John Lennon - across the universe - die spirituelle Biografie
den
Philosophes
der Aufklärung nur allzu gut bekannt war, voller Blindheit für das Potenzial dieses Menschen, das er vor der Zeit auslöschte.
Was John Lennon vielleicht noch bewirkt und erreicht hätte, wenn ihm noch das eine oder andere Lebensjahrzehnt vergönnt gewesen wäre, werden wir nie erfahren. Doch wir wissen, er war ein Superstar, der immer noch leuchtet.
Dies tut er nicht in der Art einer Berühmtheit wie Elvis Presley – auch wenn Lennons Musik nach wie vor jede nachrückende Generation, die ihn für sich entdeckt, neu bewegt. Er leuchtet weiter als ein Leitstern des Friedens und der Wahrheit. Und er ist mehr als ein Leitstern. Er bleibt jemand, der die Kraft hat zu inspirieren.
Als sich elf Jahre nach seinem Tod im Mittleren Osten bewaffnete Streitkräfte für den Irak-Krieg im Jahr 1991 sammelten, mobilisierte Yoko daraufhin die Kräfte des Friedens. Sie schlug vor, eine Neufassung von »Give Peace a Chance« aufzunehmen. Zirka vierzig Stars waren schnell zur Stelle, um als Mitglieder des Peace Choir ihr und Sean bei der Aufnahme zur Seite zu stehen – darunter Peter Gabriel, Tom Petty, Bonnie Raitt, Little Richard und Lenny Kravitz.
Nach dem 11. September 2001 haben die Behörden, die möglicherweise meinten, Lennons Aufruf, man solle sich »vorstellen, dass es keinen Himmel gibt«, könne ohnehin noch kaum verheilte Wunden erneut aufreißen, die Radioausstrahlung von »Imagine« untersagt. In dem mit vielen Stars besetzten TV-Spendenmarathon
America: A Tribute to Heroes
, der zehn Tage später abgehalten wurde, hat Neil Young sich ganz bewusst dafür entschieden, dort mit seiner Interpretation von Lennons großem Song aufzutreten. Wie könnte man auch dem hinter der schändlichen Tat stehenden religiösen Fundamentalismus besser entgegentreten als mit Lennons sanfter Hymne?
Und welcher Song könnte die vereinende, die Menschen verbindende Kraft des viel beschworenen »olympischen Geistes« besser widerspiegeln? Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin hat Peter Gabriel nach einigen einführenden Worten von Yoko Ono »Imagine« gesungen.
Unlängst erst wurde Lennons Kultstatus genutzt, um die Aufmerksamkeit auf Darfur, die leidgeprüfte Region im Westen des Sudan, zu richten und einen Beitrag zur Beendigung des dortigen Leids zu leisten. Im Juli 2007 autorisierte Yoko Ono die Veröffentlichung von
Instant Karma: The Amnesty International Campaign to Save Darfur
. Berühmtheiten aus der Musikwelt, darunter U2, Green Day, Willie Nelson, Aerosmith und Christina Aguilera haben zu dieser Aktion Coverversionen klassischer Lennon-Songs beigetragen. Sämtliche Profite sind in Hilfsmaßnahmen für die gebeutelte Region geflossen.
Wie »der Mond, die Sterne und die Sonne« (Textzeile aus »Instant Karma«) leuchtet John Lennon weiter. Wir sollten nie aus dem Blick verlieren, dass wir dies – wie er uns in dem berühmten Song versichert hat – alle tun.
Dank
Ich möchte den Autoren danken, die mir mit ihren Recherchen zu John Lennons Leben und Werk für die Arbeit an diesem Buch eine wahre Goldgrube zugänglich gemacht haben. Besondere Erwähnung verdient dabei Jon Wiener. Immerhin hat er, unterstützt von der American Civil Liberties Union, in einem vierzehn Jahre anhängigen Rechtsstreit die Freigabe unzähliger John-Lennon-Akten erstritten, die von US-Behörden all die Zeit der Öffentlichkeit vorenthalten worden waren. Dafür verdient er den Applaus aller Lennon-Bewunderer. Wieners Bücher
Come Together
und
Gimme Some Truth
habe ich leider erst entdeckt, als ich mit dem hier vorliegenden Buch bereits halb fertig war. Trotzdem haben mir das dort zur Verfügung gestellte biografische Material und die von ihm aufgefundenen Dokumente in besonderer Weise dabei geholfen, Lennons Auffassungen und Aktivitäten während der Jahre 1970–1975 zu analysieren.
Ferner möchte ich Seymour Shlaes für seine Lektorentätigkeit und dem schmerzlich vermissten Richard Lerner für seine scharfsinnigen und wirklich wertvollen Anmerkungen zum ersten Entwurf des Buches danken.
Chronologie
1940
John Winston Lennon wird am 9. Oktober in Liverpool geboren.
1946
Zieht zu seiner Tante Mary Elizabeth (»Mimi«) und ihrem Ehemann George Smith. Im Juli geht Johns Vater, Alfred Lennon, eigene Wege. John wird ihn erst im Erwachsenenalter wiedersehen.
1952
Wechsel von der Grundschule zur Quarry Bank High School.
1955
Verliert im Juni seinen Onkel und Ersatzvater George Smith, der
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