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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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Und insgeheim träumte er davon, in der Welt des Rock ’n’ Roll den Aufstieg bis an die Spitze zu schaffen. In seinen Bemühungen, den Beatles den Weg zu noch größerem Erfolg zu ebnen, hatte Brian Epstein eine Voraussage gemacht, von deren Eintreffen er selbst überzeugt war, die damals jedoch für viele andere nach himmelschreiender Prahlerei klang: Eines Tages, so hatte er gesagt, würden die Beatles »größer sein als Elvis«. Und jetzt, lediglich sieben Jahre nach dem ersten öffentlichen Auftritt der Quarrymen und nicht einmal drei Jahre nachdem der Geschäftsführer eines Plattenladens den Cavern-Club betreten hatte, um dort einen Auftritt der Beatles zu erleben, waren Lennons geheimer Traum und Epsteins Behauptung wahr geworden. Niemand auf dem Planeten, einschließlich Elvis, war annähernd so berühmt und einflussreich wie sie.
    Die Beatles, so schien es, führten ein wunderbares Leben, standen im Zentrum eines medialen Wirbelsturms. Sie erhielten eine wahre Flut von Einladungen und Angeboten aus allen Bereichen der Gesellschaft. Sie hatten nicht nur die Tantiemen aus den Plattenverkäufen und die Autorenhonorare für ihre Songs, sondern obendrein einen Kino-Kassenschlager, die vielen Live-Auftritte und eine prozentuale Beteiligung an dem Verkauf unzähliger Fan-Produkte, sodass sie stets über Geld im Überfluss verfügten. Im Alter von dreiundzwanzig Jahren hatte Lennon alles erreicht.
    Alles, so stellte er unversehens fest, reichte jedoch nicht aus.
    Zu der Zeit, als er Bob Dylan kennenlernte, fand sich in Lennons Songs manch ein Indiz für eine neu gewonnene Mündigkeit. Zugleich warf die Ernüchterung ihre ersten Schatten voraus: Lennon schrieb, scheinbar unerklärlich bei einem Mann, der von Abermillionen Fans in aller Welt beneidet wird, den Song »I’m a Loser«. Darin bezeichnete er sich selbst als einen Menschen, der sich hinter einer Maske versteckt (»Was ich zu sein scheine, bin ich nicht«). Die von Selbstmitleid bestimmten Textzeilen unterstrich er mit Harmonika-Riffs im Stil Bob Dylans.
    Das in
Yeah Yeah Yeah
(
A Hard Day’s Night
) skizzierte Bild eines gehetzten Daseins kam 1964 ihrer Lebenswirklichkeit sehr nahe. Die Grundidee zu dem Film rührte von einer bissigen Bemerkung her, mit der Lennon dem Regisseur Richard Lester auf die Frage antwortete, wie ihm denn neulich der Abstecher der Band nach Schweden gefallen habe: »Nun, vom Hotelzimmer ging’s ins Auto, vom Auto ins Zimmer, und vom Zimmer ins Auto.« 63 Diese Aussage charakterisierte die Welt der Beatles in den Jahren 1964 und 1965 – eine in fieberhafter Hektik gelebte, klaustrophobisch beengte Existenz.
    Dennoch versuchten sie ihren Erfolg zu genießen: Den Gipfel hatten sie nach einem strapaziösen Aufstieg nunmehr erreicht; und auf der anderen Seite des Berges, so ihre Vorstellung, würde ihnen, wie anderen Popstars vor ihnen, ein steiler Abstieg bevorstehen. Indessen entpuppte sich der Erfolg als ein Ungeheuer mit unstillbarem Appetit. Die Konkurrenz schlief nicht. Andere Bands waren ganz versessen darauf, die Beatles vom Gipfel zu verdrängen. Um weiterhin ganz oben zu bleiben, mussten sie mit neuen Songs aufwarten, mit besseren Songs, und unermüdlich all das tun, was man eben tun muss, um das Interesse der Plattenkäufer zu wecken beziehungsweise es aufrechtzuerhalten. Verbrachten sie ihre Zeit nicht im Studio oder auf einer Konzerttournee, dann war der Terminkalender angefüllt mit Interviews, Fototerminen und allen möglichen anderen Anlässen, bei denen ihr persönliches Erscheinen erwünscht war. Sein Leben, so musste Lennon feststellen, drehte sich um materielle Erwägungen und um die Platzierung der Beatles in den Charts.
    Befand er sich nicht auf Tournee, suchte er Zuflucht bei Ehefrau Cynthia und Sohn Julian in Kenwood, seinem 1964 erworbenen Haus in Weybridge, einem vorwiegend von gut betuchten Leuten bewohnten, zirka dreißig Kilometer südwestlich der Londoner City gelegenen Städtchen. Dort arbeitete er an seinen Songs oder an den kalauernden Texten voll origineller Wortschöpfungen und den dazugehörigen Illustrationen, die er später in seinem zweiten Buch
Ein Spanier macht noch keinen Sommer
(
A Spaniard in the Works
) zusammengefasst hat. Lesen war für ihn eine weitere Freizeitbeschäftigung. Wie Cynthia sich erinnerte, hat er sich in Texte von Tennyson, Swift, Tolstoi, Oscar Wilde und Aldous Huxley vertieft. 64
    Zunehmend hielt er sich nun, sofern ihm das möglich war, daheim auf. Hin und wieder

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