John Corey 04 - Operation Wildfire
Minuten nichts vom Präsidenten gehört hat, gilt dieses Schweigen als Startbefehl«, sagte Wolffer. »Binnen einer Stunde nach dem Atomschlag gegen Amerika werden die Verantwortlichen also vernichtet werden.«
»Hoffentlich nicht«, warf Landsdale ein. »Wir sind die Verantwortlichen. «
Madox, der den Witz nicht verstand, erwiderte: »Nein, Scott, letzten Endes sind die islamischen Extremisten für die Zerstörung ihrer Heimat verantwortlich. Die verarschen uns schon viel zu lange, und wenn man mit dem Feuer spielt, verbrennt man sich die Finger.«
»Wie Sie wollen«, versetzte Lansdale und fragte Madox: »Wie sieht es mit der Logistik für den Transport der Bomben zu ihrem Bestimmungsort aus?«
»Ich habe zwei Citation-Jets, die im Moment leider nicht hier sind. Aber ich habe mich mit den Piloten in Verbindung gesetzt
und die Maschinen zum Adirondack Regional Airport beordert. Morgen oder spätestens am Montag, wenn Michail mir mitteilt, dass die Bomben scharf sind, werden die Piloten und Copiloten die vier Koffer in zwei Jeeps zum Flughafen bringen und an Bord der beiden Maschinen verladen.« Madox warf einen Blick auf den schwarzen Koffer und sagte: »Das sind sogenannte Kofferbomben, aber wie Sie sehen, haben sie keinerlei Ähnlichkeit mit einem amerikanischen Tourister oder Samsonite, daher werden wir jeden vor dem Abtransport in einer Kleidertruhe mit einem Vorhängeschloss aus Stahl und Kohlefaser verstauen.« Er fuhr fort: »Anschließend werden die Piloten samt ihren Copiloten zwei Städte anfliegen, wo sie sich mit dem Taxi zu eigens dafür ausgewählten Hotels begeben - mit ihren Koffern - und auf weitere Anweisungen warten.«
»Können Sie diesen Leuten trauen?«, fragte Lansdale.
»Sie sind schon lange in meinen Diensten. Außerdem sind es ehemalige Militärs. Sie befolgen Befehle.«
»Wie erfahren sie, wann sie ihre Zimmer verlassen sollen?«
»Bedauerlicherweise werden sie noch auf ihren Zimmern sein, wenn die Bomben hochgehen«, erwiderte Madox. »Sie haben natürlich keine Ahnung, was in den Koffern ist, aber sie wissen, dass der Inhalt wertvoll ist und nicht unbeaufsichtigt bleiben darf.«
Harry Muller hörte sich alles an. Er hatte schon vor einer ganzen Weile den Überblick über die Opferzahlen verloren, aber er war sich darüber im Klaren, dass seine Überlebenschancen jetzt noch weiter gesunken waren.
Er zerrte an seinen Fußschellen, trat dann mit dem Fuß auf die Kette. Ihm war klar, dass er die Fesseln nicht sprengen konnte, aber seine Hände waren frei, und vielleicht konnte er entkommen, vorausgesetzt, keiner dieser Männer war bewaffnet. Er warf einen verstohlenen Blick zur Tür, dann zu den zugezogenen Fenstern.
Madox bemerkte es. »Langweilen wir Sie?«, fragte er. »Müssen Sie irgendwo hin?«
»Leck mich«, erwiderte Harry.
»Bain, wir brauchen ihn nicht mehr«, sagte Paul Dünn. »Falls wir ihn je gebraucht haben.«
»Ich fürchte, Mr. Muller ist vorerst hier am besten aufgehoben«, erwiderte Madox. »Wir wollen doch nicht, dass er mit den Wachmännern spricht und sie mit irgendwelchem verrückten Gerede über Atombomben beunruhigt.« Er schaute zu Muller, dann wandte er sich an die anderen. »Ich habe ein Beruhigungsmittel angefordert. Mr. Muller muss bis Dienstag schlafen.«
Niemand ging darauf ein, bis auf Harry, der zu den anderen vier Männern sagte: »Der Mistkerl will mich umbringen. Ist euch das klar?«
Niemand sagte etwas oder würdigte Harry eines Blickes, von Scott Lansdale einmal abgesehen, der Harrys Schulter tätschelte. »Niemand wird Ihnen etwas zuleide tun.«
Harry stieß Lansdales Hand weg und blaffte: »Ihr seid eine verfluchte Mörderbande.«
»Harry, Sie regen sich grundlos auf«, schaltete sich Madox ein. »Vielleicht brauchen Sie gleich ein Beruhigungsmittel. Oder wollen Sie lieber den Mund halten und sich alles Weitere anhören?«
Harry antwortete nicht, worauf sich Madox wieder an seine Vorstandsmitglieder wandte. »Wie ich schon sagte, werden die Piloten und die Copiloten auf ihrem Posten bleiben, und irgendwann am Dienstag, wenn Paul mir mitteilt, dass der Präsident und die First Lady im Weißen Haus zu Abend speisen, werde ich den ELF-Transmitter hier aktivieren und das verschlüsselte Funksignal senden, das die vier Atomsprengkörper zünden wird. Wenn der Präsident mit seinem Salat fertig ist, wird er die schreckliche Nachricht erhalten haben, worauf der Präsident und die First Lady per Helikopter an einen sicheren Ort gebracht
Weitere Kostenlose Bücher