John Corey 03 - Nachtflug
lachte, dann fragte er mich: »Hey, wie kommst du mit Mrs. Winslow klar? Wie sieht sie aus?«
»Eine nette alte Dame.«
»Sie ist neuunddreißig. Wie sieht sie aus?«
»Hübsch.«
»Was habt ihr letzte Nacht im Plaza gemacht?«
»Zu Abend gegessen.«
»Ist das alles?«
»Wir sind beide verheiratet und haben kein Interesse.«
»Das ist 'ne Einstellung. Hey, wenn ich Kate ins Plaza bringe, wie soll das laufen, wenn sie sieht, dass du mit dem Star von Stranddeckenluder die Hütte teilst?«
»Dom ... lass die schmutzigen Gedanken.«
»Du verstehst keinen Spaß mehr. Wo ist deine Zeugin jetzt?«
»Einen Spaziergang machen. Ich habe ihr deine Handynummer gegeben, falls es im Plaza zu heiß wird.«
»Bist du sicher, dass du keine Unterstützung im Plaza willst?«
»Ja. Wir sind inkognito hier, und niemand ist uns gefolgt oder hat uns mit elektronischen Hilfsmitteln aufgespürt, sonst wären wir schon aufgeflogen.« Und ich fügte hinzu: »Die FBIler finden sich doch nicht mal selber im Spiegel. Aber ich brauche heute oder morgen eine Polizeieskorte von hier zu einem Treffen mit den FBIlern.«
»Sag mir einfach eine Stunde vorher Bescheid. Diesmal hast du dich richtig tief in die Scheiße geritten, Partner«, sagte er zu mir.
»Meinst du?“
»Halt die Ohren steif.«
»Mach ich doch immer. Ruf mich an, wenn Kate bei dir im Auto ist.«
»Wird gemacht. Ciao.«
Ich checkte wieder mein Handy, hatte aber keine Nachrichten.
Es hatte aufgehört zu regnen, aber der Himmel war noch immer bedeckt. Ich richtete mich auf einen langen Morgen ein.
Die Putzfrau kam und ging, und ich bestellte mir beim Zimmerservice mehr Kaffee.
Jede Stunde rief Jill wie versprochen an, und ich wiederholte, dass es nichts Neues gab, und sie teilte mir mit, was sie machte, nämlich sich hauptsächlich in Galerien rumtreiben. Sie hatte eine Tube Crest besorgt und in einem Videoladen eine Kassette mit Ein Mann und eine Frau gefunden. »Mark hat noch etwa fünfmal angerufen und Nachrichten hinterlassen«, sagte sie. »Soll ich ihn zurückrufen?«
»Ja. Versuchen Sie festzustellen, ob ihn irgendein Bundesagent angerufen oder aufgesucht hat. Mit anderen Worten, sehen Sie zu, was er weiß und ob er Ihnen abnimmt, dass Sie einfach eine Zeitlang allein sein müssen. Okay?«
»In Ordnung.«
»Stellen Sie fest, ob er in der Arbeit ist. Er arbeitet doch in der City, richtig?«
»Ja. In Downtown.«
»Rufen Sie ihn dort an. Und lassen Sie sich von ihm keine weiteren Auskünfte abpressen. Okay?«
Sie überrascht mich mit den Worten: »Der kann mich mal.«
Ich lächelte und sagte: »Rufen Sie zurück. Und vergessen Sie nicht - maximal fünf Minuten am Handy, und benutzen Sie kein öffentliches Telefon, weil er dann anhand der Anruferkennung feststellen kann, dass Sie in Manhattan sind. Okay?“
»Ich habe verstanden.« Und sie fügte hinzu: »Sie denken aber auch an alles.«
»Ich versuch's.« Hoffentlich.
Gegen halb eins schaltete ich mein Handy ein und wartete ein paar Minuten. Es piepte, und ich nahm eine Nachricht in Empfang. Die Stimme sagte: »John, hier ist Ted Nash. Ich muss mit Ihnen sprechen. Rufen Sie mich an.«
Er nannte mir seine Handynummer.
Ich setzte mich in einen Sessel, legte die Füße auf ein Kissen und rief Mr. Ted Nash an.
»Nash«, meldete er sich.
»Corey«, erwiderte ich.
Eine halbe Sekunde lang herrschte Stille, dann sagte er: »Ich habe Ihnen versprochen, mich wegen eines Treffens bei Ihnen zu melden.«
»Treffen ... ? Ach, richtig. Wie sieht Ihr Terminkalender aus?«
»Morgen ist noch was frei.«
»Wie wär's mit heute?«
»Morgen sieht's besser aus. Wollen Sie Kate heute Nachmittag nicht am Flughafen abholen?«
»Ist das heute?«
»Ich dachte, ja«, erwiderte Nash.
Ted und ich führten unseren kleinen Tanz auf, und jeder versuchte dahinterzukommen, was der andere wusste und wer wen vorführte. »Okay, meinetwegen morgen«, sagte ich.
»Gut. Morgen geht's am besten.«
»Prima. Sie müssen dieses Paar zu dem Treffen mitbringen«, sagte ich zu ihm.
Er zögerte zirka zwei Sekunden, dann sagte er: »Ich kann den Mann beibringen.«
»Wo ist die Frau?“
»Ich glaube, ich weiß, wo sie ist«, erwiderte er. »Möglicherweise ist sie also auch bei dem Treffen dabei. Der Mann ist auf jeden Fall dort, und er kann alles bestätigen, was ich Ihnen gesagt habe.«
»Der Mann könnte meines Erachtens auch von der CIA sein. Ein weiterer schlechter Schauspieler.«
»Wenn die Frau zu dem Treffen mitkommt«,
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