Joanna Bourne
alt.« Träume und unmögliche Pläne suchten in seinem Körper Zuflucht. Wenn er sie wie jetzt hielt, konnte sie beinahe daran glauben.
»Ich mag es nicht, wenn du mich mit der einen Hand befreist und mit der anderen gleich wieder einfängst. Das ist nicht besonders aufrichtig von dir.«
»Ich bin auch kein aufrichtiger Mensch.«
»Du kannst dich nicht vom britischen Geheimdienst zurückziehen, mein lieber Grey. Napoleon wird zwar nicht im kommenden Frühjahr segeln – so viel habe ich erreicht – , aber eines Tages wird er kommen. Du kannst deinen Posten nicht verlassen. Du bist doch einer der Hüter dieses Landes.«
»Das ist Doyle auch. Lass ihn doch für eine Weile in diesem muffigen Büro sitzen und Chef der Abteilung England sein.« Seine Hände glitten geschäftig an ihrem Körper entlang, auf und ab. Es war erst wenige Stunden her, seit sie mit ihm im Bett gewesen war, und ihr Körper erinnerte sich.
»Aber du bist der Chef. Und du hältst deine schützende Hand über diese gefährlichen Männer, und sie vertrauen dir bedingungslos. Du bist verantwortlich für sie.« Eine köstliche Schwäche begann sich in ihr auszubreiten, und Verlangen stieg in ihr auf, während sie sich an ihn klammerte. »Du hörst gar nicht zu. Stattdessen verführst du mich.«
»Ich versuche es zumindest.«
Sie hatte nicht gewusst, dass sich ihre Lider so anfühlen würden, wenn sie jemand mit den Lippen berührte. Wie Seide. Dort, wo er sie mit der Zunge liebkoste, strömte Licht. »Das machst es mir nahezu unmöglich, zu denken.«
»Wirklich?«
»Du brauchst gar nicht so zufrieden klingen. Das ist einer meiner Schwachpunkte.«
»Das klingt vielversprechend. Wirst du mich heiraten?«
»So einfach ist das nicht.«
Er stützte sich auf den Ellbogen und sah sie an. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt und in Mondlicht getaucht, seine Miene ernst und gespannt. »Es ist doch so einfach. Nicht leicht, aber einfach. Selbst in Wales oder Indien musst du dich entscheiden – Frankreich oder England?«
»Aber ich habe mich doch längst entschieden. Ich muss etwas gegen Napoleon unternehmen, sofern es in meinen Kräften steht. Aber eine Heirat … Das ist eine Sache, bei der es um Loyalität geht, verstehst du. Ich kann keine Engländerin sein, nicht einmal für dich. Und dir all mein Wissen preisgeben, kann ich auch nicht. Dafür habe ich viel zu viele alte Freunde – «
»Meinst du denn, ich würde das von dir verlangen?«
»Du bist der Spionagechef von England. Es wäre nicht übertrieben, davon auszugehen, dass du – «
Seine Finger berührten ihre Lippen. »Die Seelen meiner Mitarbeiter gehören mir nicht. Adrian hat eine Französin, von der ich eigentlich nichts wissen sollte. Und Doyles Frau ist eine halbe Französin. Seine Cousins sind im gesamten französischen Geheimdienst zu finden. Du würdest schon damit klarkommen.« Er streichelte ihr Kleid, bis es ihr über die Oberschenkel hochrutschte.
»Manchmal wohnen die Roma einander auf diese Weise bei, auf der Erde unter freiem Himmel. Ich werde dich heiraten.«
»Jetzt?« Seine Hände umklammerten sie fest. »Heute Morgen? In St. Odran’s?«
»Ja. Zu allem nur ja.«
»Gut.« Er atmete zufrieden tief durch. Diese gerissenen Hände wanderten zwischen ihre Beine und verlockten, reizten, ließen mehr erwarten. »Gehen wir nach Wales?«
Die Gefühle übermannten sie und fegten alle anderen Gedanken fort. »Nicht … sofort. Zuerst werden wir miteinander schlafen, oder? So etwas in einem Park zu tun, halte ich für ziemlich unanständig.«
»Nicht wahr?« Wie versprochen, sorgte er tatsächlich dafür, dass sie es ziemlich warm hatte.
Danksagungen
Ich möchte meiner Literaturagentin Pam Hopkins und meiner Lektorin, Wendy McCurdy, dafür danken, dass sie an Anniques Geschichte geglaubt haben.
Ich danke der Beau-Monde-Ortsgruppe des Schriftstellerverbands RWA für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Förderung der historisch korrekten Darstellung von Geschichten, die in der Zeit des Regency spielen. Ihre Quellen waren mir eine enorme Hilfe. Mein Dank gilt auch Ann Clark und Sofie Couch für eure unendliche Geduld und Ermutigung, wenn ihr mir mit konstruktiver Kritik weitergeholfen habt.
Des Weiteren bedanke ich mich aus tiefstem Herzen für die Kameradschaft und Unterstützung, die ich im CompuServe Books and Writers’ Forum erfahren habe. Außerdem danke ich Allene Edwards, Barbara Rogan, Beth Shope, Betty Babas, Carol Krenz, Cat Dubie,
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