Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
lächelte.
    Ich schaute mir das Zeug an und versuchte mir vorzustellen, was ich in das Haus schmuggeln könnte, ohne dass ein Metalldetektor losging. Blendgranaten enthalten so gut wie kein Metall, daher fragte ich sie: »Haben Sie Blendgranaten?«
    Sie lachte. »Nein. Wieso sollte ich Blendgranaten führen?«
    »Weiß ich nicht. Vielleicht zum Fischen. Sie wissen schon, wie beim Dynamitfischen.«
    »Das ist illegal«, klärte sie mich auf.
    »Ehrlich? Im Central Park mache ich das ständig.«
    »Kommen Sie, John.«
    Sie schien mir helfen zu wollen, aber ich konnte mir nicht mal selber helfen. »Sie wollen also campen«, sagte sie. »Richtig?«
    »Richtig.«
    »Haben Sie Winterausrüstung?«
    »Was ist das?«
    Sie lachte. »Da draußen wird es nachts kalt, John. Sie sind hier nicht in New York City.«
    »Richtig. Deswegen habe ich mir diese Wollsocken gekauft.«
    Sie fand das komisch und sagte dann: »Tja, Sie brauchen Campingausrüstung für den Winter.«
    »Ich habe nicht viel Bargeld dabei, und meine Exfrau hat meine Kreditkarte geklaut.«
    »Haben Sie wenigstens ein Gewehr?«
    »Nein.«
    »Tja, Sie müssen auf die Bären aufpassen. Um diese Jahreszeit sind sie unberechenbar.«
    »Ich auch.«
    »Und glauben Sie ja nicht, dass Sie mit Ihrer Taschenflak sicher sind. Soweit ich weiß, ist der letzte Typ, der einen Bären mit einer Pistole fällen wollte, jetzt ein Teppich in einer Bärenhöhle.«
    »Richtig. Komisch.«
    »Ja. Gar nicht komisch. Tja, wenn ein Bär bei Ihrem Camp vorbeischaut und nach Nahrung sucht, müssen Sie mit Töpfen und Pfannen scheppern -«
    »Ich habe weder Töpfe noch Pfannen. Deswegen brauche ich ja Blendgranaten.«
    »Nein. Wissen Sie, was Sie brauchen?«
    »Nein, was denn?«
    »Sie brauchen eine Presslufttröte.« Sie holte einen Blechbehälter vom Regal, worauf ich fragte: »Ist das eine Chilidose?«
    »Nein -«
    »Pressluft. Wissen Sie?«
    »John -Jesses. Nein, das ist eine Art ... Luftdruckhupe. Normalerweise verscheucht sie das«, erklärte sie, »aber Sie können damit auch Zeichen geben, wenn Sie in Schwierigkeiten sind. Zweimal lang, einmal kurz. Okay? Kostet nur sechs Dollar.«
    »Yeah?«
    »Und das hier ...« Sie holte einen Karton vom Regal und sagte: »Das ist ein Bärenschreck.«
    »Hä?«
    »Das ist eine Art Signalpistole mit Munition. Okay? Sehen Sie, hier steht, dass die Leuchtraketen vierzig Meter hoch steigen und tagsüber auf bis zu neun Meilen Entfernung zu sehen sind, bei Nacht sogar bis achtzehn Meilen.«
    »Richtig ...« In meinem Kopf ging eine kleine Leuchtkugel auf, und ich sagte: »Yeah ... das könnte hinhauen.«
    »Richtig. Okay, wenn Sie diese Munition abfeuern, gibt es einen hundertfünfzehn Dezibel starken Knall. Das jagt dem Bären einen Heiden-, Sie wissen schon, ein.«
    »Richtig. Und der Bär macht Aa in den Wald.«
    Sie kicherte. »Ja. Hier.« Sie reichte mir den Karton, und ich machte ihn auf. Er enthielt das Abschussgerät. Nicht viel größer als eine Stiftlampe und auch vom Aussehen her ähnlich, dazu sechs Barenschieck-Raketen, etwa so groß wie Babyzellen. Das kleine Ding war der Hammer.
    Leslie sagte: »Sie müssen die Patrone einfach da reinstecken, dann auf den Knopf drücken, und die Leuchtkugel steigt auf. Okay? Aber richten Sie das Ding nicht auf Ihr Gesicht.« Sie lachte.
    Ich hatte auch nicht vor, das Ding auf mein Gesicht zu richten, wenn und falls ich es abfeuern musste.
    »Und richten Sie es nicht auf einen Bären«, fuhr sie fort. »Okay? Sie könnten den Bären verletzen oder einen Waldbrand auslösen. Das wollen Sie doch nicht.«
    »Nein?«
    »Nein. Okay, Sie haben also ein helles Licht, das etwa ... was steht da? Etwa fünfzehntausend Lux entspricht.« Sie lächelte. »Wenn ich es sehe oder auch nur höre, mache ich mich auf die Suche nach Ihnen.« Und sie fügte hinzu. »Das macht dreißig Dollar. Okay?«
    »Okay.«
    »Also, Sie nehmen die Presslufttröte und den Bärenschreck. Richtig?«
    »Richtig ... ich nehme sogar zwei Bärenschrecks.«
    »Sind Sie in Begleitung?«
    »Nein, aber das ist ein schönes Geburtstagsgeschenk für meinen fünfjährigen Neffen.«
    »Nein, John. Das ist kein Spielzeug. Das ist eine große Leuchtrakete, nur für Erwachsene. Sie müssen beim Kauf sogar ein ATF-Formular unterschreiben.«
    »Amtliche Tierschutzfreunde?«
    »Nein. Bureau for Alcohol, Tobacco and Firearms.«
    »Wirklich?« Ich nahm noch einen Bärenschreck, und als wir zur Kasse gingen, dankte ich den verfluchten Bären insgeheim dafür, dass

Weitere Kostenlose Bücher