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John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie

Titel: John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Tillery
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Verantwortung übernahm, erhielt sein Leben, das er zuvor als belanglos empfunden hatte, einen tieferen Sinn. Welcher Lebensführung konnte er demnach größere Erfüllung und Zufriedenheit abgewinnen – derjenigen eines Popstars, der sich alles erlauben kann, oder derjenigen eines Therapeuten, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt zum Vorteil zu verändern?
    Zu Letzterem ergab sich Mitte 1967 eine beispiellose Gelegenheit. Die Positionierung von Fernsehsatelliten im Weltraum hatte erstmals einen Stand erreicht, der die Übertragung eines beliebigen Fernsehprogramms zu ein und demselben Zeitpunkt in jeden Winkel der Erde gestattete. Um dieses bemerkenswerte Faktum feierlich zu begehen, kam eine Reihe von Nationen überein, in Koproduktion ein gemeinsames Programm unter dem Motto »Unsere Welt« zu gestalten: Erstmals würde auf diese Weise weltweit simultan ein Fernsehprogramm live zu sehen sein. Jedes Land war eingeladen, für seinen Anteil an dem Gemeinschaftsprogramm die geeignete Unterhaltung auszusuchen. Die britische Regierung wandte sich an die Beatles und bat sie, in Anerkennung ihrer weltweiten Popularität das Vereinigte Königreich zu vertreten.
    Daraufhin schlugen die Beatles vor, statt einfach nur mit einem Stück aus ihrem umfangreichen Repertoire lieber mit einem eigens für diesen Anlass neu geschriebenen Song aufzutreten und ihn während der Sendung live einzuspielen. Für Lennon und McCartney begann daraufhin ein freundschaftlicher Wettstreit: Wem würde ein Song einfallen, der es wirklich verdient, in diesem beispiellosen Rahmen der Menschheit vorgestellt zu werden? Denn die hier sich bietende Gelegenheit, dem größten Auditorium der Menschheitsgeschichte ihre Botschaft mit auf den Weg zu geben, wollten sie auf gar keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen.
    Lennons kreative Antwort auf diese beispiellose Herausforderung war eine Hymne: Geschätzte vierhundert Millionen Menschen erlebten mit, wie »All You Need Is Love« erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. 95 In dem Song verwendete er eine so simple Sprache, dass selbst diejenigen Menschen vor dem Bildschirm, die fast kein Englisch konnten, in der Lage waren zu verstehen, worum es Lennon ging.
    Bei oberflächlicher Betrachtung mag die in dem Song zum Ausdruck kommende Vorstellung ausgesprochen trivial erscheinen – sie war indes nicht trivialer als Albert Schweitzers Motto »Ehrfurcht vor dem Leben« oder Jesu goldene Regel: »Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das sollt ihr ihnen ebenso tun.« John Lennon sah es als seine Aufgabe an, den Menschen die Hippie-Botschaft der Sechzigerjahre nahezubringen. Zu diesem Zweck wiederholte er sie, ähnlich wie ein Mantra, bereitwillig viele Male. Und diese Botschaft besagte: Die Gesellschaft befindet sich in einem erbärmlichen Zustand und bedarf der Neuorientierung. Allerdings dürfe man, erklärte Lennon nun aber paradoxerweise, sich nicht damit begnügen, einfach nur eine Veränderung der Gesellschaft anzustreben – auf diese Weise ließe sich das Problem nicht lösen. Vielmehr müsse man sich selbst verändern. Darauf komme es an.
Nach außen
gerichtete Bestrebungen mochten zwar verdienstvoll sein, die eigentlich benötigte Transformation müsse jedoch
im Innern
vonstattengehen.
    Denn wer sich in der Welt engagiert, läuft Gefahr, sich darin zu verzetteln und schließlich zu scheitern. Und selbst wenn solche nach außen gerichteten Bemühungen von Erfolg gekrönt sind, hat man letztlich nichts erreicht, was nicht ebenso gut jemand anderes hätte erreichen können. Nur eine einzige Aufgabe kann einem definitiv kein anderer Mensch abnehmen: sich selbst zu verändern – zu »lernen, zur rechten Zeit du selbst zu sein« (»learn how to be you in time« heißt es in »All You Need Is Love«). Das Werkzeug, mit dessen Hilfe sich diese Transformation in Gang bringen und zu guter Letzt wirklich umsetzen lässt, ist die Liebe. Lassen wir zu, dass sie in unseren Handlungen ihren äußeren Ausdruck findet, können wir dadurch einen positiven Einfluss auf die uns umgebenden Menschen ausüben, die dann ihrerseits einen positiven Einfluss auf andere Menschen ausüben werden. Und indem das liebevolle Handeln auf diese Weise kontinuierlich seine Kreise zieht, breitet es sich immer weiter aus – auf alle Menschen, überallhin.
    Lennon, gerade sechsundzwanzig Jahre alt, hatte damals seinen jugendlichen Optimismus noch keineswegs eingebüßt. Vielleicht
könnte
ja die

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