John Corey 03 - Nachtflug
Sekunden, bis er den Witz kapierte, dann lachte er ein bisschen.
Ich sagte zu ihm: »Mit anderen Worten - und ich meine das keineswegs abwertend -, sie haben also versucht, Ihre Aussage zu erschüttern.«
»Das nehme ich an. Sie haben mir erklärt, das wäre ihre Pflicht, falls ich jemals als Zeuge vor Gericht zitiert werden sollte.«
»Das stimmt. Und wie ging die Vernehmung zu Ende?« »Sie sagten, sie melden sich wieder bei mir, und rieten mir nachdrücklich, in der Zwischenzeit keinerlei öffentliche Stellungnahme gegenüber der Presse oder jemand anderem abzugeben. Ich war damit einverstanden.«
»Haben Sie sie wiedergesehen?«
»Ja. Eine Woche später. Sie hatten einen dritten Mann dabei, den sie als Mr. Brown von der nationalen Verkehrs Sicherheitskommission vorstellten, aber seine Karte habe ich nicht bekommen.«
»Worüber haben sie diesmal mit Ihnen geredet?«
»Über das gleiche. Wir sind meine Aussagen noch mal eine Stunde lang durchgegangen - eine ziemlich lange Zeit für einen Vorfall, der knapp zwei Minuten gedauert hat. Dieses Mal teilten sie mir mit, dass die Explosion ihrer Meinung nach ein Unfall war, verursacht durch einen technischen Defekt.«
»Was für einen technischen Defekt?«
»Das haben sie nicht gesagt, und ich habe nicht danach gefragt.“
»Warum nicht?«
»Ich weiß, was ich gesehen habe.«
»Richtig. Sie sagen also, dass das, was Sie gesehen haben -einen Lichtschweif und die anschließende Explosion des Flugzeugs - miteinander in Zusammenhang stand.«
»Das habe ich überhaupt nicht gesagt. Wie könnte ich auch?« »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich an die Fakten halten. Dann könnte es also möglicherweise reiner Zufall gewesen sein, dass dieses Flugzeug explodierte, als Sie den Lichtschweif sahen.«
»Ein Höllenzufall.«
»Und dennoch könnte es so sein. Wie sind Sie mit diesen Typen verblieben?«
»Ich hatte inzwischen meinerseits ein paar Fragen. Ich habe sie nach den Radarbeobachtungen gefragt, nach anderen Augenzeugen, nach Militärmanövern draußen auf dem Ozean -«
»Was für Militärmanöver?«
»Das kam doch in sämtlichen Medien. Draußen auf dem Ozean ist eine mehrere tausend Quadratmeilen große militärische Übungszone, W-105 genannt, die in dieser Nacht für Manöver genutzt wurde.«
»Ja, ich kann mich dran erinnern. Und, haben diese Typen eine Ihrer Fragen beantwortet?«
»Nein, sie haben gesagt, sie dürften über diesen Vorfall nicht sprechen, solange die Ermittlungen noch im Gang wären.«
»Haben sie Sie wenigstens einigermaßen freundlich abblitzen lassen?«
»Sie waren höflich, aber bestimmt.« Und er fügte hinzu. »Der eine Kerl allerdings, dieser Nash, der war nicht höflich. Er war ...«
»Herablassend?« bot ich an. »Rotzig. Ein Arsch.“
»So was in der Richtung.«
Das war mein guter alter Ted. Nur ein Ted Nash konnte auf die Idee kommen, er könnte bei einem ausgebildeten Berufsoffizier und Kampfpiloten Minderwertigkeitsgefühle auslösen. »Wie sind die mit Ihnen verblieben?«
»Sie haben mir noch einmal geraten, keinerlei Aussagen in der Öffentlichkeit zu machen, und gesagt, sie melden sich wieder.«
»Haben sie das getan?«
»Nein.«
»Wenn Sie eine Aussage in der Öffentlichkeit gemacht hätten, da gehe ich jede Wette ein, hätten die ziemlich schnell vor Ihrer Tür gestanden.«
Er erwiderte: »Sie waren sich darüber im klaren, dass ich in meiner Position - als Offizier der Reserve - das tue, was die Regierung von mir verlangt.«
Ich nickte. »Und dabei haben Sie es also belassen?« fragte ich ihn. »Ich meine, ob Sie sich damit abgefunden haben?«
»Nun ja ... ich habe angenommen, dass die Ermittlungen vorangehen, und wenn sie mich brauchen, werden sie sich schon melden. Es gab so viele andere Augenzeugen ... und dann hat man die Flugzeugtrümmer geborgen und in Calverton wieder zusammengesetzt ... Ich dachte mir, dass sie der Sache näher kämen ... FBI-Agenten haben hier in der Gegend jeden vernommen und nach verdächtigen Personen gefragt, Leuten, die an diesem Abend mit einem Boot aus einem der Yachthäfen ausgelaufen sind, sie haben die Herkunft eines jeden Passagiers in der Maschine überprüft ... Ich habe das alles in den Nachrichten verfolgt ... Es war eine umfassende Untersuchung ... daher habe ich gewartet. Und ich warte noch immer«, fügte er hinzu.
»Der Fall ist abgeschlossen«, erklärte ich ihm. »Niemand wird sich jemals wieder bei Ihnen melden.“
»Ihre Frau hat sich gemeldet«,
Weitere Kostenlose Bücher