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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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Welt verändert werden. Vielleicht
könnte
eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden, sofern man eine kritische Masse von Hörern erreichen, sie entsprechend motivieren und mobilisieren würde. Und die Chance, vor einem Auditorium von mehreren Hundert Millionen Menschen mit der praktischen Verwirklichung solcher Zielsetzungen zu beginnen, war doch nun wahrlich kein schlechter Einstieg.
    Als Lennon dreißig Jahre alt wurde, hatte dieser Optimismus schon ein wenig an Schwung verloren und an Kraft eingebüßt. In der Zeit, als die Beatles nicht mehr zusammenspielten, gab er auf die Frage, wie er denn den Einfluss der Band auf den Gang der Geschichte einschätze, folgende Antwort:
    »Die Leute, die an der Macht sind, das Klassensystem und die ganze bourgeoise Bullshit-Szene, die sind nach wie vor die gleichen. … Wir sind ein bisschen erwachsener geworden, wir alle, und da waren ein paar kleine Änderungen, und wir sind ein bisschen freier geworden, aber sonst ist es noch immer das gleiche Spiel. Nichts hat sich
wirklich
verändert. Es ist
genau dasselbe
! … Sie machen doch haargenau dasselbe wie vorher, verkaufen Waffen an Südafrika, erschießen Schwarze auf den Straßen, die Menschen leben in Scheißarmut. … Es bringt dich zum Kotzen, das alles ist mir nun klar geworden. Der Traum ist vorbei, alles ist noch dasselbe, nur dass ich inzwischen dreißig geworden bin, und jede Menge Leute tragen lange Haare, das ist alles.« 96
    Trotz Lennons nachträglicher Desillusionierung besaß die Botschaft seiner Songs aus dem Jahr 1967 zeitlose Geltung. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass er mit diesen Songs letztlich weit weniger bewirken konnte, als er es sich eigentlich erhofft hatte. Ebenso wenig findet die Botschaft Jesu oder diejenige Albert Schweitzers bei allen Menschen Resonanz. Trotzdem dient sie einem Teil der Menschheit nach wie vor als Quelle der Inspiration und als motivierende Kraft.
    Diese
Botschaft – Liebe – war so universell, dass sie Lennons vorherigem Impuls, den Gebrauch von psychoaktiven chemischen Substanzen zu empfehlen, schnell den Rang ablief. Außerdem begann seine Begeisterung für LSD zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von »All You Need Is Love« bereits deutlich zu schwinden. Zum persönlichen Transformationsprozess hatte die Droge zwar einiges beitragen können, nichtsdestoweniger hatte er mit LSD auch zahlreiche Horrortrips gehabt. Hinzu kam, dass George Harrison ihm Anfang August mitteilte, er werde von dieser Substanz keinen Gebrauch mehr machen. George war inzwischen in San Francisco gewesen und hatte in der Erwartung, dort zu erleben, wie ein liebevoller zwischenmenschlicher Umgang im Alltag aussehen kann, Haight-Ashbury besucht – jenen Stadtteil, in dem damals die meisten Hippies lebten. Doch seine Erwartungen wurden bitter enttäuscht. Stattdessen öffnete der Abstecher nach San Francisco ihm die Augen für die Tatsache, wie verhängnisvoll sich der Drogenkonsum auf das Leben der meisten Menschen auswirkt. Darüber hinaus erhielt Lennon etwa zur gleichen Zeit den Brief eines Freundes mit der Warnung, LSD könne dauerhafte Veränderungen im Gehirn hervorrufen. Die Einsicht, zu der Lennon vor diesem Hintergrund gelangte, könnte man so zusammenfassen: Warum diesem Weg, den er in all seinen Verzweigungen bereits erkundet hatte, noch weiter folgen?
    Psychoaktive Substanzen können, diesen Gedanken hatte jedenfalls die Lektüre von
Psychedelische Erfahrungen
nahegelegt, als Abkürzung auf dem Weg zu höheren Bewusstseinsebenen dienen. Diese Ebenen waren freilich ohnehin bereits vorhanden. Wissbegierige Menschen, die mithilfe anderer Methoden Zugang zu diesen Bewusstseinsebenen erhielten, hatten sie schon mehr als ein Jahrtausend zuvor erkundet. Und die tibetischen Mönche haben sich beileibe nicht als Einzige diesem Unterfangen gewidmet. Auch in anderen Ländern waren schon vor langer Zeit Asketen dank ähnlicher Methoden in wesentlichen Punkten zu dem gleichen esoterischen Wissen gelangt. Bereits seit Tausenden von Jahren widmeten sich erleuchtete Menschen entsprechenden Aktivitäten: Als Lehrer gaben sie ihr auf die höheren Ebenen bezogenes Wissen an andere Suchende weiter. Ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses, der den Menschen half, diese höheren Ebenen zu erreichen, und sich über so lange Zeiträume hinweg bewährt hatte, war und ist Meditation.

7
Zynismus
    Aus der Erfahrung mit dem Maharishi hat Lennon noch in anderer Hinsicht Gewinn ziehen können: Er ist durch

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