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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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die in den folgenden Jahren
manisch-kuriose Züge annahmen – u.a. mit explodierenden Zigarren, vergifteten
Taucheranzügen oder tödlichen Drogencocktails – an, dass sie diesen Fauxpas mit
allen Mitteln schnell aus der Welt zu schaffen suchte. Im März 1960 stellte
Präsident Eisenhower der CIA ein Budget von 13 Millionen Dollar zur Beseitigung
Fidel Castros zur Verfügung, und CIA-Chef Allen Dulles ließ zur Unterstützung
der Operation Kontakte zu den Mafiabossen John Roselli, Sam Giancana und Carlos
Marcello herstellen, die wie ihr »Konzernchef« Meyer Lansky dringend an einem
Regierungswechsel in Kuba interessiert waren. Den in den USA im November 1960
anstehenden Wahlen sahen die Mobster indessen mit Gelassenheit entgegen. Von
dem aussichtsreichsten Kandidaten, Eisenhowers Vizepräsident Richard Nixon,
hatten sie ebensowenig zu befürchten wie von dem mächtigen FBI-Chef J. Edgar
Hoover, der nach wie vor abstritt, dass es so etwas wie »organisierte
Kriminalität« überhaupt gab und seine Behörde lieber auf »Kommunisten« Jagd
machen ließ. Und Nixons demokratischer Gegenkandidat, Senator John F. »Jack«
Kennedy, war der Sohn eines alten Bekannten, mit dem sie schon in den 20er
Jahren gute Geschäfte gemacht hatten: Joseph »Joe« Kennedy.
    Joe
Kennedy
    Als Patrick Kennedy am 21. April
1849 in Noddle’s Island vor Boston landete, war er froh, dem irischen
Hungerwinter und den Cholera- und Gelbfieberausbrüchen an Bord lebend entkommen
zu sein. Dass er die zwei Cent für die Überfahrt nach Boston nicht mehr besaß,
war sein geringstes Problem. Er fand Arbeit als Fassbinder, heiratete und
setzte vier Kinder in die Welt, bevor er 1858, einige Monate nach der Geburt
seines Sohnes Patrick Joseph, an der Cholera starb. Diesem P.J., wie er genannt
wurde, stand ein bemerkenswerter Aufstieg bevor. Er arbeitete zunächst als
Packer am Hafen und eröffnete bald mit einem Partner einen Saloon. Als jovialer
Charakter, der wenig trank, aber immer ein offenes Ohr für seine Kunden hatte,
nutzte er seine Beliebtheit als Sprungbrett für eine politische Karriere und
wurde 1885 als Abgeordneter von East Boston in den Senat von Massachusetts
gewählt – mit starker Unterstützung der Alkohol-Lobby, die den wachsenden
Einfluss der Temperenzler und ihrer Forderung nach einem Alkoholverbot fürchteten.
Nach der Eröffnung weiterer Kneipen und eines Spirituosengroßhandels nutzte er
seine weitläufigen Kontakte für Investitionen in andere Unternehmen, vergab
Kredite an die irische Community und beteiligte sich an einer Bank. Als sein
Sohn Joseph Patrick 1888 auf die Welt kam, war P.J. Kennedy schon ein
vermögender Mann, zehn Jahre später Bankier und einer der einflussreichsten
Politiker Bostons. Und als er 1929 starb, hatte sein Sohn diese Rolle nicht nur
übernommen, sondern massiv ausgebaut: Joe Kennedy war zu diesem Zeitpunkt auf
dem besten Weg, zu einem der reichsten Männer und einflussreichsten Politiker
der gesamten USA zu werden. Auch wenn Joe später oft zum Besten gab, wie er
sich als Angehöriger der armen irisch-katholischen Minderheit gegen die Bostoner
»Brahmanen«-Elite – die White Anglo Saxon Protestants – durchschlagen musste,
war er in höchst privilegierten Umständen aufgewachsen. Nach dem Studium in
Harvard mit allenfalls mittelmäßigen akademischen Leistungen verschaffte ihm
sein Vater einen Job als Kontrolleur bei der Bankenaufsicht von Massachusetts.
In den knapp zwei Jahren, in denen Joe Kennedy die Buchhaltungen der Banken
durchforstete, eignete er sich das Rüstzeug für seinen Aufstieg zum
Multimillionär an: Er lernte, wie man an der Börse mit Insiderwissen und
Kursmanipulationen Anleger über den Tisch zieht. Als 1913 einer kleinen
irischen Bank in Boston eine feindliche Übernahme drohte, stieg er mit von der
Familie geliehenen 45 000 Dollar ein und wurde mit 25 der jüngste Bankdirektor
der Vereinigten Staaten. Ein Jahr später heiratete er Rose Fitzgerald, die
Tochter des ebenso irisch-katholischen wie korrupten Bostoner Bürgermeisters
»Honey« Fitzgerald. Der verschaffte dem Schwiegersohn, um ihn vor der
Einziehung zur Armee im Ersten Weltkrieg zu bewahren, einen Direktionsjob bei
einem »kriegswichtigen« Schiffsbauwerk, das Joe bei Kriegsende zugunsten
neuerlichen Finanz- und Börsenhandels prompt verließ. Nachdem er von einem
Aufsichtsrat erfahren hatte, dass Henry Ford ein großes Kohlewerk in Kentucky
übernehmen wollte, kaufte er mit geliehenem Geld 15 000 dieser

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