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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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anderen DNA Spuren, mit denen Kriminaltechniker gern herumspielen. Ich wünschte, ich hätte mir Madox' Zigarette schnappen können, aber das ging nicht, ohne dass ich ihn gefragt hätte, ob ich seine Kippe als Andenken behalten dürfte.
    Ich stopfte mir das Handtuch ins Kreuz und ging hinaus.
    Carl brachte mich zur Haustür.
    »Wir sehen uns um sechs«, sagte ich zu ihm.
    »Um sieben.«
    Nicht allzu helle. Aber treu ergeben. Und gefährlich.
40
    Das Tor vor mir wurde nicht geöffnet, als ich mich näherte, deshalb drückte ich auf die Hupe. Das Tor glitt langsam auf, und als ich zur Pförtnerhütte kam, bedachten mich die beiden kernigen Krieger mit finsteren Blicken, während sie dastanden und die Daumen in ihre Pistolengurte gehakt hatten. Wenn das alles war, was sie fertigbrachten, brauchte ich ihnen nicht mal den Finger zu zeigen, aber ich trat aufs Gas, hielt auf sie zu, riss dann das Lenkrad herum und zog den Hyundai durch das halboffene Tor.
    Im Außenspiegel sah ich, wie sie auf den Boden stampften und den Kies wegkickten. Ich glaube, sie waren stinkig.
    Vielleicht hätte ich mich nicht so beschissen aufführen sollen. Aber man muss von Anfang an klarmachen, wer das Alphatier ist. Die Menschen wollen wissen, welchen Rang sie in der Hackordnung einnehmen.
    Außerdem hatte ich nicht die geringsten Zweifel, dass einer der beiden Wachmänner Harry auf dem Grundstück geschnappt hatte. Und wenn es keiner von den beiden war, dann waren es ein paar Typen, die die gleiche Uniform trugen. Stimmt's, Bain?
    Der Observationstrupp war nach wie vor nirgendwo zu sehen, und ich fragte mich, was Schaeffer vorhatte.
    Ich fuhr zur Route 56 und hielt mich in Richtung Norden.
    Ich ging mein Gespräch mit Bain Madox noch einmal durch, was mich auf ein paar interessante Nebengedanken brachte. Grundsätzlich lief es darauf hinaus, dass sowohl Bain als auch John wussten, dass Bain und John Psychoschach miteinander spielten.
    Jedenfalls hatte mich Madox zum Abendessen gebeten, und natürlich war auch Ms. Mayfield eingeladen. Und Madox hatte aufgrund der nicht gewechselten Kleidung geschlossen, dass Ms. Mayfield und ich Hals über Kopf hierhergekommen waren. Daher legte er sich tüchtig ins Zeug, um sicherzugehen, dass sich Ms. Mayfield ungeachtet dessen, was sie trug, in seinem Club wohlfühlte. Das war sehr rücksichtsvoll von ihm - um nicht zu sagen aufmerksam. Bain Madox könnte einen guten Detektiv abgeben.
    Ich wusste, dass sich Kate Sorgen um mich machte, und da man am Handy drei Minuten sprechen kann, bevor es aufgespürt
    wird, schaltete ich mein Telefon ein und wählte die Nummer des Weiherhauses. Kate meldete sich mit einem »Hallo?«.
    »Ich bin's.«
    »Gott sei Dank. Ich habe mir schon Sorgen gemacht -«
    »Mir geht's bestens. Ich kann nur eine Minute sprechen. Ich muss ein paar Besorgungen machen, bin aber in etwa einer Stunde zurück.«
    »Okay. Wie ist es gelaufen?«
    »Gut. Ich erzähle dir alles, wenn ich zurück bin. Hast du ein paar Sachen erledigen können?«
    »Ja, ich -«
    »Hast du mit Schaeffer gesprochen?«
    »Ich konnte ihn nicht erreichen.«
    »Okay ... hey, hast du eine Pizza gekriegt?«
    »Nein. Du kannst irgendwas mitbringen.«
    »Hungrig?«, fragte ich.
    »Halb verhungert.«
    »Gut. Ich habe eine Einladung zum Abendessen im Custer Hill Club, für uns beide.«
    »Was?«
    »Ich erklär's dir, wenn wir uns sehen. Legere Kleidung«, teilte ich ihr mit.
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein. Es geht ganz leger zu. Cocktails um sieben.«
    »Ich meine -«
    »Ich muss Schluss machen. Bis später.«
    »John -«
    »Tschüs. Ich liebe dich.« Ich beendete das Gespräch und stellte mein Handy ab. Hatte ich gesagt, dass wir zum Abendessen in den Custer Hill Club gehen wollten? Bin ich verrückt?
    Jedenfalls näherte ich mich Rudys Tankstelle, und da stand auch Rudy und redete mit einem anderen Kunden, der sich selbst bediente. Ich hielt an und rief laut: »Rudy!«
    Er sah mich, kam angetrottet und sagte: »Sind Sie wieder zurück?« »Von wo?«
    »Von ...? Was weiß ich. Wo waren Sie?«
    »Ich habe versucht, die Sache zwischen Ihnen und Mr. Madox wieder einzurennen.«
    »Yeah ...? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mit ihm geredet habe. Er ist okay.«
    »Nein, er war immer noch sauer auf Sie. Tja, ich habe gute und schlechte Nachrichten. Was wollen Sie zuerst hören?«
    »Äh ... die gute Nachricht.«
    »Die gute Nachricht ist, dass er nicht mehr sauer auf Sie ist. Die schlechte ist, dass er auf der anderen

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