Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
konnte er davon ausgehen? Veronica stand angesichts der sich rasend schnell nähernden Deadline so unter Stress, dass sie kaum zu Atem kam.
    „Weniger als achtundvierzig Stunden“, sagte sie hart. „Sie müssen auch irgendwann schlafen.“
    „Schlafen?“ Joe lächelte. „Das habe ich gerade getan.“

5. KAPITEL
    U nd öffnen Sie nie, niemals die Tür selbst!“, sagte Veronica. „Warten Sie immer darauf, dass jemand vom Personal das für Sie tut.“
    Über den Rand seiner Tasse blickte Joe sie an. Er saß auf der anderen Seite des Konferenztischs in Tedrics königlicher Suite. „Niemals?“, fragte er. Er trank einen Schluck Kaffee und beobachtete sie unentwegt aus seinen dunklen, geheimnisvollen Augen mit dem undurchschaubaren Blick. „Der alte Ted hält niemandem die Tür auf?“
    „Befände er sich in der Gesellschaft der Königin oder des Königs, würde er die Tür aufhalten“, erwiderte Veronica und sah auf ihre Notizen. Nur nicht in seine Augen schauen. „Aber ich bezweifle, dass Sie ihnen bei diesem Staatsbesuch zufällig begegnen.“
    „Was macht Ted, wenn er allein ist?“ Joe senkte die Tasse, hielt jedoch inne, bevor er sie auf die glänzende Tischplatte aus Eichenholz stellen konnte. Es schien, als hätte er Angst, das Holz zu beschädigen. Er zog eine von Veronicas Akten zu sich und stellte die Tasse auf den festen Einband. „Einfach dastehen und warten, bis ein Diener vorbeikommt und die Tür aufmacht? Das könnte echt schwierig werden, wenn er es plötzlich eilig hat und zur Latrine muss.“ Er stützte das Kinn auf die Handfläche, während er Veronica weiterhin anblickte.
    „Euer Hoheit, ein ustanzischer Prinz stützt sich niemals mit dem Ellenbogen auf dem Tisch ab“, sagte sie gezwungen geduldig.
    Joe lächelte, rührte sich jedoch nicht. Er sah sie nur mit seinem Schlafzimmerblick an, in dem eine eindeutige Botschaft lag. Sie hatten die ganze Nacht zusammen gearbeitet. Und er hatte sie nicht auch nur eine einzige Sekunde davon vergessen lassen, dass sie eine Frau war und er ein Mann.
    „Ich bin nicht der ustanzische Prinz“, sagte er. „Noch nicht.“
    Veronica faltete die Hände und legte sie auf ihre Notizen. „Und ein ustanzischer Prinz würde niemals ‚Latrine‘ sagen, auch nicht Abort, Lokus oder Klo, nicht mal Klosett. Das sind wir schon einmal durchgegangen, erinnern Sie sich, Euer Hoheit?“
    „Wie wäre es, wenn ich es ‚das Zimmer des kleinen Prinzen‘ nenne?“, fragte Joe.
    Obwohl sie inzwischen spürte, dass sich ein drohendes Unheil abzeichnete, lachte Veronica. Vielleicht auch gerade deshalb. Was sollte sie nur mit Joe Catalanottos starkem New-Jersey-Akzent tun? Und wie sollte sie am besten auf die Tatsache reagieren, dass dieser Mann aber auch keine einzige Sekunde lang ernst zu nehmen schien, was sie hier taten?
    Zusätzlich frustrierte sie, dass sie bald vor Erschöpfung umfallen könnte – während er für ein paar Runden Joggen bereit zu sein schien.
    „Meine Mutter heißt Maria, und sie war eine italienische Gräfin, bevor sie meinen Vater geheiratet hat. König Derrick IV. ist mein Vater, seiner war Derrick III.“, zählte Joe das Auswendiggelernte auf. „Wissen Sie, für uns beide wäre es viel einfacher, wenn Sie mir die Akte von dem Kerl geben und mir eine Videoaufzeichnung von ihm besorgen, sodass ich mir selbst anschauen kann, wie er geht und steht und …“
    „Entschuldigung, Lieutenant.“ Ein FInCOM-Agent namens West trat höflich neben ihn.
    Joe sah auf. Für einen Augenblick wurde er wieder zum Marineoffizier. Er setzte sich gerade hin und wirkte sogar, als würde er zuhören. Warum gelang es Veronica bloß nicht, dass er sie genauso ernst nahm?
    „Admiral Forrest bittet Mr. Laughton und Sie zu sich, Sir. Es geht um das Programm der Reise und die Maßnahmen zu Ihrem Schutz“, fuhr West fort. „Falls Sie Informationen darüber haben möchten …“
    „Allerdings.“ Joe erhob sich. „Das möchte ich auf jeden Fall. Ihre Sicherheitsvorkehrungen stinken zum Himmel. Zum Glück haben sich die Terroristen heute freigenommen, sonst wäre ich wohl schon tot.“
    West versteifte sich. „Die Vorkehrungen, die wir getroffen haben, entsprachen der höchsten Sicherheitsstufe …“
    „Ihre sogenannten höchsten Sicherheitsvorkehrungen reichen nicht aus, Kumpel“, entgegnete Joe. Er warf einen Blick auf Veronica. „Was halten Sie davon, wenn Sie sich ein bisschen ausruhen, Ronnie? Und wir treffen uns dann um …“ Er sah auf die Uhr.

Weitere Kostenlose Bücher