John Corey 04 - Operation Wildfire
sie mir bei der Lösung dieses Problems geholfen hatten.
Leslie gab mir ein Formular von der Behörde für Alkohol, Tabak und Schusswaffen, in dem ich bestätigte, dass die Bärenschrecks nur zum Zwecke der von Rechts wegen zulässigen Überwachung von Wildtierseuchen verwendet wurden.
Tja, das kam meinen Absichten sehr nahe, daher unterzeichnete ich das Formular.
Auf dem Ladentisch stand ein Karton Energieriegel, und ich nahm einen für Kate mit. Ich hätte auch zwei mitnehmen können, aber ich wollte, dass sie zum Abendessen hungrig war.
»Ist das alles?«, fragte Leslie.
»Jo.«
Sie rechnete die Munition, die Presslufttröte, die Socken, den Energieriegel und zwei Bärenschrecks ab. Ich zahlte mit meinem letzten Bargeld, hatte aber zwei Dollar zu wenig und wollte ihr den Energieriegel zurückgeben, aber Leslie sagte: »Den haben Sie bei mir gut.« Sie gab mir ihre Visitenkarte und fügte hinzu: »Schauen Sie morgen vorbei und sagen Sie mir, was Sie sonst noch brauchen. Ich nehme auch einen Scheck, außerdem gibt's in der Stadt ein paar Geldautomaten.«
»Danke, Leslie. Wir sehen uns morgen.«
»Das will ich hoffen.«
Ich auch.
Ich stieg in Rudys Kleinbus und fuhr zu Wilmas Pension.
B ären. Madox. Atom. ELF. Putyow. Griffith.
Asad Khalil, der libysche Terrorist mit dem Scharfschützengewehr, kam mir im Moment richtig angenehm vor.
Punkt 16.54 Uhr stieß ich auf die lange Zufahrt zu Wilmas Pension.
41
Ich sah eine Frau aus dem Fenster des Haupthauses linsen, zweifellos Wilma, die auf ihren UPS-Liebsten wartete und sich vermutlich fragte, wer der Typ im Kleinbus war.
Ich hielt vor dem Weiherhaus, sammelte meine Plastiktüten von Scheinthal's Sporting Goods ein, stieg aus, klopfte an die Tür und rief: »Dein Mann aus den Bergen ist da.«
Kate öffnete die Tür, und ich ging rein. »Woher hast du den Van?«, fragte sie mich.
»Von Rudy. Man muss ständig das Fahrzeug wechseln, wenn man auf der Flucht ist«, erklärte ich ihr.
Sie gab keinen Kommentar dazu ab. »Wie ist es gelaufen? Was ist in den großen Tüten?«
»Es lief gut, auch wenn Bain nach wie vor nicht alle Tassen im Schrank hat. Schau, was ich gekauft habe.«
Ich kippte den Inhalt beider Tüten auf den Küchentisch. »Frische Socken für mich, ein bisschen Munition und Reservemagazine für uns -«
»Wieso -?«
»Eine Presslufttröte und zwei Bärenschrecks -«
»Zwei was}«
»Damit verscheucht man Bären, und man signalisiert, dass man in Schwierigkeiten steckt. Ziemlich klasse, was?«
»John -«
»Hey, du hättest diesen Sportwarenladen sehen sollen. Ich habe gar nicht gewusst, dass es so viele Sachen in Tarnfarben gibt. Hier ist ein Energieriegel für dich.«
»Hast du irgendwas zu essen besorgt?«
»Ich hatte einen Müsliriegel.« Oder war das ein Ring Ding?
Ich setzte mich auf einen Küchenstuhl, zog meine Schuhe aus, dann die Socken, an deren Sohlen Teppichfasern hafteten, wie ich sah, und dazu mindestens ein Haar, das hoffentlich von Bain Madox, Kaiser Wilhelm oder Harry Muller stammte. »Das ist aus Madox' Büro«, sagte ich. »Und ich habe den Verdacht - das heißt, ich hoffe es -, dass Harry auf dem gleichen Sessel saß wie ich.«
Sie nickte.
Ich steckte die Socken in eine Plastiktüte, riss dann ein Blatt aus meinem Notizblock, schrieb Zeit und Datum darauf, dazu eine kurze Beschreibung, wie und wo ich die Spur gesichert hatte, unterzeichnete das Ganze und steckte es in die Tüte.
Dann holte ich den Fusselroller aus der Jackentasche, zog das Deckpapier und die oberste Schicht Klebepapier ab, die mit Fasern bedeckt. »Das stammt von dem Teppich im Foyer«, erklärte ich Kate.
Vorsichtig drückte ich das klebrige Papier an die Innenseite des Plastiktüte und sagte: »Einmal habe ich das Schinkensandwich eines Verdächtigen aus dessen Küche gemopst«, ich schrieb den Begleittext zum Fusselrollerpapier und fuhr fort, »ich hatte so viel DNA, dass ich ihn mit der Tat in Verbindung bringen konnte ... aber sein Anwalt wandte ein, dass das Beweismaterial auf unstatthafte Art und Weise sichergestellt worden sei - gestohlen, ohne die entsprechende Vollmacht - und daher nicht zulässig, und ich musste schwören, dass mir der Verdächtige sein angebissenes Schinkensandwich angeboten hatte ...« Ich rollte die Tüte zusammen und fragte Kate: »Hast du irgendwo Klebeband?«
»Nein. Aber ich kann welches besorgen. Und was ist daraus geworden?«
»Aus was? Oh, dem Beweismaterial. Na ja, der Verteidiger nimmt mich also in die
Weitere Kostenlose Bücher