Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Mann mit diesem Fall befasst?« erkundigte sich Detective Penrose.
    »Weil ich's für richtig halte«, antwortete Chief Maxwell.
    »Darüber haben nicht Sie zu entscheiden, Chief.«
    »Sie aber auch nicht!«
    »Sie hat recht, Chief«, warf ich ein. »Ich verschwinde lieber. Lass mich von einem deiner Leute heimfahren.« Ich machte kehrt, ging durch den Torbogen davon, drehte mich dann bewusst nonchalant zu Maxwell und Penrose um und fragte: »Hat übrigens jemand die Aluminiumkiste ans dem Bootsheck geholt?«
    »Welche Aluminiumkiste?« fragte Max.
    »Die Gordons hatten dort eine große Aluminiumkiste stehen, in der sie alle möglichen Kleinigkeiten verstauten. Manchmal haben sie darin auch Bier und Köder auf Eis gelagert.«
    »Wo ist sie?«
    »Das frage ich dich.«
    »Ich lasse sie suchen.«
    »Gute Idee.« Ich wandte mich ab und spazierte über die Rasenfläche vor dem Haus davon. Blitzlichter flammten auf, dann wurden Videoleuchten eingeschaltet und auf mich gerichtet. Kameras liefen, und Reporter riefen mir etwas zu. Wie in früheren Zeiten. Ich hustete demonstrativ - für den Fall, dass der Gutachterausschuss zusah, von meiner Exfrau ganz zu schweigen.
    Ein uniformierter Cop, den Max mir nachgeschickt hatte, holte mich ein. Wir stiegen in seinen Streifenwagen und fuhren los. Er sagte, er hei ße Bob Johnson, dann fragte er mich: »Was halten Sie davon, Detective?«
    »Sie sind ermordet worden.«
    »Was Sie nicht sagen.« Er zögerte, dann erkundigte er sich: »Hey, glauben Sie, dass das mit Plum Island zusammenhängt oder nicht?“
    »Nicht.«
    »Ich will Ihnen was sagen - ich kenne mich mit Einbrüchen aus, und das hier ist kein Einbruch gewesen. Es sollte wie'n Einbruch aussehen, aber es ist 'ne Durchsuchung gewesen, verstehen Sie? Die Täter haben irgendwas gesucht.«
    »Ich bin nicht im Haus gewesen.«
    »Bakterien.« Er sah zu mir hinüber. »Bakterien für biologische Kriegführung. Das steckt dahinter. Richtig?«
    Ich gab keine Antwort.
    »Darum ist der Eiskasten verschwunden«, fuhr Johnson fort. »Ich hab' gehört, wie Sie davon geredet haben.«
    Ich schwieg weiter.
    »In der Kiste waren Reagenzgläser oder so was Ähnliches. Richtig? Ich meine, verdammt, dieses Zeug würde ausreichen, um Long Island zu entvölkern... New York City.«
    Wahrscheinlich unseren ganzen Planeten, Bob, je nachdem, um welche Bakterien es sich handelt und wie gut sie sich vermehren lassen.
    Ich beugte mich zu Officer Johnson hinüber und packte ihn am Arm, damit er richtig zuhörte. Dann sagte ich: »Erzählen Sie keinem Menschen auch nur ein Scheißwort von dieser Sache. Haben Sie verstanden ?«
    Er nickte.
    Den Rest der Strecke zu meinem Haus legten wir schweigend zurück.

3. Kapitel
    Meine Stammkneipe hier drau ßen ist die Olde Towne Taverne, obwohl ich Lokale mit mehr als einem stummen e sonst lieber meide. Jedenfalls liegt die Olde Towne Taverne im Zentrum von Mattituck, das ungefähr einen Straßenblock lang und echt malerisch ist. Die OTT mit ihrem Segelschiffdekor ist soweit in Ordnung - auch wenn die Kneipe eine Meile vom Wasser entfernt mitten im Ort liegt. Das Holz ist sehr dunkel gebeizt, der Fußboden besteht aus Eichenbohlen, und am besten gefallen mir die bernsteingelben Glaslaternen, die den ganzen Raum in wirklich weiches, stimmungsvolles Licht tauchen.
    Ich sa ß also in der OTT, und es war kurz vor zehn Uhr, und die Gäste verfolgten an diesem Montagabend das Footballereignis: Dallas gegen New York in den Meadowlands. Meine Gedanken rasten zwischen dem Spiel, dem Doppel mord, meinem Essen und der Bedienung mit dem Nordic Track-Hintern hin und her.
    Im Gegensatz zu meiner früheren Aufmachung hatte ich mich für den Abend umgezogen und war jetzt in beigen Levi's Jeans, einem blauen Polohemd von Ralph und echten Sperry Seglerschuhen geradezu elegant gekleidet. Ich saß auf einem Hocker an einem der brusthohen Tische in der Nähe der Theke mit Blick auf den Fernseher, und vor mir stand mein Lieblingsessen: Cheeseburger, Fritten, gefüllte Folienkartoffeln, Nachos, Hähnchenschenkel und ein Budweiser - eine gute Mischung aus braunen und gelben Sachen.
    Detective Penrose vom County Police Department schlängelte sich unbemerkt an mich heran, und bevor ich's mich versah, saß sie mir gegenüber auf dem Hocker, hielt ein Bier in der Hand und verdeckte mit ihrem Kopf den Bildschirm. Sie begutachtete mein Abendessen, und ich sah, wie sie die Augenbrauen hochzog.
    »Max hat gemeint, Sie wären hier zu finden«,

Weitere Kostenlose Bücher