Joe - Liebe Top Secret
Operation hat man oft nur einen kurzen Moment in Sicherheit, um sich auszuruhen. Das hat schon mehr als einem SEAL das Leben gerettet.“
„Was lernen SEALs noch so alles?“, fragte Veronica.
Oh Baby, du hast ja keine Ahnung …
„Nennen Sie irgendwas, Honey“, erwiderte Joe. „Wir können es.“
„Mein Name“, erklärte sie in ihrem kühlen Akzent, lehnte sich zurück und hielt seinen Blick gefangen, „ist Veronica St. John. Nicht Honey. Nicht Baby. Veronica. St. John. Bitte hören Sie auf, Kosenamen zu benutzen, egal welcher Art. Ich mag das nicht.“
Sie versuchte, ihn genauso frostig anzusehen, wie ihre Worte klangen. Doch Joe erkannte die Hitze, als er ihr in die Augen sah. Sie versuchte, es zu unterdrücken. Aber es war wieder da. Plötzlich wusste er mit einer absoluten Gewissheit, wie es wäre, wenn sie miteinander schliefen: eine fast religiöse Erfahrung. Und dieses wenn war rein zeitlich gemeint. Denn dass sie es tun würden, war klar.
„Das ist eine Gewohnheit, die man schwer ablegen kann.“
Veronica griff nach ihrer Mappe und stand auf. „Ich bin sicher, dass es eine Menge Gewohnheiten gibt, die Sie ablegen müssen. Und es wird für Sie eine Herausforderung sein“, entgegnete sie. „Also schlage ich vor, dass wir den Schneider nicht länger warten lassen. Auf uns wartet viel Arbeit, bevor wir heute schlafen können.“
Joe rührte sich nicht vom Fleck. „Wie soll ich Sie denn nennen?“, fragte er. „Ronnie?“
Veronica sah ihn an und suchte nach einem übermütigen Funkeln in seinen Augen. Natürlich wusste er, wie unangemessen es wäre, wenn er sie Ronnie nannte. Er lächelte, und sie war fasziniert von seinen weißen Zähnen. Er hatte sich zwar einen überkronen lassen, aber die anderen waren gerade und gut gepflegt.
„Ich denke, Miss St. John wird genügen, danke“, antwortete sie. „So nennt mich der Prinz.“
„Verstehe“, murmelte Joe und klang deutlich amüsiert.
„Können wir?“, erwiderte sie auffordernd.
„Oh ja, bitte“, ereiferte sich Joe übertrieben enthusiastisch. Gleich darauf bemühte er sich, enttäuscht auszusehen. „Oh … Sie meinen, ob wir aufbrechen wollen? Ich dachte, Sie meinten …“ Er gab nur vor, sie missverstanden zu haben. Denn ihm gelang es nicht, ein Lächeln zu verbergen.
Verzweifelt schüttelte Veronica den Kopf. „Zwei Tage, Lieutenant. Wir haben genau zwei Tage, um ein Wunder zu vollbringen. Sie verschwenden nur unsere Zeit mit ihren Scherzen.“
Joe erhob sich und streckte sich. Unter diesem Mantel steckten seine nackten Beine und Füße. Darunter trug er absolut nichts. Veronica war allerdings entschlossen, nicht daran zu denken.
„Ich dachte, Sie nennen mich ‚Euer Hoheit‘.“
„Zwei Tage, Euer Hoheit “, wiederholte Veronica.
„Zwei Tage sind ein Kinderspiel, Ronnie“, erwiderte er. „Und ich habe beschlossen, dass ich Sie als Prinz so nennen kann, wie ich will. Und ich will Sie Ronnie nennen.“
„Nein, das werden Sie ganz bestimmt nicht!“
„Zum Teufel, warum denn nicht? Ich bin der Prinz“, entgegnete er. „Sie haben die Wahl: Ronnie oder Honey. Mir ist es gleich.“
„Mein Gott, Sie sind fast genauso unverbesserlich wie Tedric“, platzte Veronica heraus.
„Mein Gott“, wiederholte Joe nachdenklich. „Ja, so können Sie mich gern nennen. Obwohl ich ‚Euer erlauchte Allmacht‘ vorziehen würde. Hey, während ich königliche Dekrete erlasse, können Sie ja weitermachen und meinen Leibeigenen einen Tag freigeben.“
Er machte sich über sie lustig. Er reizte sie absichtlich und genoss es, zu sehen, wie sie sich wand.
„Wissen Sie, das hier werden meine Ferien sein, Ronnie“, fügte er hinzu. „Zwei Tage Vorbereitung sind ein Spaziergang.“
Ungläubig lachte Veronica. Wie konnte er es wagen …? „Zwei Tage. Sie müssen lernen, zu gehen, zu reden, zu sitzen, zu stehen und zu essen. Ganz zu schweigen davon, dass Sie sich alle Namen und Gesichter der Mitarbeiter, Botschafter und Regierungsbeamten einprägen müssen, mit denen der Prinz bekannt ist. Sie müssen das Protokoll beherrschen, die ustanzischen Traditionen kennen …“
Joe spreizte die Hand und zuckte die Schultern. „Wie schwer kann das sein? Besorgen Sie mir ein Video von Tedric und geben Sie mir eine halbe Stunde. Danach werden Sie mich für ihn halten“, entgegnete Joe. „Ich habe weitaus schwierigere Jobs mit weitaus weniger Vorbereitungszeit erledigt. Zwei Tage, achtundvierzig Stunden, das ist Luxus, Sweetheart.“
Wie
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