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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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ob du das kannst. Da ist es.« Simon zeigte auf Jinx. »Spürst du es nicht?«
    »Nein«, sagte Jinx frustriert. Simon bestand darauf, dass die Macht etwas sei, was man spüren – sozusagen sehen – könne, aber Jinx hatte keine Ahnung, was er damit meinte.
    Jinx konnte keine Türen auf- und zuzaubern. Er konnte kein Holz mit Zauberei zerkleinern. Er konnte keine Lebewesen schweben lassen – mit Kätzchen hatte er es versucht –, denn ihre Lebenskraft hob die kleine Macht auf, die er besaß. Illusionen konnte er schon gar nicht heraufbeschwören. Am schlimmsten war, dass er den Tarnzauber nicht hinbekam, mit dem Simon Jinx und sich selbst vor den Trollen gerettet hatte.
    »Können wir den Tarnzauber noch mal probieren?«, fragte Jinx.
    »Wozu auch immer das gut sein soll. Leg los.«
    Wie soll ich daran glauben können, dass ich es schaffe, wenn du weißt, dass ich es nicht schaffe?
Jinx sprach den Gedanken nicht aus. Er trat in die Mitte des Zimmers und versuchte aus dem Feuer in seinem Innern Macht zu schöpfen. Macht und Konzentration.
    Er konzentrierte sich ganz fest darauf, nicht da zu sein.
    »Bringt nichts«, sagte Simon. »Du bist genauso da wie eh und je.«
    »Ich habe nicht genug Magie.«
    »Magie ist nichts, was man
hat
, sondern etwas, was man macht. Oder auch nicht, wie in deinem Fall.«
    »Dafür kann ich die Bäume verstehen«, sagte Jinx zu seiner Verteidigung.
    »Unsinn.« Simon wandte sich wieder seinen Büchern zu.
    »Kann ich wirklich. Sie haben mir erzählt …« Jinx dachte an seine Unterhaltung mit Tolliver. »Gibt es Länder jenseits des Urwalds?«
    »Natürlich.«
    »Mit Königen? Prahlreich und Schlüsselland?«
    »Unter anderem, ja.«
    »Warum stehen die nicht in deinen Büchern?«
    »Ach, irgendwo da drin stehen sie schon. So interessant sind sie nun auch wieder nicht«, sagte Simon.
    »Warum handeln so viele Bücher vom Urwald?«
    »Weil der interessanter ist, natürlich«, sagte Simon und schlug ein Buch auf. »Wenn du den Tarnzauber nicht machen willst, geh den Ziegenstall ausmisten.«
    Jinx dachte an etwas anderes, was Tolliver gesagt hatte. »Findest du mich klein?«
    »Natürlich bist du …« Simon unterbrach sich und schaute Jinx überrascht an, als hätte er ihn lange nicht gesehen. »Hm. Warst du früher nicht viel kleiner?«
    »Ja«, sagte Jinx. »Weil ich da sechs war.«
    »Wie alt bist du jetzt?«
    »Elf. Du hast mir zum Geburtstag einen Kürbiskuchen gebacken«, erinnerte ihn Jinx. »Aber bin ich
zu
klein?«
    »Nein, nein, du wächst schon noch.« Simons Gedanken verwickelten sich wieder, sie krabbelten übereinander. Während Jinx sich Sorgen darüber machte, dass er nicht größer wurde, schien Simon genauso besorgt darüber zu sein,
dass
er größer wurde.
    Danach blätterte Simon wochenlang wie wild in seinen vielen Zauberbüchern. Doch wenn Jinx ihn fragte, wonach er suche, grunzte Simon nur oder sagte, er solle den Dachboden fegen.
     
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis Simon Jinx endlich erlaubte, ihn auf eine seiner Reisen zu begleiten.
    »Wohin gehen wir?«
    »Wenn du mir die ganze Zeit Löcher in den Bauch fragen willst, lasse ich dich zu Hause.«
    Jinx fand nicht, dass er Simon Löcher in den Bauch fragte, aber er hielt den Mund. Die nächste Frage, die er gern gestellt hätte, lautete:
Hat die Reise etwas mit dem Knochenmeister zu tun?
    Simon hatte nicht die flaschenförmige, grüne Angst vor dem Knochenmeister wie die meisten Leute. Seine Gedanken an den Knochenmeister waren eher wütender Natur. Und aus irgendeinem Grund waren sie jetzt mit der Sorge vermischt, dass Jinx wachsen könnte.
    Immerhin kam Jinx endlich irgendwohin. Das war das Wichtigste.
    Den ganzen kurzen Wintertag waren sie unterwegs. Auf dem Pfad sahen sie Spuren im Schnee, von Stiefeln, Tatzen und Pferdehufen. Einmal begegnete ihnen ein Mann mit einer Axt über der Schulter, vermutlich nur ein Holzfäller, aber im Urwald konnte man nie wissen. Jinx hielt sich dichter an Simon und freute sich, als der Fremde den Zauberer erschrocken ansah. Wortlos gingen sie aneinander vorbei.
    Es war den ganzen Tag nicht hell gewesen, und jetzt brach die Dunkelheit herein.
    »Da wären wir«, sagte Simon und blieb unvermittelt stehen. »Wir bleiben heute Nacht in diesem Baumhaus.«
    Jinx schaute hoch durch die schneebedeckten Zweige, die in der Dämmerung violett schimmerten. Er erkannte eine Art Kiste.
    »Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, wie man da hochkommt«, sagte Simon.
    Aus der Ferne war ein

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