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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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hinweisen, dass jemand es als Leiter benutzt hat.
Theoretisch hätten auch Sie dieser Eindringling sein können, was ich natürlich
nicht glaube. Neil war es wahrscheinlich auch nicht, denn als ich eben in die
Küche kam, aß er noch seine Fischsuppe, und sein Teller war fast leer. Es
bleibt also nur noch Ted übrig. Wo steckt er?«
    »Jessas noch, woher zum Teufel soll ich
das wissen? Ich kann doch nich’ dauernd den Babysitter spielen — « Vincent riss
sich zusammen. »Tut mir Leid, Mrs. Kelling. Ted sollte eigentlich das Werkzeug
säubern, das wir heute Morgen benutzt haben, und dann zum Abendessen
erscheinen. Ich geh’ und seh’ nach, ob er noch im Pony stall is’.«
    Die Mühe konnte er sich eigentlich
sparen. Ted wäre natürlich zurück zum Stall gelaufen und würde jetzt Stein und
Bein schwören, die ganze Zeit dort gewesen zu sein. Vincent konnte ihm kaum das
Gegenteil beweisen. Von Emma ganz zu schweigen. Trotzdem bat sie den
Hausmeister, nach dem Jungen zu suchen. »Wenn Sie ihn finden, lassen Sie ihn
bitte nicht aus den Augen. Sobald wir mit dem Abendessen fertig sind, möchte
ich mich mit dem jungen Mann unterhalten. Außerdem bin ich der Meinung, dass
Mrs. Fath nicht länger allein in ihrer Hütte bleiben sollte. Am besten holen
wir sie so schnell wie möglich hier ins Haus. Neil kann Ihnen vielleicht
helfen, sie auf den Elektrowagen zu verfrachten. Ich glaube nicht, dass sie
sehr schwer ist. Am besten geben wir ihr das freie Bett in Mrs. Sabines
Zimmer.«
    »Wo Sandy den Schlag auf ‘n Kopf
bekommen hat?« schnaubte Vincent. »Wir bringen sie lieber in Teds Zimmer. Soll
der doch bei Bubbles schlafen oder auf ‘m Feldbett im Vorratsraum. Is’ mir sowieso
egal.«
    Als Vincent nach draußen ging, wandte
sich Emma mit einem entschuldigenden Lächeln an Bubbles. »Es tut mir Leid, dass
ich Sie hier bei Ihren letzten Vorbereitungen gestört habe. Aber Sie verstehen
sicher, dass ich keine andere Wahl hatte.«
    »Klar, Miffif Kelling. Vinfent if
fofort hergekommen, nachdem Fie mit ihm gefprochen hatten. Er hat fwei Teller
Fischfuppe genommen und in Fandyf Fimmer gebracht, damit Fie fufammen effen
konnten. Vinfent if ein guter Mensch. Er hat beftimmt nichtf Unrechtef getan,
da brauchen Fie fich keine Forge zu machen.«
    »Vielen Dank, Bubbles. Die Vorstellung
ist mir auch mehr als unangenehm. Ich denke, wir können mit dem Abendessen
beginnen. Soll ich die anderen bitten, sich an ihre Plätze zu begeben?«
    »Daf wäre fehr nett.«
    Das heutige Abendessen war bestimmt
eine schreckliche Farce, doch was sollte sie tun? Emma richtete sich auf und
ging ins Wohnzimmer. Joris Groot war bereits da, anscheinend war er gerade
gekommen. Er redete wie ein Wasserfall, ein für ihn untypisches Verhalten, und
seine Stimme klang unnatürlich hoch und laut.
    »Sowas Verrücktes ist mir noch nie im
Leben passiert. Ich wollte bloß nachsehen, ob ich was für Alding tun kann, und
als ich wieder nach draußen gehen wollte, war die Tür abgeschlossen! Von außen,
wohlgemerkt! Ich wusste nicht, was zum Teufel ich tun sollte. Alding schlief,
und ich wollte nicht gegen die Tür schlagen oder rufen, sonst hätte ich sie
geweckt. Ich dachte zuerst, die Tür würde nur klemmen, daher habe ich versucht,
sie aufzudrücken. Aber sie bewegte sich keinen Millimeter. Schließlich habe ich
ein Fenster aufgemacht und bin mit den Händen zuerst herausgekrochen, deshalb
bin ich auch so schmutzig. Tut mir Leid, Mrs. Kelling, aber ich wusste, dass
ich sowieso spät dran sein würde, weil ich so lange an meiner Skizze gearbeitet
hatte, daher wollte ich nicht nochmal zurück und mich ein zweites Mal umziehen.
Dann habe ich mir die Tür noch mal angesehen, und stellen Sie sich vor, draußen
im Schloss steckte der Schlüssel!«
    »Steckte er auch schon, als Sie
reingegangen sind?« erkundigte sich Radunov.
    »Nein, da stand die Tür offen, und ich
bin einfach reingegangen. Falls einer von euch Spaßvögeln mir einen Streich
spielen wollte -«
    »Von wegen Streich«, wies ihn Lisbet
Quainley scharf zurecht. Sie nahm den Gazetupfer von ihrem Kopf und hielt es
Groot unter die Nase, damit er das Blut sehen konnte. »Das ist mir vor fünfzehn
Minuten in Aldings Hütte passiert. Wer immer mir den Schlag auf den Kopf
gegeben hat, muss noch da gewesen sein, als ich weggerannt bin.«
    »Und wo in aller Welt soll er gewesen
sein?« Everard Wont glaubte ihr immer noch kein Wort.
    »Woher soll ich das wissen? Ich habe
schließlich die Hütte nicht

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