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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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verlängertes Wochenende hin oder her. Möglicherweise hätte FBI-Agent Reilly noch am Sonntagabend bei Tom Walsh angerufen. Nicht dass das Wohlergehen eines Cops weniger wichtig war als das eines FBI-Agenten - es hatte wohl eher etwas damit zu tun, dass New Yorks Besten unglückseligerweise, wenn auch zum Teil verdientermaßen, der Ruf vorauseilte, sie wären heillose Freigeister.
    »Meinen Sie, Harrys Verschwinden steht in direktem Zusammenhang mit seinem Auftrag?«, fragte ich Walsh.
    Walsh hatte sich eine Antwort zurechtgelegt. »Ich möchte keine Mutmaßungen über den Grund seines Verschwindens anstellen, aber wenn ich es täte, würde ich sagen, dass Harry Muller möglicherweise einen Unfall erlitten haben könnte. Da oben sind endlose Wälder, zigtausend Quadratkilometer Wildnis, und womöglich hat er sich verlaufen oder verletzt. Er könnte sich ein Bein gebrochen haben, in eine Bärenfalle getreten oder vielleicht sogar von einem Bären angefallen worden sein. Und nach Aussage des verantwortlichen Special Agent in Albany gehen
    die Leute dort manchmal auch in der Schonzeit auf die Jagd. Harry trug höchstwahrscheinlich Tarnkleidung, daher könnte er versehentlich von einem Jäger erschossen worden sein.« Und er fuhr fort: »In der Wildnis lauern allerhand Gefahren. Deswegen bezeichnet man sie ja als Wildnis.«
    »Deshalb war es vielleicht von vornherein nicht gut, jemanden allein dort hinzuschicken«, wandte Kate ein. »Es hätte ihn jemand begleiten sollen.«
    »Im Nachhinein mag das richtig sein«, erwiderte Walsh. »Aber ich habe schon Dutzende von Oberservationen in ländlichen Gebieten von nur einem Agenten durchführen lassen. Die Adirondack Mountains sind schließlich nicht der afrikanische Dschungel.«
    »Aber Sie haben doch gerade gesagt -«
    »Kommen Sie mir nicht besserwisserisch. Das ist die übliche Vorgehensweise, und Sie haben das auch nicht zur Sprache gebracht, als wir darüber gesprochen haben, ob ich John hinschicken soll. Wenden wir uns doch dem eigentlichen Problem zu.«
    Meiner Ansicht nach war Walsh das eigentliche Problem, daher wandte ich mich an ihn. »Tom, was genau ist der Custer Hill Club?«
    Er dachte einen Moment lang nach, dann erwiderte er: »Ich weiß zwar nicht, inwiefern das etwas mit der Suche nach Harry zu tun hat, aber wenn Sie darauf eine Antwort haben wollen ... soweit ich weiß, und das ist nicht viel, handelt es sich um einen sehr exklusiven, privaten Jagd- und Angelclub, dessen Mitglieder größtenteils reich, mächtig oder beides sind.«
    »Sie sagten außerdem, dass sie politisch einflussreich wären.«
    »So hat man mir das mitgeteilt. Ich würde sagen, die Mitglieder kommen teils aus Washington, teils von der Wall Street.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Man hat mich darauf hingewiesen. Fragen Sie mich nicht.« Und er fügte hinzu: »Ich bin davon überzeugt, dass die Mitgliederliste dieses Clubs öffentlich nicht zugänglich ist, deshalb
    wollte irgendjemand im Justizministerium, dass wir diese Zusammenkunft observieren.«
    »Wer hat Sie angerufen?«
    »Das geht Sie gar nichts an.«
    »Gute Antwort.« Ich dachte an Harrys Nachricht an seine Freundin und fragte Walsh: »Was sollte Harry an diesem Flugplatz machen? Und um welchen Flughafen handelt es sich?«
    Walsh zögerte einen Moment, bevor er antwortete, dann sagte er: »Um den Adirondack Regional Airport. Ein Teil der Leute, die an dieser Wochenendzusammenkunft teilnehmen sollten, würde vermutlich per Flugzeug eintreffen - es gibt dort einen Shuttle-Service für Pendler. Harry sollte sich am Samstag beziehungsweise am Sonntagmorgen zum Flugplatz begeben und Ausdrucke der Passagierlisten besorgen.«
    Ich nickte. Walsh vergaß zu erwähnen, dass man sich die Passagierlisten auch irgendwo anders über einen Computer der Fluggesellschaft hätte besorgen können, sogar von der Federal Plaza 26 aus, wenn die Fluggesellschaft einverstanden war. Folglich hatte Harry den Auftrag festzustellen, wer mit Privatmaschinen oder Charterflugzeugen gekommen war. Und dann waren da noch die Mietwagenfirmen, und eine Kopie der Mietverträge könnte ganz nützlich sein, wenn man feststellen wollte, wer an dieser Zusammenkunft teilnahm. Allmählich hatte ich das Gefühl, dass ich der Sache selber nachgehen wollte.
    Jedenfalls wechselte Tom Walsh das Thema. »Die Staatspolizei hat Suchflugzeuge mit Infrarotsensoren, mit denen man große Lebewesen aufspüren kann - sogar Leichen, wenn sie noch nicht lange tot sind. Die verfügen

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