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Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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kalfatert!“
    „Das käme auf einen Versuch an“, meinte
Lukas und paffte nachdenklich, „wir werden das Kesselventil und den Wasserhahn
aufmachen. Wenn sich der Kessel mit Wasser füllt, dann müßte die Lokomotive
eigentlich sinken. Los, Jim, wir wollen keine Zeit verlieren!“
    „Aber wie können wir auf dem
Meeresgrund denn fahren?“ fragte Jim aufgeregt. „Mit der Magnetanlage kann man
doch nur von außen, auf dem Dach, steuern. Aber wir sind doch im Führerhäuschen
drin und können nicht heraus.“
    „Richtig!“ brummte Lukas und kratzte
sich hinter dem Ohr. „Was machen wir da? Kleine Dame, können Sie die
Magnetsteuerung nicht bedienen?“ Sie gingen zu Emma hinüber und schoben sie ins
Wasser. Die Seejungfrau versuchte den Steuermast zu bewegen, aber vergeblich.
Sie war ja auch wirklich nur ein sehr kleines Wesen und nicht zu solchen
Kraftproben geschaffen.
    Endlich kam nun auch Uschaurischuum.
Nachdem er erfahren hatte, was vorgefallen war, versuchte er, das Magnetsteuer
zu bedienen. An Kraft hätte es ihm nicht gemangelt, aber bei ihm ergab sich
eine andere Schwierigkeit: Wegen seines Panzers konnte er die Hände nur
seitwärts und nicht nach vorne strecken, und mit einer Hand allein konnte er den
Mast natürlich nicht halten.
    „Könnten wir nicht deine Walrösser
wieder vorspannen?“ fragte Jim die kleine Seejungfrau und blickte suchend auf
das Meer hinaus, wo ab und zu eines der Tiere spielend aus den Wellen
emporschnellte.
    „Das geht auch nicht“, antwortete
Sursulapitschi, „weil sie nur kurz tauchen können und immer in der Nähe der
Wasseroberfläche bleiben müssen. Aber da fällt mir was anderes ein: Ganz in der
Nähe habe ich Seepferdchen aus dem Stall meines Vaters weiden sehen. Ich könnte
sie holen und vor die Lokomotive spannen.“
    „Ein paar Seepferdchen werden nicht
viel ziehen können“, knurrte Lukas grimmig.
    „Aber es sind nicht nur ein paar“, rief
die Seejungfrau, „es sind über tausend, eine ganze Legion!“
    Kurz und gut, während Lukas und Jim die
Magnetanlage von der Lokomotive abmontierten, die ja bei dieser Fahrt nur
störend gewirkt hätte, machte sich die kleine Meerprinzessin auf die Suche nach
dem Seepferdchenschwarm. Und richtig, kaum waren die beiden Freunde fertig mit
ihrer Arbeit, kam sie schon wieder zurück. Hinter ihr perlte und glitzerte und
schäumte das Wasser von über tausend zierlichen Pferdekörperchen mit
Ringelschwänzen. Wenn man ganz scharf hinhörte, dann konnte man sie sogar leise
und silberhell wiehern hören. Jedes dieser Tierchen hatte ein winziges goldenes
Zaumzeug an. Es war ein entzückender Anblick, und unter anderen Umständen wäre
Jim gewiß ganz begeistert davon gewesen. Aber er dachte nur mit Sorgen und
Bangen an seine kleine Lokomotive. Und das konnte man ihm schließlich nicht
verübeln.

ACHTZEHNTES KAPITEL
 
in dem die Reisenden auf dem Meeresgrund eine seltsame
Stadt sehen
     
    Inzwischen hatte der umsichtige und
vorausdenkende Schildnöck einen großen Armvoll Seidenalgen im Meer
zusammengefischt. Das sind meterlange, fadendünne Pflanzenfasern, die sehr
haltbar sind und hauptsächlich im Barbarischen Meer wachsen, wie jedermann
bestätigen wird, der mit ozeanischer Botanik einigermaßen Bescheid weiß.
    All diese langen Fäden wurden nun an
einem Ende zu einem dicken Tau zusammengedreht, und während Jim und Lukas
dieses vorn zwischen Emmas Puffern festknoteten, fädelte Sursulapitschi mit
großer Geschicklichkeit immer zwei oder drei Seepferdchen auf jedes Faserende
auf.
    Das nahm natürlich einige Zeit in
Anspruch, und die beiden Freunde benutzten die Pause, um noch rasch einen Imbiß
zu nehmen. Zwar hatten sie beide keinen rechten Appetit, aber Herr Tur Tur
ermahnte sie freundlich, vernünftig zu sein und zuzugreifen, damit sie nicht
von Kräften kämen, denn sie hatten ja seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.
    Als die Abendsonne schon hinter dem
Horizont versank, waren schließlich alle Seepferdchen eingespannt. Die
Tauchfahrt konnte beginnen. Lukas und Jim schickten sich eben an, den
Tenderdeckel zu öffnen, um in das Innere des Führerhäuschens zu kriechen, da
sagte Herr Tur Tur: „Ich möchte Sie bitten, meine verehrten Freunde, mich
mitzunehmen.“
    „Sie wollen mit?“ fragte Lukas
überrascht. „Lieber Herr Tur Tur, dieses Unternehmen ist ziemlich gefährlich.“
    „Ich weiß“, sagte Herr Tur Tur blaß,
aber entschlossen, „und gerade deshalb möchte ich nicht zurückstehen, sondern
die

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