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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Samstag NORTH FORK, LONG ISLAND
Nassau Point, Long Island, 2. August 1939
    F. D. Roosevelt, Pr äsident der Vereinigten Staaten
    Wei ßes Haus, Washington, D. C.
    Sir ... im Laufe der letzten vier Monate hat die Arbeit Joliots in Frankreich wie auch Fermis und Szilards in Amerika es wahrscheinlich gemacht, eine nukleare Kettenreaktion in einer gro ßen Menge Uran hervorzurufen, die gewaltige Energien und große Mengen neuer radiumähnlicher Elemente erzeugen würde ... und es ist denkbar, wenn auch durchaus nicht sicher, dass äußerst wirksame Bomben eines neuen Typs gebaut werden können.
    - Albert Einstein
11
    Nach dem Abendessen auf dem Restaurantschiff fuhren Kate und ich zum Orient Point, der östlichsten Spitze der North Fork von Long Island.
    Der Himmel war leicht bewölkt, aber ich konnte Sterne sehen, was in Manhattan selten vorkommt.
    Die North Fork ist eine windgepeitschte Landzunge, auf eine herbe Art durchaus schön, im Norden vom Long-Island-Sund, im Süden von der Gardiner's Bay und im Osten vom Atlantischen Ozean umgeben.
    Da die Gewässer rundum die sommerliche Hitze speichern, ist es dort im Herbst für diese Breiten ungewöhnlich warm. Das Mikroklima sowie die allgemeine globale Erwärmung waren denn auch der Grund dafür, dass neuerdings Wein angebaut wurde, wodurch der Tourismus stark zunahm und sich die Atmosphäre des Landstriches verändert hat.
    Als Kind hatte ich hier oft den Sommer mit meinen Eltern und anderen unerschrockenen und weniger begüterten Familien verbracht, die sich die Hamptons nicht leisten konnten oder der dortigen Urlaubermeute bewusst aus dem Weg gehen wollten.
    Einer dieser Unerschrockenen war Albert Einstein, der hier 1939 an einem Ort namens Nassau Point den Sommer verbrachte; und da man hier nicht viel machen kann, hatte er jede Menge Zeit zum Nachdenken. Daher schrieb er eines Tages auf Drängen anderer Physiker einen Brief an Franklin D. Roosevelt - heute als Nassau Point-Brief bezeichnet -, in dem er dem Präsidenten
    nachdrücklich dazu riet, die Entwicklung der Atombombe voranzutreiben, bevor die Nazis ihrerseits eine bauten. Alles Weitere ist Geschichte, wie man so schön sagt.
    In Anbetracht des Mikroklimas und der warmen Witterung sagte ich zu Kate: »Lass uns baden gehen.«
    Sie warf mir einen kurzen Blick zu und erwiderte: »Es ist Oktober, John.«
    »Wir sollten die globale Erwärmung nutzen, bevor alle anderen auf die Idee kommen. In zehn Jahren wachsen hier statt der Weinstöcke Palmen, und Tausende von Menschen kommen im Oktober hierher, um Sonne zu tanken.«
    »Dann kommen wir eben in zehn Jahren wieder zum Schwimmen her.«
    Ich fuhr auf der Route 25 weiter nach Osten, einer alten, aus der Kolonialzeit stammenden Straße, ehemals King's Highway genannt, als die Briten hier noch das Sagen hatten. An der Steilküste, die sich im Norden entlang der Straße zog, sah ich alte weiße Holzhäuser und unlängst gebaute Sommerhäuser aus Zedernstämmen und Glas. Ich wollte eigentlich nie reich sein, aber ab und zu überlege ich, ob ich nicht doch mal eine Revolution anzetteln soll, damit ich mir ein am Wasser gelegenes Haus eines Börsenmaklers aneignen kann. Ich meine, ich würde es ein paar Jahre später zurückgeben, und alle würden von der Erfahrung profitieren.
    Wir waren jetzt ganz in der Nähe des Orient Point. Vor uns befand sich der Anleger für die Fähre nach New London, Connecticut, und dahinter das Sperrgebiet, von dem die regierungseigene Fähre zu dem streng geheimen Animal Disease Center auf Plum Island führte.
    Dabei musste ich natürlich wieder an den Sommer denken, als ich mich hier draußen von meinen Schussverletzungen erholte und in einen absonderlichen Doppelmord verwickelt wurde, obwohl ich eigentlich zusehen sollte, wie die Wunden verheilten. Außerdem ließ ich mich mit einer gewissen Emma Whitestone ein, an die ich immer noch viel zu oft denke.
    Im Anschluss an den Fall ließ ich mich auch mit einer gewissen Beth Penrose ein, die als Kriminalpolizistin bei der Mordkommission des Bezirks mit der Aufklärung betraut war - Beth war Kates Vorgängerin, aber vielleicht gab es da eine gewisse Überschneidung, daher wurden Plum Island und Beth Penrose nicht allzu oft erwähnt, wenn Kate und ich uns über alte Fälle unterhielten.
    Außerdem lernte ich, als ich an dem Fall arbeitete, einen Mr. Ted Nash von der Central Intelligence Agency kennen, und diese Begegnung sollte einen nachhaltigen Einfluss auf mein Leben haben und, wie

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