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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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ist. Wir werden diesem salaud , der so viele Missetaten begangen hat, nur ein weiteres Verbrechen anhängen. Leider kann er nur einmal dafür sterben. Und du, mein Kind, musst nicht für Vaubans Torheit bezahlen.«
    »Es ist aber nicht – «
    »Du hast genügend eigene Torheiten begangen, für die du bezahlen musst«, fauchte Soulier. »Und um die ich mich jetzt kümmern muss.«
    Als sich Greys Schritte diesmal näherten, hörten sie sich so leichtfüßig an wie die eines Boxers. Eine unsichtbare Spannung erfüllte die Luft. »Dann müssten Sie sich um mich kümmern.«
    »Sie haben ihr heute Nacht das Leben gerettet, Monsieur Grey, als meine Männer versagten. Ich stehe in Ihrer Schuld. Doch jetzt droht ihr keine Gefahr mehr, wo sie unter ihren eigenen Leuten ist. Sie müssen sie bei uns lassen.«
    »Das ist nicht verhandelbar«, widersprach Grey.
    »Sie gehört mir, Monsieur. Und ich werde sie nicht aufgeben.« Soulier zögerte und stellte dann seinen Stock an die Armlehne seines Sessels. »Doch ich bin so klug, Sie nicht direkt herauszufordern. Kommen Sie. Setzen Sie sich, und lassen Sie uns wie zivilisierte Menschen darüber reden.«
    Grey griff nach einem am Boden liegenden vergoldeten Stuhl und stellte ihn gegenüber von Soulier. Er setzte sich, zog sie zu sich heran und legte einen Arm um sie. »Sprechen Sie.«
    » Eh bien . Reden wir also freiheraus, wie es euch Engländern ja so gefällt.« Soulier beugte sich vor. »Sie haben die Albion-Pläne erhalten, was Sie zufriedenstellen muss. Da Sie in Sorge um mein kleines Mädchen sind, bitte ich Sie, sie bei mir zu lassen und zu gehen. Verabschieden Sie sich so innig, wie Sie wünschen, aber trennen Sie sich schnell von ihr. So ist es am besten.«
    »Ich überlasse sie Ihnen nicht.«
    »Kennen Sie mich so schlecht? Fürchten Sie, dass ich Rache an ihr üben will? Wir Franzosen ziehen menschliche Schwächen immer in Betracht. Und einer Frau wie Annique vergeben wir ausgesprochen viele Schwächen.«
    »Mir ist verdammt noch mal egal, was Ihr verzeiht.«
    Das Schweigen dauerte an. Sie hörte das Ticken der vergoldeten Uhr auf dem Kaminsims klar und deutlich. Pläne, die über diesen Raum und die Konfrontation mit Soulier hinausgingen, hatte sie nicht parat. Sie hatte nicht erwartet, dass Grey kommen würde. Was auch immer noch geschehen würde, sie würde sich daran erinnern, dass er ihretwegen gekommen war.
    Soulier stieß ein Seufzen aus. »Ich hatte gedacht, dass Anniques … Torheit … einseitig wäre. Sie ist jung und betört und glaubt ein kleines bisschen an Märchen. Sie versteht nicht, dass eine Beziehung zwischen Ihnen beiden außer Frage steht. Sie und ich, Grey, wissen das. Wenn Sie sie in dieser selbstsüchtigen Weise mitnehmen, zerstören Sie ihr Leben, und das meine ich wörtlich. Fouché wird noch innerhalb eines Monats ihren Tod anordnen. Überlassen Sie das Füchschen mir, und ich sorge dafür, dass ihr nichts geschieht.«
    »Sie geht auf der Stelle mit mir mit.«
    »Wie rührend.« Soulier musterte Grey mit festem Blick. »Sie machen mich zum Bösewicht in diesem Spiel. Dabei sind Sie es, der Annique in dieses Unheil gestürzt hat. Sie haben sie benutzt, Grey, ohne sich irgendwelche Gedanken über sie zu machen.«
    »Hören Sie mal zu, Sie Hurensohn – «
    Soulier hob die Hand. »Lassen Sie mich bitte ausreden. Weil Sie sie aus Frankreich weggelockt haben, hat Fouché ein Todesurteil über sie verhängt. Es gibt keinen Ort – weder in der Wüste Arabiens noch auf dem Mond – , wo sie sich vor solch einem Befehl in Sicherheit bringen kann. Ich muss das Debakel wieder in Ordnung bringen, das Sie aus ihrem Leben gemacht haben. Darum werde ich sie zu Fouché bringen und seinen Zorn besänftigen. Ich werde sie darauf vorbereiten, sich seine Vergebung auf die ihr einzig mögliche Weise zu verdienen, sollte sie weiterleben dürfen. Ihre hübsche, kleine Liebesaffäre wird das Ganze zu einer äußerst schmerzlichen Angelegenheit für sie machen.« Seine Augen schimmerten so schwarz und undurchsichtig wie ein Onyx. »Mein Füchschen ist eine Frau mit einzigartigen Eigenschaften und als Spionin weit mehr wert als Juwelen. Sie hätten sie beinahe zerstört. Ich bin böse wegen dem, was Sie ihr angetan haben. Sehr böse.«
    »Sie gehört zum britischen Geheimdienst.«
    »Schweigen Sie! Mon Dieu . So etwas dürfen Sie nicht sagen!« Soulier erhob sich aufgebracht und zittrig aus dem Sessel. »Nicht einmal, wenn wir in diesem Raum allein sind. Nicht einmal

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