John Corey 04 - Operation Wildfire
Hauspersonal ebenfalls und versuchen festzustellen, wo sich jeder Einzelne zum Zeitpunkt der Tat aufgehalten, was er gemacht hat und so weiter und so fort.«
Ich machte noch ein bisschen weiter, und er hörte zu. »Mir ist immer noch nicht klar, weshalb Sie glauben, einer meiner Leute könnte einen Mord begangen haben. Was für ein Motiv sollte er oder sie denn haben?«
»Tja, da bin ich mir nicht ganz sicher. Vielleicht hat er sich dazu hinreißen lassen.«
Er ging nicht darauf ein.
»Sagen wir mal, er könnte es mit seinem Pflichtbewusstsein etwas übertrieben haben. Vielleicht gab es eine Auseinandersetzung. Vielleicht könnte man bei dem, was da passiert ist, auch auf Totschlag befinden oder auf eine andere, leichtere Straftat, wie zum Beispiel Tötung in Notwehr.«
Er dachte darüber nach und sagte: »Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass einer meiner Männer so etwas getan haben könnte. Sie sind gut ausgebildet, und es gab noch nie einen Zwischenfall.« Er wirkte besorgt. »Meinen Sie, ich als Arbeitgeber könnte wegen fahrlässiger Tötung belangt werden?«
»Das ist nicht mein Fachgebiet. Da müssen Sie Ihren Anwalt fragen.«
»Das werde ich auch. Wie gestern schon gesagt, diese Klagenflut ruiniert das Land.«
Meiner Meinung nach hatte er Anw älte gesagt, aber jetzt, da er einen brauchte, waren sie doch nicht ganz so schlimm. »Ich kann Ms. Mayfield danach fragen«, bot ich ihm an.
Er ging nicht darauf ein, drückte aber seine Zigarette aus und sagte dann: »Nun ja, ich werde selbstverständlich sämtliche Personalakten zur Verfügung stellen, die Sie oder jemand anders braucht. Wann wollen Sie das Ganze denn haben?«
»Wahrscheinlich morgen. Ein Spurensicherungsteam des FBI ist auf dem Weg«, erklärte ich ihm.
»In Ordnung ... Ich weiß nicht genau, ob die Akten hier aufbewahrt werden. Möglicherweise sind sie in meinem Büro in New York.«
»Sagen Sie mir Bescheid.«
»Wie kann ich Sie erreichen?«
»Im Point. Wie kann ich Sie erreichen?«
»Wie schon gesagt, über mein Sicherheitspersonal.«
»Das könnte in diesem Fall möglicherweise nicht gehen«, erinnerte ich ihn.
»Dann über mein Büro in New York.«
»Was ist mit Ihrem Handy?«
»Das Telefon in meinem Büro ist rund um die Uhr besetzt. Man wird mich über mein Handy anrufen.«
»Okay. Wie lange bleiben Sie noch hier?«
»Das weiß ich nicht genau. Warum?«
»Einen Tag, zwei Tage, ein Jahr? Wann brechen Sie auf?«
Er war es offensichtlich nicht gewohnt, dass man ihn ausquetschte, und reagierte unwirsch. »Zwei, drei Tage. Wie lange wollen Sie hierbleiben?« »Bis der Fall gelöst ist. Wohin wollen Sie von hier aus?«, fragte ich ihn.
»Ich ... wahrscheinlich nach New York.«
»Okay. Ich muss Sie darum bitten, das FBI in New York zu verständigen, wenn Sie das Land verlassen wollen.«
»Warum?«
»Weil Sie möglicherweise ein wichtiger Zeuge bei einer Mordermittlung sind.«
Er sagte nichts.
»Außerdem brauche ich von Ihnen eine Liste mit den Namen Ihrer Wochenendgäste.«
»Warum?«
»Weil sie unter Umständen ebenfalls als Zeugen gebraucht werden. Sie wissen schon, möglicherweise haben sie etwas gehört oder könnten uns Auskünfte über Wachmänner oder Hausangestellte geben, die sich seltsam benommen haben. Oder über die Unternehmungen Ihrer Gäste. Das ist wie im Kriminalroman - ein Wochenende in einem großen Landhaus«, sagte ich. »Sie wissen schon, wie hat Mr. ... sagen wir Wolf ..., der in der Bibliothek ein Buch las, bemerkt, dass ... sagen wir, Carl, der Butler, zwei Stunden weg war und mit Blut an der Kleidung zurückkam. So ähnlich.«
Keine Antwort.
»Außerdem«, fuhr ich fort, »brauche ich sämtliche Aufzeichnungen der Überwachungskameras auf dem Grundstück und im Haus. Und ich brauche das Dienstbuch, auf dessen Führung Sie als ehemaliger Offizier der Army, doch sicherlich bestehen. Wer war im Dienst, wann trat er den Dienst an, wann hörte er auf, welche Patrouillengänge wurden unternommen, irgendwelche ungewöhnlichen Vorfälle und so weiter und so fort.« Und ich fügte hinzu: »Ich bin davon überzeugt, dass dieses Buch und die Aufnahmen existieren.«
Er bestätigte es weder, noch leugnete er es.
Ich holte mein Notizbuch heraus und sagte: »Können Sie mir die Namen Ihrer Gäste aus dem Gedächtnis nennen?« Und ich
erinnerte ihn: »Ich glaube, Sie sagten, es waren etwa sechzehn Personen.«
Mittlerweile fühlte sich Mr. Bain Madox ein bisschen in die Enge gedrängt, so ähnlich wie
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