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John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

Titel: John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überhören gewesen, und ich saugte scharf die Luft ein. Mir schien ihre Behauptung schon vermessen zu sein, aber ich erwiderte darauf nichts, sondern ging neben ihr her.
    Vor uns ragte der Tafelberg empor. Ein finsteres Denkmal, das jedoch keinen Hinweis auf eine in ihm steckende Magie zeigte.
    Nichts tat sich da. Es gab keine Lichtfäden, die es durchtanzten, es war einfach überhaupt nichts in diesem Stein zu sehen.
    Aber zu spüren.
    Nicht für mich, sondern für die fünf Wölfe. Möglicherweise auch für Morgana, nur hielt sie sich zurück und zeigte durch nichts an, ob sie etwas von der Veränderung bemerkt hatte.
    Ihre Begleiter waren vor uns hergelaufen und ziemlich hastig dem Ziel entgegengestürmt. Das hätte alles so weitergehen können, aber da baute sich plötzlich ein Hindernis auf, mit dem ich zumindest nicht gerechnet hatte, weil es einfach nicht zu sehen gewesen war. Es kam mir vor wie eine unsichtbare Mauer, die sich zudem noch verteilt hatte, denn die Tiere sprangen in eine bestimmte Richtung weg. Einige nach rechts, andere nach links. Dabei warfen sie ihre Körper hoch, fielen wieder zu Boden und krochen dort weiter, aber nicht mehr nach vorn, sondern eben zu verschiedenen Seiten hin weg, als wollten sie am Rand dieser unsichtbaren und magischen Grenze bleiben.
    Dieses Verhalten war für mich mehr als ungewöhnlich, aber auf eine gewisse Art und Weise schon erklärbar, denn etwas schützte diesen ungewöhnlichen Tafelberg.
    Ich blieb stehen, als auch Morgana stoppte. Schon die Frage, die ich ihr hatte stellen wollen, blieb mir im Hals stecken, denn mir fiel ihre Reaktion auf.
    Bisher hatte sich die Wölfin sehr sicher gezeigt und den Eindruck erweckt, daß sie nichts erschüttern konnte. Dieses Bild war jetzt verschwunden. Sie stand unbeweglich auf ihrem Platz und hielt den Blick nach vorn gerichtet. Wie jemand, der darauf wartet, daß ein bestimmtes Ereignis beginnt.
    Die Wand war keine Leinwand wie im Kino, und es tat sich auch nichts auf ihr.
    Noch nicht …
    Aber es war etwas da.
    Nicht grundlos heulten die Wölfe. Geräusche, die mir durch und durch gingen. Die Wölfe hatten vor irgend etwas Angst, aber sie zeigten es nicht so deutlich, oder sie durften es nicht zeigen, weil sich ihre Herrin in der Nähe befand.
    Zwei von ihnen sahen aus, als wollten sie nach vorn stürzen, aber sie kratzten nur mit ihren Pfoten über den harten Boden.
    »Sie gehen nicht weiter, Morgana, keinen Meter mehr!«
    »O doch«, flüsterte sie. »O doch!«
    Ich ließ sie mit einer nächsten Frage in Ruhe und wartete nur ab, wie sie reagierte.
    Sie riß den Mund weit auf, als hätte sie noch ein Maul. Plötzlich drangen Töne aus ihrem Hals, die sich nicht mehr menschlich anhörten. Die nicht von mir, aber von den Wölfen verstanden wurden.
    Alle fünf veränderten ihre Haltungen. Sie stellten sich hin, und bei jedem von ihnen sträubte sich das Fell.
    Nicht grundlos, denn es trat das ein, auf was wir so lange gewartet hatten.
    In der Wand des Tafelbergs tat sich etwas.
    Es war keine direkte Bewegung des Gesteins, auch wenn es so wirkte. Aber in seinem Gefüge, aus ihm hervor, drang etwas an die Oberfläche, mit dem ich im ersten Moment nicht zurechtkam, weil es noch zu verschwommen war.
    Noch war es ein roter Fleck inmitten der Tiefe des Gesteins. Tiefrot, dabei auch düster, schon an Blut erinnernd. Es hatte sich im Innern zusammengeballt.
    Der Fleck nahm eine andere Form an: zwei Dreiecke waren erschienen.
    Noch schwebten sie voneinander getrennt, aber sie näherten und berührten sich, wobei es aufblitzte.
    Rötliche Funken flogen!
    Nein, ein Irrtum, es waren keine zwei Dreiecke gewesen, sondern ein Pentagramm, also ein Fünfeck.
    Fünf Spitzen zeigte es.
    Fünf dunkelrot leuchtende Spitzen. Ein magisches Symbol, eigentlich ein in einer geschlossenen Linie gezeichnetes Fünfeck. Diese beiden Dreiecke stimmten nicht. Bei der Entstehung hatte es nur so ausgesehen, und auch jetzt, beim Betrachten, überkam mich der Eindruck mehr als fünf Ecken zu sehen.
    Oder wirkte das Gestein wie ein Spiegel?
    Ich dachte über das Pentagramm und seine Symbolwirkung nach. Viel wußte ich nicht darüber, denn der Ursprung dieses Zeichens verlor sich bereits im Altertum. Es wurde auch Drudenfuß, Drudenkreuz oder Alpkreuz genannt. Die Phytagoräer kannten es als Zeichen der Gesundheit. Auf griechischen Münzen ist es manchmal zu sehen, und bei den Esoterikern steht es für Mikrokosmos.
    Was sollte es hier?
    Es war nicht nur einfach

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