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Jezebel

Jezebel

Titel: Jezebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes erzählt.
    Etwas störte ihn.
    Der Mann ließ den Pinsel sinken und erstarrte in seiner Bewegung. Er überlegte, was es hatte sein können, aber er kam nicht darauf. Es konnte ihn ein fremdes Geräusch erschreckt haben, aber wer verirrte sich schon in diese Gegend?
    Wohl war ihm nicht.
    Aus seiner sitzenden Haltung stand er auf. Den Pinsel stellte er in einen dafür vorgesehenen Blecheimer und schaute unter der Zeltplane hinweg nach draußen. Er sah noch einen Teil des Schrottplatzes, aber auch die schmale Straße, die vom Ort herführte, war leer. Kein Auto, kein Radfahrer, nichts.
    Ich habe mich geirrt, dachte Harrison. Ich muß mich einfach geirrt haben.
    Überreizte Nerven haben mir einen Streich gespielt. Er wollte in seiner Arbeit fortfahren, als er das Rascheln hörte.
    Diesmal lauter.
    Auch dichter.
    Ihm wurde schon komisch zumute. So etwas war ihm noch nie widerfahren. Er starrte nach vorn. Dort standen die anderen Gondeln, die er schon gestrichen hatte. Der andere Aufbau des Karussells war zerlegt worden und hatte in einem alten Wohnwagen seinen Platz dicht neben dem Zelt gefunden.
    Da war aber nichts.
    Harrison machte trotzdem nicht weiter. Er trug einen mit Farbe beschmierten Maleroverall. In der Brusttasche hatte er einen Hammer, eine Zange und einen Schraubenzieher mit rotem Kunststoffgriff untergebracht. Werkzeuge, die auch zu Waffen werden konnten.
    Der Alptraum für ihn begann urplötzlich und ohne Vorwarnung. Die Richtung war schon korrekt gewesen, denn in der düsteren Lücke zwischen zwei Gondeln bewegte sich etwas. Es war noch nicht zu erkennen, aber er ging davon aus, daß es ein Tier war. Zumindest von der Größe einer ausgewachsenen Katze. Abermals irrte sich Beeler.
    Es war keine Katze, auch kein Hund. Was da auf ihn zuschlich, war zudem ein Paar. Unglaublich, aber er irrte sich diesmal nicht.
    Spinnen!
    Zwei Spinnen!
    Und groß wie eine Katze.
    Harrison Beeler fiel fast vom Glauben ab. »Nein, das ist nicht wahr!« Er war erschreckt und geschockt zugleich, aber er mußte den Tatsachen ins Auge blicken, und diesmal waren es die Facettenaugen zweier Riesenspinnen. Beeler wußte nicht, was er tun sollte. Er gehörte eigentlich zu den Menschen, die selten Angst hatten, in diesem Fall jedoch hatte er alles verloren. Vor allen Dingen sein Denken, denn er schaffte es nicht mal, sich zu drehen und die Flucht zu ergreifen, während die Spinnen immer weiter auf ihn zukamen. Sie glichen irgendwelchen ferngelenkten Monstern. Beeler erinnerte sich daran, mal einen Film gesehen zu haben, in dem diese mutierten, kleinen Bestien die Hauptrolle spielten. Aber er steckte nicht in einem Film, er war…
    Die Füße kratzten über den Boden. Das hörte Beeler. Und dieses Geräusch stoppte auch seine wilden Gedanken. Alles hätte ihm passieren können, nur das nicht. Es wunderte ihn, daß die Spinnen noch keine Netzfäden produziert hatten. Wahrscheinlich fühlten sie sich so sicher, daß er ihnen nicht mehr entwischen konnte.
    Viel Zeit blieb ihm nicht mehr, um etwas zu unternehmen. Endlich klickte es in seinem Kopf. Er wußte plötzlich, was er tun mußte. Es gab nur die Möglichkeit der Flucht.
    Beeler ging noch zwei Schritte zurück. Wenn er sich jetzt drehte, stand er nahe am Ausgang des Zeltes. Das tat er auch!
    Der nächste Schock traf ihn beinahe noch härter. Er glotzte auf eine Gestalt, die wie ein Geist erschienen sein mußte. Obwohl er sie zehn Jahre nicht mehr gesehen hatte, wußte er sofort, wen er vor sich hatte.
    Es war Susan Wade, und sie schüttelte nur den Kopf, während sich ihr kleiner Mund zu einem grausamen Lächeln verzogen hatte…
    ***
    Das war es. Das war das Ende.
    Harrison Beeler sah keinen Ausweg mehr, aber er mußte sich zugleich eingestehen, daß ihn der Anblick der bekannten, aber jetzt so fremd wirkenden Person fasziniert und verwirrt hatte.
    Das Gesicht, die Augen, der Körper mit dem durchscheinenden Stoff, all das verwirrte ihn. Er glaubte sich bereits in eine andere Welt versetzt, aber er stand noch mit beiden Beinen auf der Erde, und er hörte die Stimme der anderen.
    »Kennst du mich noch, Harrison?«
    Eigentlich hatte er antworten wollen, aber da steckte der Knoten in seiner Kehle, der eine normale Antwort unmöglich machte.
    So konnte er nur den Kopf schütteln.
    »Doch, Harrison, du weißt genau, wer ich bin. Die kleine Susan, die Insekten und Spinnen so liebte. Aus diesem Grunde hast du mich doch geschlagen.«
    Verdammt, das war es also. Ja, er hatte sie damals

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