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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Unsere Antwort lautete nein«, schloss er.
    »Gute Antwort«, sagte Madox und fügte hinzu: »Ich hatte allerhand unangenehme Verhandlungen mit der saudischen Königsfamilie. Nächste Woche gehören sie der Geschichte an, und das einzig Gute, das es dort gibt - das Öl unter dem Sand -, wartet auf uns.«
    Ohne darauf einzugehen, fuhr Edward Wolffer fort. »Die andere heilige Stätte des Islam, die nicht zerstört wird, ist natürlich Jerusalem, das auch wir Christen und Juden als unsere allerheiligste Stadt verehren. Wir rechnen damit, dass die Israelis die Muslime nach Wild Fire aus Jerusalem, Bethlehem, Nazareth und anderen heiligen Stätten der Christenheit vertreiben werden, die sich in ihrem Herrschaftsbereich befinden. Wenn sie es nicht machen, übernehmen wir das.«
    »Apropos verschonte Städte«, wandte Madox ein. »Ich sehe eine ganze Anzahl türkischer Städte auf der Liste der Ziele, Istanbul aber nicht.«
    »Istanbul ist eine historische Kostbarkeit«, erklärte Wolffer. »Die Stadt liegt zumindest teilweise in Europa und wird wieder zu Konstantinopel werden. Die Muslime werden vertrieben.« Und er fügte hinzu: »Tatsächlich liegen politische Pläne für die Welt nach Wild Fire vor, denen zufolge einige Grenzen neu gezogen und Menschen aus Städten, in denen wir sie nicht haben wollen, zwangsumgesiedelt werden. Mir kommen da Jerusalem, Beirut und Istanbul in den Sinn, auch wenn ich nicht sämtliche Planungen kenne.«
    »Ist ja auch egal«, merkte Madox an. »Wir können uns darauf verlassen, dass es das Außenministerium verpatzen wird.«
    »Amen«, sagte General Hawkins und stellte dann fest: »Wenn Bagdad und der Großteil des Irak nicht mehr existieren, müssen wir keinen Krieg gegen Saddam Hussein führen.«
    »Wir müssen auch keinen Krieg mit Syrien, dem Iran oder irgendeinem anderen feindlichen Land führen, das nicht mehr vorhanden ist.«
    »Ich finde, das klingt sehr gut«, sagte Madox. »Sie nicht, Harry?«
    Harry zögerte, dann erwiderte er: »Ja, wenn man Massenmord gut findet.«
    Madox starrte Harry an und sagte: »Ich habe einen Sohn, Harry -Bain junior, der Reserveoffizier der US-Army ist. Wenn wir in den Krieg mit dem Irak ziehen, wird er zum aktiven Dienst einberufen werden und könnte fallen. Kurzum: Mir ist es lieber, wenn in Bagdad alle tot sind, als dass man mich davon verständigt, dass mein Sohn im Irak gefallen ist. Ist das eigennützig?«
    Harry antwortete nicht, doch er dachte: Ja, das ist eigenn ützig. Außerdem vergaß Madox geflissentlich die amerikanischen Söhne und Töchter, die er mit seinen Atombomben umbringen wollte.
    Bain Madox wandte sich an Harry und die anderen. »Manchmal enthält ein Witz mehr Wahrheit, als man zugeben möchte. Lassen Sie mich also einen Witz erzählen, Mr. Muller, den Sie im Laufe Ihrer Tätigkeit vielleicht schon mal gehört haben.« Madox lächelte wie jemand, der einen besonders guten auf Lager hat. »Also, der Präsident - Mr. Dunns Chef - und der Verteidigungsminister - Mr. Wolffers Chef - haben eine Meinungsverschiedenheit über eine politische Frage. Daher rufen sie einen Praktikanten, zu dem der Verteidigungsminister sagt: Wir haben beschlossen, eine Atombombe auf eine Milliarde Araber und eine schöne blonde Frau mit blauen Augen und großem Busen abzuwerfen. Was halten Sie davon? Und der Praktikant fragt:
    Mr. Secretary, warum wollen Sie eine Bombe auf eine sch öne blonde Frau mit blauen Augen und großem Busen abwerfen? Worauf sich der Verteidigungsminister an den Präsidenten wendet und sagt: »Sehen Sie? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass sich niemand um eine Milliarde Araber schert.«
    Höfliches, verhaltenes Gelächter ertönte rund um den Tisch, und auch Harry lachte über den alten Witz, den er schon ein paarmal gehört hatte.
    »Alles klar?«, fragte Madox Harry.
    Edward Wolffer kam wieder auf sein Thema zu sprechen. »Was den Irak betrifft, ist festzustellen, dass Bodenkriege kostspielig sind, was Menschen, Material und Geld angeht. Außerdem ziehen Bodenkriege stets unbeabsichtigte Folgen nach sich. Ich weiß aus erster Hand - und Paul kann das bestätigen -, dass diese Regierung fest entschlossen ist, einen Krieg mit dem Irak, mit Syrien und dem Iran zu provozieren. Grundsätzlich, glaube ich, ist keiner von uns dagegen. Aber diejenigen unter uns, die in Vietnam gekämpft haben -Bain, Jim und ich -, können aus Erfahrung sagen, dass die Kriegsfurie leicht außer Rand und Band gerät, wenn man sie erst einmal entfesselt.

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