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John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3)

Titel: John Sincalir - 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil plötzlich altbekannte Regeln auf den Kopf gestellt wurden.
    Wir kamen beide damit nicht mehr zurecht. Der Blutsauger hätte sich einfach festbeißen müssen, doch seine Zähne fanden nicht den Halt, den er sich gewünscht hätte. Da sprudelte auch kein Blut. Der Untote rutschte einfach an Cursanos Hals ab. Der nutzte die Chance. Die Wurzelfinger stieß er in das bleiche Gesicht und schleuderte seinen Gegner zurück, der über den Schreibtisch fiel und an der Seite, an der er gesessen hatte, auf den Stuhl krachte.
    Keiner von uns hatte geschossen. Wir nahmen uns sogar noch die Zeit, Cursano anzuschauen, der locker seinen linken Arm anhob und mit den Fingerspitzen über seine linke Halsseite strich.
    Wenn es überhaupt finster oder enttäuscht klingende Laute gibt, so hörten wir sie nun aus dem Maul des Vampirs, als dieser sich hinter seinem Schreibtisch wieder aufrichtete. Er hatte seine Hände auf die Platte gestemmt.
    Sein Gesicht erschien wie ein blasser, verzerrter Mond, in die Augen, Nase und Mund hineinmodelliert worden waren. Suko nickte nur.
    Da wußte ich Bescheid. Der Inspektor ließ den Blutsauger noch für einen Moment in die Mündung schauen, dann drückte er ab.
    Das Loch war genau zwischen den Augen in der Stirn zu sehen. Wie die Öffnung einer Röhre sah es aus, aber Blut drang daraus nicht hervor.
    Der Vampir fiel zurück. Es polterte, als er hinfiel – bis er sich nicht mehr regte.
    Ich ging um den Schreibtisch herum. Von der Seite her schaute ich auf ihn nieder. Er lag dort wie ein fleischgewordenes Gespenst in einer völligen Starre. Nichts an ihm zuckte noch. Er war für ewig und alle Zeiten vernichtet, und möglicherweise würde er auch verfaulen, das kam darauf an, wie lange er schon in diesem unnatürlichen Zustand »gelebt« hatte.
    »So sieht es also aus«, sagte Suko, »Vampire.« Er drehte sich Cursano zu. »Ist es das gewesen, was du uns zeigen wolltest? War das der Ort der Kraft?«
    Cursano überlegte. Mir schien er doch verunsichert zu sein, denn er bewegte sich unruhig, was auch seine Hände mit einschloß. Nur wurden diese Bewegungen jetzt von ihm gesteuert und zeigten schon seine Nervosität an.
    »War es dieser Ort?« hakte auch ich nach. »Ja.«
    »Vampire also?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    Cursano war durcheinander. Er suchte nach einer Erklärung. »Es hat mich überrascht«, gab er zu.
    »Wenigstens etwas«, meinte Suko und ließ seine Waffe verschwinden.
    Cursano blickte zu Boden und auch ins Leere. Er wirkte wie ein Verlierer.
    Selbst der harte Glanz in seinen Augen war erloschen. Da gab es keinen bösen Blick mehr. »Es muß dazugehören«, sagte er leise. »Anders kann ich es mir nicht vorstellen.«
    »Wozu?«
    »Es gibt diesen Ort!« behauptete er nach wie vor. Dabei richtete er seinen Blick auf mich. »Es gibt ihn, das weiß ich, und er befindet sich auch hier in der Nähe.«
    »Aber nicht in diesem Haus«, sagte ich.
    »Nein!«
    »Wo dann?«
    »Wir werden ihn suchen müssen, und ich weiß auch, wo ich ihn finden kann. Es ist die Strahlung, die ich aufnehme.«
    »Okay«, stimmte ich ihm zu. »Das erklärt aber noch lange nicht das Vorhandensein der Blutsauger. Ich und sicherlich auch mein Partner – wir würden gern wissen, wieso wir plötzlich auf Blutsauger treffen, die vor kurzem noch, so sehe ich es zumindest, Menschen waren. Sie müssen von Vampiren überfallen und zu Geschöpfen der Dunkelheit gemacht worden sein. Also gibt es hier zumindest einen Vampir, der den Stein ins Rollen gebracht hat.«
    »Ja!« gab er zu.
    Wir ließen ihm Zeit für weitere Erklärungen, die aber kamen nicht. »Was ist?« fragte Suko. »Weißt du es nicht?«
    »Nein.«
    »Du bist also überrascht?« Er nickte.
    »Was hast du uns denn zeigen wollen?« Suko blieb am Ball. »Hier muß doch etwas gewesen sein.«
    »Ja, ein Ort der Kraft. Ein sehr starker sogar. Er ist ein gefährlicher. Ich mußte hin. Hier treffen sich die Linien und bilden den Knoten. Ich kann sie aufspüren, deshalb bin ich auch für die anderen eine Gefahr.« Er zeigte uns wieder seine Hände. »In ihnen steckt die Kraft. Durch sie habe ich die Macht bekommen, durch Mandragoro, dessen Atem in mir wohnt.«
    »Alles klar«, sagte ich. »Vergessen wir das mal. Du erinnerst dich, daß dich der Vampir anfiel.«
    »Das kann ich nicht vergessen.«
    »Und du erinnerst dich auch daran, daß er dir in den Hals beißen wollte?«
    »Richtig.«
    »Aber er hat es nicht geschafft«, flüsterte ich, »obwohl er alles richtig machte

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