Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
wollen...«
    »Hat sie einen Freund gehabt?«
    »Nun...«
    »Wenn er nicht zu Hause war, ist immer ein Mann zu Besuch gekommen. Hab' ich recht?«
    »Nun, ich behaupte nicht, dass er ihr Freund oder so war.«
    »Erzählen Sie uns bitte davon.«
    Das tat sie auch, aber die Sache war nicht so pikant, wie wir gehofft hatten. An einem Junitag, an dem Judy zu Hause gewesen war und Tom gearbeitet hatte, war ein gutaussehender, eleganter, b ärtiger Mann mit einem weißen Sportwagen unbestimmter Marke vorgefahren und etwa eine Stunde lang geblieben. Interessant, aber kein Beweis für eine heiße Affäre, die ein Verbrechen aus Leidenschaft hätte auslösen können. Und als Tom einige Wochen später an einem Samstag mit seinem Boot weggefahren war, hatte ein Mann seinen »grünen Jeep« in der Einfahrt geparkt, war auf die Terrasse gegangen, wo Mrs. Gordon sich in einem winzigen Bikini sonnte, hatte sein Hemd ausgezogen und sich einige Zeit zu ihr in die Sonne gelegt.
    »Ich finde das nicht richtig, wenn der Ehemann außer Haus ist«, sagte Mrs. Murphy. »Ich meine, sie ist halb nackt gewesen, und dieser Kerl zieht sein Hemd aus und legt sich neben sie, und die beiden lachen und schwatzen miteinander, bis er dann aufsteht und wegfährt, bevor der Ehemann heimkommt. Was mag das wohl bedeutet haben?«
    »Der Besuch ist völlig harmlos gewesen«, versicherte ich Mrs. Murphy. »Ich habe vorbeigeschaut, weil ich Tom was fragen wollte.«
    Sie starrte mich an, und ich spürte, dass auch Beth mich kritisch musterte. »Ich war ein Freund der Gordons«, erklärte ich Mrs. Murphy.
    »Oh...«, sagte sie.
    »Sind Sie viel mit den Gordons zusammengekommen?« fragte ich Mrs. Murphy.
    »Als sie vor ungefähr zwei Jahren drüben eingezogen sind, haben wir sie zum Abendessen eingeladen. Und sie haben uns gleich darauf zu einer Grillparty eingeladen. Aber das war's dann auch.«
    Na so was. »Kennen Sie irgendwelche ihrer Freunde namentlich?«
    »Nein. Es waren vor allem Leute, die auf Plum Island arbeiten, nehme ich an. Lauter verrückte Hühner, wenn Sie mich fragen.«
    Und so weiter. Sie redeten gern. Mrs. Murphy schaukelte. Mr. Murphy spielte am Hebel seines Sessels herum und wechselte st ändig die Schräglagen. In einer seiner Horizontal lagen fragte er mich: »Was haben die beiden gemacht? Einen Haufen Bakterien geklaut, um damit die Menschheit auszurotten?«
    »Nein, sie haben einen Impfstoff gestohlen, der viel Geld wert ist. Sie wollten reich sein.«
    »Yeah? Nebenan haben sie nur zur Miete gewohnt. Haben Sie das gewusst?«
    »Ja.“
    »Sie haben viel zu viel Miete bezahlt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich kenne den Hausbesitzer. Ein junger Bauunternehmer namens Sanders. Er hat das Haus von den Hoffmanns gekauft, mit denen wir befreundet sind. Sanders hat zu viel dafür bezahlt; nachdem er das Haus renoviert hat, hat er es teuer an die Gordons vermietet. Zu teuer.«
    »Ich will ganz offen sein, Mr. Murphy«, sagte Beth. »Manche Leute glauben, die Gordons hätten Drogen geschmuggelt. Was halten Sie davon?«
    »Könnte sein«, antwortete er, ohne im mindesten zu zögern. »Sie sind zu komischen Zeiten mit dem Boot unterwegs gewesen. Würde mich nicht überraschen.«
    Ich fragte: »Haben Sie abgesehen von dem Bärtigen mit dem Sportwagen und mir dort drüben jemals irgendwelche verdächtigen Typen beobachtet?«
    »Nun... ehrlich gesagt nein.«
    »Mrs. Murphy?«
    »Nein, eigentlich nie. Die meisten Leute haben ganz normal ausgesehen. Sie haben zu viel Wein getrunken... die Glastonne ist voller Weinflaschen gewesen... manchmal sind sie laut geworden, wenn sie getrunken hatten, aber die Musik ist immer dezent gewesen - nicht dieses verrückte Zeug, das man heutzutage hört.«
    »Haben Sie einen Schlüssel für ihr Haus gehabt?«
    Ich sah, wie Mrs. Murphy rasch zu Mr. Murphy hin übersah, der wieder die Zimmerdecke anstarrte. Danach herrschte für kurze Zeit Schweigen, bis Mr. Murphy antwortete: »Yeah, wir haben den Schlüssel gehabt. Wir haben das Haus für sie im Auge behalten, weil wir meistens da sind.«
    »Und?«
    »Na ja, vor ungefähr einer Woche hat drüben der Wagen eines Schlüsseldiensts gestanden, und als der Mann weggefahren war... nun, da bin ich rübergegangen, um unseren Schlüssel auszuprobieren, aber er hat nicht mehr gepasst. Ich hab' eigentlich erwartet, dass Tom mir den neuen Schlüssel geben würde, aber ich hab' keinen gekriegt. Dabei hat er den Schlüssel zu unserem Haus. Sie verstehen, was ich meine? Also hab'

Weitere Kostenlose Bücher