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John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

Titel: John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem Opfer zu Boden sinken, um anschließend den Kopf nach vorn zu drücken. Alles andere würde wie von allein laufen, und so fanden auch die Zähne das Ziel.
    Er fiel.
    Seine Knie berührten den Boden.
    Mit einer Hand stützte er sich ab, mit der anderen wollte er sich den Mann zurechtlegen.
    Beides schaffte er nicht, denn die linke Hand, die den Boden berühren sollte, berührte ihn auch, er hatte genau in die aus der Röhre hervorschauenden und auf dem Boden liegenden Riemen gefaßt.
    Es brannte wie Feuer.
    Der Vampir blieb hocken.
    Er riß sein Maul auf. Die für ihn typischen Augenzähne ragten hervor wie kleine Krummdolche, und tief in der Kehle des Blutsaugers entstand ein gänsehauterzeugendes Geräusch. Zu beschreiben war es kaum, denn es mischten sich verschiedene Töne und Klänge zusammen. Vielleicht ein schweres Ächzen, verbunden mit gurgelnden Lauten, aber der Blutsauger selbst achtete nicht darauf.
    Er sah nur seine Hand, denn er hatte sie erhoben und starrte gegen die Fläche.
    Genau dort, wo er den Handteller auf die Peitsche gepreßt hatte, zeichnete sich eine dunkle Spur ab, eine Rinne.
    Und so schaute er zu, wie seine eigene Haut und das sich darunter befindliche Fleisch allmählich verfaulte …
     
    *
     
    Auch Suko hatte den irren oder tierischen Schrei gehört. Er war wie ein Weckruf tief in sein Unterbewußtsein gedrungen. Vergleichbar mit einer Alarmsirene.
    Trotzdem kam der Inspektor damit nicht zurecht. Zudem war er selbst nicht in der Lage, sich zurechtzufinden, denn im Nacken und bis hoch zur Stirn hatten sich die Schmerzen festgebissen wie die Zähne von Ratten, die durch seinen Kopf turnten.
    Er wurde trotzdem wach.
    Und er konnte denken.
    Es fiel ihm etappenweise ein, was geschehen war, so daß sich das Bild in seinem Kopf allmählich vervollständigte. Suko wußte schon jetzt, daß er einen Fehler begangen hatte, denn er hatte Cursano unterschätzt. Dem war es gelungen, sich an ihn heranzuschleichen und ihn niederzuschlagen.
    Der harte Gegenstand hatte seinen Nacken voll erwischt und ihn zu Boden geschleudert.
    Jetzt erst öffnete Suko die Augen.
    Zugleich schien sich auch sein Gehör geöffnet zu haben. In seiner unmittelbaren Nähe klangen Laute oder Geräusche auf, mit denen er zunächst nichts anfangen konnte, weil sie sich für ihn einfach zu fremd anhörten.
    Keuchen? Jammern? Beides in einem? Er kam überhaupt nicht zurecht, was ihn auch nicht besonders berührte, denn zunächst mußte er mit sich selbst fertig werden.
    Der Wille war da, und er setzte ihn in die Tat um, denn Suko richtete sich auf.
    Die Ratten in seinem Kopf gerieten durcheinander. Die zuckenden Schmerzstöße waren so stark, daß er das Gefühl hatte, ihm sollte die Schädelplatte gesprengt werden.
    Sekundenlang verlor Suko die Übersicht. Aber die Umgebung klärte sich wieder. Er kam zurecht und schaute von seinem Sitzplatz zu der offenen Tür.
    Das war der Ausweg.
    Aber es gab ein Hindernis.
    Direkt in seiner Nähe, sogar in der Reichweite. Er hätte sich nur drehen und den linken Arm ausstrecken brauchen, aber er tat es nicht.
    In der schwachen Beleuchtung sah er den unheimlichen Vorgang wie ein Schattenspiel, in dem nur eine Hauptperson mitmischte.
    Da hockte der Vampir. Er dachte nicht daran, sich über das neben ihm sitzende Opfer herzumachen, denn seine eigenen Probleme waren viel schlimmer. Mit seiner linken Hand und letztendlich auch mit dem Arm war einiges nicht mehr in Ordnung. Sie zeigte eine tiefe Wunde.
    Der Blutsauger ruckte immer wieder mit seinem Kopf vor. Dabei schloß er den Mund nie, und Suko konnte noch die spitzen Zähne sehen, als wollte er sie bei jeder Bewegung aus dem Kiefer schleudern.
    Das gelang ihm nicht.
    Es gelang ihm überhaupt nichts mehr. Er schaffte nur noch eine Drehung und starrte dabei wie ferngelenkt Suko an. Der brauchte nichts zu tun, er mußte nur abwarten.
    Dann kippte die Gestalt nach hinten.
    Ein schwerer Schlag – aus!
    Der Vampir lag bewegungslos auf den Brettern. Die andere Magie hatte sein verfluchtes Dasein ausgelöscht.
    Im Gegensatz zu dem Untoten blieb Suko auf dem Fleck sitzen. Er brauchte diese Zeit, um sich zu sammeln, denn völlig fit war er noch nicht. Nur hatte er sich das Ende des Blutsaugers nicht eingebildet. Warum lebe ich und der andere nicht?
    Suko tastete seinen Hals ab. Frische Wunden gab es nicht. Er war nicht mal angekratzt worden. Das hatte der verfluchte Blutsauger wirklich nicht geschafft.
    Und doch war er vergangen …
    Suko war

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