John Corey 04 - Operation Wildfire
müssen. Diese anderen Mistkerle - die Islamisten - haben alles verdient, was sie verpasst kriegen.«
»Erklären Sie uns, was sie verpasst kriegen«, sagte Madox zu Edward Wolffer.
Wolffer räusperte sich und sagte: »Es handelt sich um ein-hundertzweiundzwanzig Atomsprengköpfe unterschiedlicher Kilotonnenstärke, die hauptsächlich von im Indischen Ozean stationierten Atom-Unterseebooten der Ohio-Klasse abgefeuert werden - dazu ein paar in Nordamerika abgeschossene Interkontinentalraketen.« Und er fügte hinzu: »Die Russen werden aus Höflichkeit und zur Vorsicht etwa eine Minute vor dem Abschuss verständigt.«
»Diese Sprengköpfe«, teilte General Hawkins mit, »stellen nur einen geringen Prozentsatz unseres Arsenals dar. Wir haben noch Tausende von Sprengköpfen übrig, falls wir sie für einen zweiten Schlag gegen den Islam brauchen oder falls die Russen oder Chinesen auf dumme Gedanken kommen sollten.«
Wolffer nickte, dann fuhr er fort: »Auf der A-Liste sind nahezu alle Hauptstädte des Nahen und Mittleren Ostens enthalten - Kairo, Damaskus, Amman, Bagdad, Teheran, Islamabad, Riad und so weiter und so fort -, dazu weitere Großstädte, bekannte terroristische Ausbildungslager und sämtliche Militäreinrichtungen.«
Er warf einen kurzen Blick auf seine Notizen und sagte: »Ursprünglich befand sich Mogadischu in Somalia auf der B-Liste, aber seit Black Hawk Down wurde es in die A-Liste aufgenommen, um dieses schändliche Debakel zu rächen. Das Gleiche gilt für die Hafenstadt Aden im Jemen - die USS Cole wird ebenfalls gerächt werden.«
»Ich bin froh, dass diese Liste dem Lauf der Zeit angepasst wird«, bemerkte Madox. »Wir haben allerhand zu rächen.«
»In der Tat«, erwiderte Wolffer. »Aber so gern ich auch den Bombenanschlag auf die Unterkunft unserer Marineinfanterie in Beirut rächen möchte, diese Hauptstadt steht nicht auf der Liste. Die Hälfte der Bevölkerung sind Christen, außerdem soll
Beirut unser Brückenkopf im neuen, besseren Nahen Osten werden. Nehmen Sie außerdem zur Kenntnis, dass Israel nicht mehr von Feinden umgeben sein wird - es wird von Ödland umgeben sein.«
»Wissen die Israelis über Wild Fire Bescheid?«, fragte Lansdale.
»Sie wissen das, was unsere Feinde wissen«, erwiderte Wolffer. »Man hat es ihnen als Möglichkeit dargestellt. Sie sind nicht gerade begeistert bei der Vorstellung, dass ihr Land den ganzen radioaktiven Staub abbekommt, aber sie verfügen über einen guten Katastrophenschutz und können die Sache aussitzen, bis die Luft wieder rein ist.«
»Ed, meinen Sie, ich sollte eine Osterreise ins Heilige Land buchen?«, erkundigte sich Scott Lansdale lächelnd.
»Wir sprechen von einer völlig neuen Welt«, erwiderte Wolffer. »Einer Welt, in der die Sicherheitsvorkehrungen auf den Flughäfen wieder auf den Stand der sechziger Jahre zurückgefahren werden. Eine Welt, in der Ihre Freunde und Angehörigen sich wieder am Flugsteig von Ihnen verabschieden können und Gepäckschließfächer nicht mehr der Vergangenheit angehören. Eine Welt, in der nicht mehr jeder Fluggast wie ein potentieller Terrorist behandelt wird und wo es beim Thema Flugsicherheit um technische Fragen und nicht um Terroristen oder Schuhbomben an Bord geht. Eine Welt, in der nicht mehr jeder amerikanische Tourist oder Geschäftsmann ein potentielles Terroropfer ist. In dieser neuen Welt, meine Herren, wird jeder Amerikaner höflich, mit Hochachtung und auch ein bisschen Ehrfurcht behandelt werden - so wie unsere Väter und Großväter, die Europa und Asien vom Bösen befreiten. Daher dürfen Sie getrost Ihre Osterreise ins Heilige Land planen, Scott. Man wird Sie zuvorkommend behandeln, und Sie brauchen keine Angst vor Selbstmordattentätern in vollen Cafes zu haben.«
Rundum herrschte Schweigen, als Wolffer im weiteren Verlauf seines Vortrags auf die heiligen Stätten zu sprechen kam. »Zu den Hauptzielen zählen auch die heiligen Stätten des Islam,
zum Beispiel Medina, Falludschah, Qum und so weiter. Das allein wird den Islam in seinem Kern erschüttern. Mekka, die heiligste Stätte, wird verschont werden - nicht aus Rücksicht auf diese Religion, sondern weil wir die Stadt als eine Art Geisel nehmen wollen, die vernichtet wird, falls irgendwelche überlebenden Terroristen mit einer Vergeltungsaktion drohen oder sie ausführen sollten. Die Regierungen im Nahen und Mittleren Osten wissen das und baten uns, auch Medina zu verschonen, falls es zum Schlimmsten kommen sollte.
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