den Kindern oder Erwachsenen. Jemanden, den sie haßte, dem sie den Tod wünschte. Sollte das zutreffen, kann ich mir vorstellen, daß sie sich diese Person als erste vorknöpft. Das entspräche zumindest den Regeln der Rache, meine ich.«
    Ich nickte Suko zu. »Wenn du davon so stark überzeugt bist, dann geh zurück und sprich mit ihr.«
    »Das werde ich auch tun.«
    Er drehte sich um, ging zur Tür und klingelte wieder. Ich blieb neben dem Rover stehen. Die Straße, in der Erica Wades Haus stand, gehörte nicht gerade zu den beliebtesten. Die Häuser hier waren alt, einige wirkten auch vergammelt. Am rechten Ende der Straße, wo wir auch hergekommen waren, stand ein kantiger und klotziger Bau. Eine Metzgerei, in der auch geschlachtet wurde. Der Wind wehte mir den Geruch entgegen. Blut, Gewürze und anderes Zeug vereinigten sich darin.
    Über dem Dach tanzte eine dunkle Wolke aus Fliegen, als wollten sich die Tiere irgendwann auf ihre Beute stürzen. Suko war wieder im Haus verschwunden. Ich stand allein neben dem Auto und konnte mir meine Gedanken machen.
    Jezebel war ein Untier, kein Mensch mehr. Sie hatte eine Verwandlung durchgemacht, aber ich ging davon aus, daß sie nicht allein die Schuld daran trug. Sicherlich war sie von einem Wesen ausgesucht worden, das sie schon vor Jahren unter Kontrolle gehalten hatte, um sie schließlich in ihre neue Rolle als Jezebel hineinzudrängen. Ich glaubte an eine dämonische Kraft. Darauf wies allein schon der ungewöhnliche Name hin. Daß sie mit einem Engel Kontakt aufgenommen hatte, wollte mir nicht gefallen.
    Um mich herum tanzten einige dicke, schimmernde Schmeißfliegen. Ich wischte sie zur Seite. Dabei schaute ich auch vor meine Füße. Da sah ich die Käfer.
    Wie Ameisen liefen sie hintereinander durch den Rinnstein. Wenn ihre dünnen Panzer gegeneinander schabten, entstand ein Rascheln, das bis an meine Ohren drang.
    Es war eine eklige Prozession, doch sollten wir Jezebel ausschalten können, hatte sich auch das Problem ihrer zahlreichen Diener erledigt.
    Suko sprach noch immer mit der alten Frau. Sie standen in der Küche.
    Ich konnte sie hinter dem erleuchteten Fenster sehen. Bis zum nächsten Haus waren es nur ein paar Schritte. Auf einem Klingelbrett an der Tür entdeckte ich mehrere Namensschilder. Wie mochte es den Menschen hinter den Mauern ergehen? Welche Ängste durchlitten sie? Welchen Kampf führten sie gegen die Insekten?
    Als die Haustür plötzlich aufgerissen wurde, schrak ich zusammen. Ein Mann erschien. Er trug einen Eimer in der rechten Hand und leerte ihn fluchend auf dem Gehsteig.
    Eine schwarze Masse kippte hervor. Tote Käfer, tote Spinnen und anderes Ungeziefer dazwischen.
    Der Mann richtete sich wieder auf. Da erst sah er mich und ging einen Schritt zurück. »He, wer sind Sie?«
    »Ein Besucher.«
    »Wo?«
    »Nebenan.«
    »Bei der Alten?« Sein Gesicht verzerrte sich. »Dieses Weibsstück trägt an allem die Schuld, verflucht! Hast du gehört? Sag ihr das, verdammt, sag ihr das!« Er deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf mich, als er zurückging, schnell im Hausflur verschwand und laut die Tür zuknallte. Ich war wieder allein. Einige aus dem Eimer gekippte Tiere lebten noch. Sie zuckten in der dunklen Masse.
    Suko war wieder da. Ich drehte mich um, als er meinen Namen gerufen hatte.
    »Hast du was erfahren?«
    »Ob du es glaubst oder nicht, das habe ich sogar. Es gab da

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