John Corey 04 - Operation Wildfire
Universität tätig. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Er weiß, dass diese Sache dringend ist.« Madox lächelte und sagte: »Ich glaube, er wird so schnell wie möglich herkommen, immerhin bekommt er fünfzigtausend Dollar pro Besuch.«
»Und Sie trauen diesem Mann?«, fragte Lansdale.
»Ganz und gar nicht. Ich habe ihm eine Million geboten, wenn die Bomben hochgehen. Gestaffelt natürlich, je nachdem, wie viele hochgehen und welche ungefähre Sprengkraft sie freisetzen.« Und er fügte hinzu: »Michail ist durchaus motiviert.«
»Und wenn sie in amerikanischen Städte hochgehen, statt im Nahen Osten?«, fragte Lansdale. »Wie wird Michail darauf reagieren?«
»Ich habe keine Ahnung. Spielt das eine Rolle?«
»Was passiert mit Michail, wenn die Bomben hochgehen?«
»Sie stellen aber viele Fragen, Scott«, bemerkte Madox.
»Ich bin sehr sicherheitsbewusst. Mich beunruhigt der Gedanke, dass Michail sich vielleicht einen Wodka zu viel gönnt und jemandem erzählt, dass er nebenbei Atombomben im Custer Hill Club wartet.«
»Dazu werde ich es nicht kommen lassen.«
»Soll das heißen, dass Sie sich um Michail kümmern werden?«
Madox warf den drei anderen Vorstandsmitgliedern einen kurzen Blick zu, dann sagte er zu Lansdale: »Machen Sie sich darüber keine Gedanken.«
Harry Muller hörte schweigend zu, während die Herrschaften über die Ermordung eines Zeugen sprachen. Wenn Michail, der nur einen Bruchteil dessen wusste, was hier vor sich ging, beseitigt werden sollte, dann hatte er, Harry Muller, keine allzu großen Überlebenschancen, doch das war ihm schon vorher klar gewesen.
»Natürlich muss diese Sache durch Detective Mullers unangekündigten Besuch etwas forciert werden«, fuhr Madox fort, »aber meiner Ansicht nach spricht nichts dagegen, dass wir Projekt Grün in den nächsten paar Tagen in Gang setzen können. Ein, zwei Tage dauert es etwa, bis die Bomben an ihrem Bestimmungsort sind, und Sie müssen wieder in Washington sein, im Umfeld des Präsidenten, damit er Wild Fire auslöst, wenn wir Projekt Grün in die Wege leiten.« Madox wandte sich an Paul Dünn. »Welche Termine hat der Präsident am Montag und Dienstag?«
Dünn warf einen kurzen Blick auf einen Zettel, den er vor sich liegen hatte. »Der Präsident ist am Montagmorgen - am Kolumbustag also - im Weißen Haus. Dann fliegt er nach Dearborn, Michigan, und landet gegen halb vier am Oakland County International Airport. In knapp drei Wochen sind Wahlen, wie Sie wissen, deshalb will der Präsident dort eine Rede halten und Dick Posthumus unterstützen, den Gouverneurskandidaten. Anschließend fährt er mit Motorradeskorte zum Ritz-Carlton in Dearborn, wo er sich bei einer Dinneransprache für Thaddeus McCotter als Kongressabgeordneten des Wahlbezirks einsetzen wird. Danach fliegt er mit der Air Force One zurück und müsste gegen 22 Uhr auf der Andrews Air Force Base landen. Von dort aus fliegt er per Hubschrauber zum Weißen Haus und müsste gegen halb elf auf dem South Lawn eintreffen.«
Madox dachte darüber nach, dann sagte er: »Montag, Kolumbustag, das könnte der Tag sein, an dem islamische Terroristen Atombomben in Amerika zünden.«
»Bain«, sagte Paul Dünn, »ein Feiertag ist aus vielerlei Gründen nicht gut ... für so was geeignet.« Er erklärte: »Zum einen sind weder Ed noch ich beim Präsidenten, wenn er am Montag unterwegs ist, und Scott ist auch nicht im Weißen Haus.« Er schaute Lansdale um Bestätigung heischend an.
»Ich habe am Montag einen Betriebsausflug und ein Softballspiel«, sagte Lansdale.
Madox lachte. »Nun denn, dann müssen wir den Atomangriff auf Amerika verschieben.« Er wandte sich an Edward Wolffer. »Vielleicht brauchen wir ein paar Auskünfte über JEEP, die uns bei dieser Entscheidung helfen könnten.«
Wolffer nickte und erwiderte: »Vermutlich wissen Sie alle ein paar Einzelheiten über JEEP, den Joint Emergency Evacuation Plan - einen Evakuierungsplan für den Ernstfall. Während des Kalten Krieges sah dieser Plan vor, dass der Präsident und eine ausgewählte Gruppe hochrangiger Militärs und Politiker so rasch wie möglich - per Fahrzeug oder per Helikopter - entweder zur Andrews Air Force Base oder zum National Airport
gebracht werden, je nachdem, was näher am jeweiligen Aufenthaltsort des Präsidenten liegt.« Er fuhr fort: »An dem ausgewiesenen Flugplatz steht eine Düsenmaschine vom Typ E-4B bereit, die binnen kürzester Zeit starten kann. Dieses Flugzeug wird als sogenannter
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