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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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tatsächlich kleiner als Tolliver. Das ärgerte ihn.
    »Wie hat der böse Zauberer dich gefangen?«, fragte Tolliver.
    »Ich hab ihn eines Tages einfach so im Wald getroffen. Er ist nicht böse«, sagte Jinx.
    »Was macht er mit dir? Trinkt er dein Blut?«
    »Zauberer trinken kein Blut. Das machen nur Vampire.«
    »Aber er benutzt es für seinen Zaubertrank, oder? Zauberer benutzen das Blut und die Leber und andere Teile vom Menschen für ihren Zaubertrank, das weiß jeder.«
    »Dann irrt sich eben jeder. So was macht Simon nicht. Ich hab ihn schon oft einen Zaubertrank mischen sehen, aber er hat noch nie eine menschliche Leber verwendet.«
    »Kannst du einen Zaubertrank mischen?«
    »Ja«, log Jinx. Und als er begriff, dass Tolliver ihn gleich bitten würde, einen anzurühren, fügte er hinzu: »Aber vor anderen Leuten darf ich das nicht.«
    »Ach nein?« Tolliver grinste. Er wusste genau, dass das gelogen war, Jinx sah es ihm an. »Wenn du zaubern kannst, hältst du dich von den Königreichen besser fern. Weißt du, was sie dort mit Zauberern machen? Sie lassen sie in rot glühenden Eisenschuhen tanzen.«
    »Das glaub ich nicht.«
    »Doch. Ich hab es selbst gesehen.«
    »Das sagst du nur so.« Jinx war sich fast sicher, dass Tolliver log. Seine Gedanken formten eine lila Spottwolke. Na, wenn er sowieso verspottet wurde … »Was ist denn ein Königreich?«
    »Was, du hast noch nie von einem Königreich gehört?«
    »Sonst würde ich ja nicht fragen«, sagte Jinx. In keinem der Bücher, die er gelesen hatte, kamen Königreiche vor.
    »Sie liegen überall um den Urwald herum. Die größten sind Schlüsselland und Prahlreich. Schlüsselland liegt da …«, Tolliver zeigte in Richtung Osten, »und Prahlreich liegt da.« Er zeigte nach Westen.
    »Und da?« Jinx zeigte nach Süden.
    »Schlüsselland. Hauptsächlich. Und ein Teil von Prahlreich.«
    »Und da?« Jinx zeigte nach Norden.
    »Och, alle möglichen Königreiche«, sagte Tolliver leichthin, und Jinx dachte sich, dass er es wahrscheinlich nicht wusste. »Jedenfalls solltest du dich von Schlüsselland fernhalten. Da bringen sie alle Zauberer um. Sie bringen alle um. Der König hat sogar seinen Bruder umgebracht …«
    »Könige gibt es nur in Geschichten«, sagte Jinx.
    »So ein Unsinn, halt den Mund und hör mir zu. Der König hat seinen Bruder, den wahren König, umgebracht, um selbst König zu werden. Dann verschwanden die Frau und das Baby des toten Königs. Wahrscheinlich hat der Bruder die beiden auch umgebracht, weil das Baby sonst ja König geworden wäre. So machen die Könige das andauernd. Sie können jeden umbringen, dessen Nase ihnen nicht passt.«
    »Was will man dann dort?«, fragte Jinx.
    »Mensch, alles kommt aus den Königreichen. Da kaufen wir das Papier, das deinem Zauberer so gefällt. Und den Stoff, aus dem deine Kleider sind. Wenn du aus den Kleidern herauswächst – falls du denn jemals wächst –, verkaufen wir sie an eine andere Lichtung, dann tragen die Leute dort sie auf, und dann verkaufen wir sie wieder nach Schlüsselland, wo sie Papier draus machen. Bist du noch nie irgendwo gewesen?«
    »Doch, klar«, sagte Jinx.
    »Wo denn?«, fragte Tolliver.
    »Ach, hier und da.«
    »Wenn du nicht rumkommst, bleibst du immer dumm.
    »Ich bin nicht dumm!«, sagte Jinx. Aber er verstand, was Tolliver meinte. Tolliver wusste alles Mögliche, was Jinx nicht wusste, und das kam wahrscheinlich daher, dass er herumgereist war.
     
    »Ich kann es nicht.« Jinx schob das Buch weg, das er schweben lassen wollte.
    »Wenn du denkst, dass du es nicht kannst, dann kannst du es natürlich auch nicht«, sagte Simon.
    »Ich
weiß
, dass ich es nicht kann.«
    »Bah. Noch schlimmer. Stiehl mir nicht meine Zeit«, sagte Simon. »Du hast einen Stein, eine Flasche und einen Löffel schweben lassen. Wo liegt das Problem?«
    »Das Buch ist schwerer.«
    »Dann brauchst du eben mehr Macht.«
    »Mehr Macht hab ich aber nicht.«
    Simon stieß einen seiner Lieblingsflüche aus. »Dann nimm das Feuer. Das Feuer hast du immer.«
    Abgesehen vom Schwebezauber war das Feuer das Einzige, was Jinx inzwischen beherrschte. Er konnte ein Feuer entfachen und es auch wieder löschen, indem er dafür sorgte, dass die Flammen sich selbst verschluckten. Solange es kein allzu großes Feuer war. Und wenn das Feuer nicht brannte, hatte Jinx es in sich – was laut Simon an sich schon eine Macht war. Wenn auch eine sehr kleine.
    »Ich kann das Feuer nicht finden«, sagte Jinx.
    »Und

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