Job Future - Future Jobs
die Aufmerksamkeit, Konzentration und Kreativität aufzubringen, die für die Weiterentwicklung vom oberflächlichen Generalisten zum Meister in Serie so dringend benötigt werden. Wir müssen folglich nachvollziehen, warum die Arbeit immer stärker zersplittert und wie die Splitter wieder zusammengefügt werden können.
Bei einer Beschreibung des Arbeitslebens 2025 haben wir zunächst einen Blick darauf geworfen, wie sich die Technik auf Jills Arbeitsalltag 2025 im Vergleich zu meinem im Jahr 1990 auswirkt. Dank des exponentiellen Wachstums der technischen Kapazitäten und der Entwicklungen in der Rechnerwolke kann sich Jill aus dem Internet hochleistungsfähige Programme herunterladen. Gleichzeitig unterstützen sie Avatare und kognitive Assistenten und prägen ihren Arbeitsalltag. Aber die Zersplitterung ihrer Arbeit ist nicht nur der Technisierung, sondern auch der Globalisierung geschuldet. Hektisch müht sie sich ab, um Verbindung zu Zeitzonen zu halten, die sich von Peking bis Los Angeles erstrecken. Sie lebt in einem Universum, das rund um die Uhr sieben Tage die Woche vernetzt ist, mit Kollegen und Kunden, die über die gesamte, immer stärker industrialisierte Welt verstreut sind.
Faktor Technologie: Die technischen Fähigkeiten sind exponentiell gewachsen
Ein Arbeitsalltag wie der Jills 2025 ist deshalb so zersplittert, weil er in seiner Breite und Tiefe durch Kommunikation und Information bestimmt wird.
Zugrunde liegen dabei die außergewöhnlichen Rechnerleistungen, die im vorangegangenen Jahrzehnt exponentiell gewachsen sind. 12 Tatsächlich blieb es bei den Zeiträumen der Verdoppelung der Schaltkreise pro Mikrochip, während die Preise für diese alljährlich weiterhin dramatisch fielen. 1975 kostete beispielsweise ein einzelner Transistor noch 0,028 Dollar, 1980 waren es nur noch 0,0013 Dollar und im nächsten Jahrzehnt nur noch 0,00002 Dollar. Die Entwicklung nach dem sogenannten mooreschen Gesetz, wonach sich die Komplexität integrierter Schaltkreise in regelmäßigen Abständen verdoppelt, zeigte im Jahr 2010 keinerlei Anzeichen einer Verlangsamung. Wir können prognostizieren, dass auch in Zukunft immer mehr Transistoren auf immer kleinere Mikrochips gepackt werden, die immer weniger kosten. Die Rechnerleistung wird in exponentiellen Raten weiterwachsen.
Die Zerrissenheit von Jills Arbeitsleben wurde ebenso verursacht durch die Entwicklung der modernen elektronischen Handgeräte, die sie überallhin begleiten. Deren Leistungsfähigkeit ist mit einem kurzen Zeitraum der Verdoppelung (wenige Jahre) exponentiell weiter gewachsen. 2010 verfügte ein Telefon schon über die Rechnerleistung eines Mac-Computers aus dem Jahr 2000. Die Geräte, die Jill bei sich trägt, verfügen über die gleiche Rechnerleistung und Fähigkeiten wie die modernsten Bürorechner, die ich 2010 benutzte. Jill kann ihren Rechner an den Abenden, an denen sie nicht mit anderen online in Kontakt steht, zur Verarbeitung der Terabytes an Daten nutzen, die der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider des Forschungszentrums CERN an diesem Tag abgeworfen hat. Oder sie kann mit dem Datenstrahl von der Marsstation in Verbindung treten, um mit Millionen anderer das Universum nach fremdem Leben zu durchsuchen.
Eine wachsende Leistungsfähigkeit und fallende Kosten eröffneten diesen Maschinen immer neue Einsatzbereiche: vom Simultanübersetzen über die lebensechte Darstellung von Jills persönlichem Avatar bis zur Erstellung komplexer Leistungsmodelle für ihre Kunden. Vielleicht wird schon 2025 jeder Ziegelstein, jedes Stück Stoff und jeder Lebensmittelartikel einen eingebauten Minicomputer enthalten. Das bedeutet, dass die Flut der Daten, die in die Büros und Wohnungen strömen, außergewöhnlich anschwellen wird. Aber nicht nur Rechnerleistung hat das Leben der Zukunft zersplittert, sondern auch die Örtlichkeiten und Geschwindigkeiten des Herunterladens von Daten.
Faktor Technologie: Die Rechnerwolke wird allgegenwärtig
Jill ist in der Lage, zu jeder Zeit und an jedem Ort hochkomplexe Daten und Programme herunterzuladen. Schon 2010 hatten die meisten Regionen der Welt einen Grad an Vernetzung erreicht, der es Fischern in Indien oder Webern in Tansania ermöglichte, mit anderen zu reden und auf Informationen zuzugreifen. In den nachfolgenden Jahrzehnten beschleunigte sich dieser Trend mit immer schnelleren und leichter verfügbaren Verbindungen ins Internet und dem Zugang zu Bandbreiten, dank derer die Telepräsenz und
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