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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Straßenseite eine GOCO-Tankstelle eröffnen will.«
    »Hä? Was will er? Ach, Jesses. Das kann er nicht machen.«
    »Er kann es und er wird es.«
    Rudy schaute auf das freie Feld auf der anderen Straßenseite, und ich bin mir sicher, dass er es sich genau vorstellen konnte: acht glänzende Zapfsäulen, saubere Toiletten und Karten vom Naturpark.
    »Wettbewerb ist gut«, sagte ich zu ihm. »Typisch amerikanisch.«
    »O Scheiße.«
    »Hey, Sie könnten mir einen Gefallen tun. Rudy?«
    »Hä ...?«
    »Ich muss einen toten Hirsch abholen. Haben Sie irgendwas Größeres, das ich gegen diesen koreanischen Rasenmäher eintauschen kann?«
    »Hä?«
    »Bloß für heute Abend. Und für Ihre Mühe lege ich auch hundert Piepen drauf.«
    »Hä?«
    »Und ich mache den Tank voll.«
    »Brauchen Sie Sprit?«
    Ich fuhr den Hyundai zur Rückseite der Tankstelle, außer Sicht, und keine fünf Minuten später hatte ich mich mit Rudy geeinigt, obwohl er sich immer noch benahm, als hätte ihm ein
    Maulesel gegen den Kopf getreten. Er bemerkte nicht einmal, dass der Schlüssel des Hyundai nicht im Zündschloss steckte, wie ich gesagt hatte.
    »Rufen Sie Madox wegen dieser Sache nicht an«, lauteten meine Abschiedsworte an ihn. »Das macht alles nur noch schlimmer. Ich rede mit ihm.«
    »Das kann er nicht machen. Ich geh vor Gericht.«
    Jedenfalls war Rudys größeres Fahrzeug, wie sich herausstellte, ein ramponierter Dodge-Kleinbus, dessen Innenraum aussah, als wäre bei einem Streit ums Essen der Tank explodiert. Aber er lief spitzenmäßig.
    Ich fuhr weiter, ließ in Colton die Abzweigung nach Canton links liegen und nahm die lange Strecke über Potsdam.
    Wenn man auf der Flucht vor einem Häschertrupp ist, muss man häufig die Pferde wechseln, den letzten Gaul erschießen und darf nie zweimal auf dem gleichen Weg reiten.
    Ich kam nach Canton und fand Scheinthal's Sporting Goods, wo ich eine Schachtel Patronen vom Kaliber .40 für Kate und eine Schachtel 9mm Munition für mich kaufte. Sämtliche Ordnungshüter sollten Faustfeuerwaffen vom gleichen Kaliber verwenden, wie beim Militär, aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem besorgte ich uns vier Reservemagazine für die Glocks. Die Inhaberin, Ms. Leslie Scheinthal, musste wegen des Munitionskaufs einen Ausweis sehen, worauf ich ihr meinen Führerschein zeigte, nicht meinen Bundesausweis.
    Ich musste die Socken wechseln, die unlängst zum Spurenträger geworden waren, daher kaufte ich mir ein paar Wollsocken, die ebenfalls gut zum Einsammeln weiterer Teppichfasern und Haare in Mr. Madox' Esszimmer und Bibliothek geeignet waren.
    Natürlich war dieses ganze ermittlungstaktische Zeug hinfällig, wenn Madox K.-o.-Tropfen in unsere Getränke schmuggelte oder mit einem Betäubungspfeil auf uns schoss und wir tot aufwachten, genau wie Harry. Außerdem bestand die Möglichkeit, dass es zu einer guten, altmodischen Schießerei kam. Was das anging, konnte es meiner Meinung nach kritisch werden, sollte man Kate und mir die Waffen abnehmen wollen. Ich hatte nicht die Absicht, das kampflos geschehen zu lassen, aber Tatsache war, dass wir uns in ein befestigtes Lager begaben, und mit zehn Typen, die Sturmgewehre auf einen gerichtet haben, lässt sich schwer streiten. Ich war davon überzeugt, dass Harry in eine ähnliche Lage geraten war.
    Deshalb schaute ich mich in dem Sportwarenladen um und suchte nach etwas, das einen Metalldetektor nicht auslösen und möglicherweise auch beim Filzen übersehen würde. Gleichzeitig sollte es aber in einer heiklen Situation nützlicher sein als, sagen wir mal, ein Paar Wollsocken.
    Ms. Scheinthal, die eine hübsche junge Frau war - auch wenn ich es nicht bemerkte -, fragte mich: »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Tja, das ist sozusagen eine lange Geschichte ...« Ich meine, ich wollte mich wirklich nicht darüber auslassen, dass mein abendlicher Gastgeber und seine Privatarmee mich mit vorgehaltener Knarre in Schach halten und mir meine Pistolen abnehmen könnten, weshalb ich möglicherweise eine versteckte Waffe brauchte, um sie umzubringen, und so weiter und so fort. Deshalb sagte ich: »Ich ... ich brauche eine Art Überlebensausrüstung.«
    »Was zum Beispiel?«
    »Ich weiß es nicht, Leslie. Was haben Sie denn da?«
    Sie ging mit mir zu einem Gang und sagte: »Tja, hier sind ein paar Sachen. Aber jede Campingausrüstung ist eigentlich auch eine Überlebensausrüstung.«
    »Nicht beim Campen mit meiner Exfrau, mit Wohnwagen und Putzfrau.«
    Leslie

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