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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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ich Gil Sanders angerufen, weil der Hausbesitzer einen Schlüssel haben müsste, aber der wusste auch nichts. Mir kann's egal sein, aber wenn ich auf ein Haus aufpassen soll, muss ich auch den Schlüssel haben, find' ich. Jetzt frage ich mich, ob die Gordons dort drüben was versteckt haben.«
    »Wir ernennen Sie hiermit zum ehrenamtlichen Hilfssheriff, Mr. Murphy. Erzählen Sie das bitte keinem Menschen außer Chief Maxwell. Kommt jemand zu Ihnen und behauptet, vom FBI, der Suffolk County Police oder der New York State Police zu sein, lügt er vielleicht. Dann rufen Sie Chief Maxwell oder Detective Penrose an. Okay?«
    »Okay.«
    Beth fragte: »Besitzen Sie ein Boot?«
    »Nicht mehr. Zu viel Arbeit und Geld«, antwortete Mr. Mur phy.
    »Hat mal jemand die Gordons mit dem Boot besucht?« fragte Beth weiter.
    »Manchmal hat ein fremdes Boot an ihrem Steg gelegen.«
    »Wissen Sie, wem diese Boote gehört haben?«
    »Nö. Aber einmal ist's ein Boot wie ihres gewesen. Rennboot. Aber es ist nicht ihres gewesen. Es hat anders geheißen.«
    »Sie sind dicht genug rangekommen, um den Namen zu erkennen?« fragte ich.
    »Manchmal sehe ich mit dem Fernglas rüber.«
    »Wie hat das Boot geheißen?«
    »Weiß ich nicht mehr. Aber es ist nicht ihres gewesen.«
    »Haben Sie jemanden an Bord gesehen?« fragte Beth.
    »Nö. Mir ist nur das Boot aufgefallen. Hab' niemand ein-oder aussteigen sehen.“
    »Wann ist das gewesen?«
    »Mal sehen... ungefähr im Juni... ziemlich zu Saisonbeginn.«
    »Sind die Gordons zu Hause gewesen?«
    »Weiß ich nicht. Ich wollte noch sehen, wer das Haus verlässt, aber irgendwie hab' ich mal nicht aufgepasst, und als nächstes höre ich die Motoren, und das Boot legt bereits ab.«
    »Wie sehen Sie in der Ferne?«
    »Nicht sehr gut - außer mit dem Fernglas.«
    »Und Sie, Mrs. Murphy?«
    »Genauso.«
    Da ich annahm, dass die Murphys das Haus der Gordons öfter mit dem Fernglas beobachtet hatten, als sie zugaben, fragte ich: »Könnten Sie mir sagen, ob Sie Leute, deren Fotos wir Ihnen vorlegen, schon mal auf dem Grundstück der Gordons gesehen haben?«
    »Vielleicht.«
    Ich nickte. Neugierige Nachbarn k önnen gute Zeugen sein, aber wie eine billige Überwachungskamera nehmen sie manchmal zu viel auf, was nebensächlich, verschwommen, langweilig oder akustisch verzerrt ist.
    Wir investierten noch eine weitere Viertelstunde in die Befragung, aber die Ausbeute wurde von Minute zu Minute geringer. Tats ächlich hatte Mr. Murphy das fast Unmögliche geschafft: Er war bei einem Polizeiverhör eingeschlafen. Sein Schnarchen ging mir allmählich auf die Nerven.
    Ich stand auf und reckte mich.
    Beth stand ebenfalls auf und gab Mrs. Murphy ihre Karte. »Danke für Ihre Auskünfte. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt.«
    »Mach' ich.«
    »Denken Sie daran«, sagte Beth, »ich leite die Ermittlungen in diesem Fall. Detective Corey ist mein Partner. Chief Maxwell arbeitet mit uns zusammen. Sie sollten mit sonst niemandem über diesen Fall reden.«
    Mrs. Murphy nickte, aber ich hatte den Verdacht, dass jemand wie Ted Nash von der Central Intelligence Agency sie und ihren Mann schnell zum Reden bringen würde.
    »Haben Sie was dagegen, wenn wir einen Rundgang über Ihr Grundstück machen?« fragte ich Mrs. Murphy.
    »Nein.«
    Beim Abschied sagte ich zu Mrs. Murphy: »Tut mir leid, wenn ich Ihren Mann gelangweilt habe.«
    »Um die Zeit macht er immer ein Nickerchen.«
    »Ja, das sehe ich.«
    Sie begleitete uns zur Haust ür. »Ich hab' Angst«, sagte sie plötzlich.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, versicherte ihr Beth. »Die Polizei überwacht die ganze Nachbarschaft.«
    »Wir könnten in unseren Betten ermordet werden.«
    »Wir glauben, dass der Täter ein Bekannter der Gordons gewesen ist«, antwortete Beth. »Ein Racheakt. Sie haben nichts zu befürchten.«
    »Was ist, wenn er zurückkommt?«
    Das brachte mich wieder auf. »Warum sollte der Mörder zurückkommen?« fragte ich ziemlich scharf.
    »Jeder Mörder kehrt an den Tatort zurück.«
    »Kein Mörder kehrt an den Tatort zurück.«
    »Doch, wenn er die Augenzeugen ermorden will.«
    »Haben Sie oder Ihr Mann die Tat beobachtet?«
    »Nein.«
    »Dann haben Sie keinen Grund zur Sorge«, sagte ich.
    »Der Killer könnte aber glauben, wir hätten ihn beobachtet.«
    Ich warf Beth einen vielsagenden Blick zu.
    »Ich sorge dafür, dass regelmäßig ein Streifenwagen vor beikommt. Wenn Sie unruhig werden, rufen Sie neunhundertelf an.« Zum Schluss

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