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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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nach zum Erliegen kommt, wenn zwei amerikanische Städte durch Atombomben zerstört werden.«
    Bain Madox winkte ab. »Ich halte das ebenfalls für übertrieben. Sie werden sehen, dass die Börse um ein paar tausend Punkte abstürzt, aber allenfalls ein knappes Jahr lang. Ein paar Großstädte werden ein paar Monate lang einen starken Bevölkerungsrückgang verzeichnen, so wie New York nach dem 11. September. Aber wenn allen klar wird, dass der Feind tot und
    begraben ist, werden wir eine Wiedergeburt Amerikas erleben, über die alle Welt nur staunen wird.« An Wolffer gewandt, sagte er: »Sei nicht so pessimistisch. Wenn der Zusammenbruch der Sowjetunion die Morgendämmerung des amerikanischen Jahrhunderts war, dann wird die Vernichtung des Islam der Anbruch eines amerikanischen Jahrtausends sein, einer Pax Americana, in der Frieden, Wohlstand und Zuversicht herrschen. Von der unumstrittenen Macht gar nicht zu sprechen. Ein amerikanisches Millennium, neben dem sich das römische Weltreich wie ein Dritteweltland ausmacht.«
    Niemand wandte etwas ein, und so fuhr Madox fort. »Alles wird anders sein. Die letzte große Gefahr, die Amerika auf dieser Welt drohte, ist gebannt, und das ganze Volk wird zu seiner Regierung stehen, so wie nach dem 11. September und nach Pearl Harbor. Mit den inneren Feinden Amerikas, darunter die zunehmende Moslembevölkerung, wird man ohne große Proteste fertig werden. Und wir werden auch keine großen Antikriegsdemonstrationen mehr erleben, weder in Amerika noch sonst wo auf der Welt. Und die Mistkerle in aller Welt, die nach dem 11. September auf der Straße getanzt haben, sind entweder tot oder küssen uns die Füße.«
    Er holte Luft und sprach rasch weiter. »Und ausnahmsweise werden auch mal die Europäer den Mund halten, und danach ist Kuba dran, dann Nordkorea. Und die Russen werden ebenfalls den Mund halten. Denn wenn wir einmal Atomwaffen eingesetzt haben, wird allen klar sein, dass wir es wieder machen werden. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir die Sache mit China bereinigen, bevor sich das zarte Pflänzchen zu einem Drachen auswächst, der uns herausfordern kann.«
    Harry Muller betrachtete die anderen Männer, während Madox mit seiner Tirade fortfuhr. Er hatte den Eindruck, dass ihnen zusehends unwohler zumute war, seit sich Madox von der Bedrohung durch den islamischen Terror abgewandt hatte und neue Feinde zur Sprache brachte. Und dann war da noch die Sache mit dem Öl, das Harrys Meinung nach für Madox und die
    Global Oil Company genauso wichtig war wie das Ausschalten der Terroristen. Harry war von vornherein klar gewesen, dass der Typ einen Sprung in der Schüssel hatte, aber erst jetzt erkannte er, wie durchgeknallt er war - und Madox' Kumpane desgleichen.
    Madox stand auf und fuhr mit schneidender Stimme fort: »Und als Vietnamveteran will ich Ihnen sagen, dass wir auch unsere verlorene Ehre zurückgewinnen werden, wenn amerikanische Truppen in Saigon und Hanoi einmarschieren, ohne dass China oder sonst wer auch nur einen Mucks macht.«
    Er wandte sich an seine vier Mitverschworenen und setzte zu seiner Schlussrede an. »Unserer Ansicht nach wäre es grundfalsch, moralisch ebenso unvertretbar wie politisch, wenn wir diese Auseinandersetzung mit unseren Feinden mit konventionellen und diplomatischen Mitteln fortführen würden, wenn wir Menschenleben und Vermögenswerte in einem Kampf opfern würden, den wir ohne Aussicht auf einen eindeutigen Sieg nur unnötig verlängern würden. Wir sind durchaus in der Lage zu einem jähen Entscheidungsschlag, der uns zudem wenig kostet, weil sich die nötigen Kernwaffen bereits in unserem Besitz befinden. Diese Waffen nicht gegen diejenigen einzusetzen, die sie jederzeit gegen uns zum Einsatz bringen würden, wenn sie könnten, liefe auf einen kollektiven Selbstmord dieser Nation hinaus. Es wäre strategisch gesehen ein schwerer Fehler, wider jeden gesunden Menschenverstand und letztlich eine Beleidigung Gottes.«
    Bain Madox setzte sich wieder.
    Alle anderen schwiegen.
    Harry Muller musterte die Gesichter im gedämpften Licht und sagte sich: Jawoll, die wissen, dass er spinnt. Aber es stört sie nicht, weil er genau das sagt, was sie meinen.
    Bain Madox zündete sich eine Zigarette an und ergriff mit nüchternem Tonfall das Wort: »Okay, kommen wir jetzt zu den amerikanischen Städten, die geopfert werden müssen, und danach müssen wir uns darüber einig werden, wie und wann wir das bewerkstelligen wollen.«

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