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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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über die entsprechende Ausrüstung, um Menschen zu finden, die sich in den Wäldern verirrt haben.«
    »Das ist gut.« Jetzt wechselte wiederum ich das Thema. »Sie verweisen ständig darauf, dass es sich um einen Routineauftrag handelte, aber trotzdem sind Sie an einem Feiertag hier, um sich von Harry Bericht erstatten zu lassen. Und offenbar ist auch in der Technik jemand da, der die Disketten aus der Digitalkamera und dem Camcorder in Empfang nehmen und vermutlich so schnell wie möglich nach Washington weiterleiten soll. Mitsamt allem, was er am Flugplatz aufgetrieben hat.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Warum drängt man so auf diese Observation?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich halte mich an meine Befehle, genau wie Sie ... Genau genommen halten Sie sich ja an keinen Befehl, aber ich.« Er gab mir einen guten Rat. »Sie dürfen nur die Fragen stellen, die unbedingt nötig sind, damit Sie Ihren Auftrag ausführen können.« Und er erklärte mir des Weiteren: »Wir haben den Job, Erkenntnisse zu beschaffen. Manchmal wissen wir, warum. Manchmal nicht. Manchmal teilt man uns mit, dass wir aufgrund dieser Erkenntnisse tätig werden sollen - manchmal wird jemand anders tätig.«
    »Wie lange machen Sie das schon?«
    »Eine ganze Weile.«
    Wie immer tat sich wieder eine gewisse Kluft zwischen FBI und Polizei auf - ein steter Kampf der Kulturen, der meines Er-achtens mittlerweile allen zum Hals heraushing.
    »Tom, seit ich bei der Task Force bin, habe ich häufig mit Leuten vom NYPD zusammengearbeitet«, sagte Kate, »und ich habe viel von ihnen gelernt, und sie haben viel von uns gelernt.«
    Vom FBI hatte ich eigentlich so gut wie gar nichts gelernt, aber die CIA war nicht ohne.
    »Seit dem 11. September«, fuhr Kate fort, »müssen wir umdenken, wir müssen alles hinterfragen, auch unsere Vorgesetzten, wenn wir mit deren Auskünften nicht zufrieden sind.«
    Walsh musterte sie eine Weile, dann meinte er: »Ich glaube, da gibt Ihnen jemand ein schlechtes Vorbild.«
    »Nein. Das, was vor einem Jahr passiert ist, hat mich zum Umdenken gebracht.«
    Walsh ging nicht darauf ein. »Wenden wir uns wieder dem vermissten -«
    Kate schlug ihren Anwaltstonfall an und unterbrach ihn. »Tom, mir ist immer noch nicht klar, weshalb diese Gruppe observiert werden sollte. Welche Verdachtsmomente liegen denn vor, dass dort Straftaten begangen und gegen Bundesgesetze verstoßen wird?«
    »Was immer auch gegen sie vorliegen mag, hat nichts mit Harry Mullers offenkundigem Verschwinden zu tun, und daher müssen Sie es auch nicht wissen.«
    Ich schaltete mich in das Streitgespräch ein. »Das ist eine reaktionäre Truppe. Richtig? Ein Haufen rechtslastiger Spinner.«
    Er nickte.
    »Und wenn man ein bisschen überlegt und bedenkt, dass die Mitglieder dieses sogenannten Jagd- und Angelclubs hohe Positionen in Politik und Wirtschaft bekleiden, dann könnte man meinen, dass dort eine Art Verschwörung stattfindet, eine Absprache, wie man an die Regierung kommt.«
    Er lächelte und erwiderte: »Das haben sie doch schon bei der letzten Wahl gemacht.«
    »Gut gekontert. Trotzdem würden wir gern wissen, was man Ihnen aus der Zentrale mitgeteilt hat.«
    Walsh dachte einen Moment lang darüber nach. »Okay, meinetwegen. Man hat mir mitgeteilt, dass es um eine Verschwörung im Sinne der Bundesgesetzgebung ginge, um eine Absprache zum Hochtreiben der Ölpreise. Der Mann, der den Club offenbar leitet, ist ein gewisser Bain Madox. Vielleicht haben Sie den Namen schon mal gehört. Ihm gehört die Global Oil Corporation, kurz GOCO.« Und er fügte hinzu: »Mehr müssen Sie wirklich nicht wissen.«
    Ich ließ mir das Ganze durch den Kopf gehen. Der Name kam mir bekannt vor. Und dass der Ölpreis künstlich hochgetrieben wurde, war auch nichts Neues. Aber das erklärte immer noch nicht, was es mit dem Custer Hill Club, beziehungsweise seinen Mitgliedern, auf sich hatte. Irgendwas war hier ein bisschen verquer, und Tom Walsh wollte keine Klarheit schaffen, selbst wenn er es gekonnt hätte.
    Trotzdem sagte ich zu ihm: »Ich habe Ihr Memo gelesen.«
    »Das ist erfreulich.«
    »Ich dachte, die Iraker stehen im Brennpunkt.«
    »Ganz recht.«
    »Aha? Und was hat der Custer Hill Club mit den Irakern oder dem bevorstehenden Krieg zu tun.«
    »Nichts, soweit ich weiß. Harrys Auftrag ergab sich einfach wegen der Wochenendzusammenkunft dieses Clubs, was vermutlich nicht allzu oft vorkommt. Können Sie das nicht nachvollziehen?«
    »Tut mir leid. Ich hatte vor,

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