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John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2)

Titel: John Sincalir - 0973 - Der verhexte Blutwald (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erinnerungsvermögen, John.«
    Ich verstehe noch immer Bahnhof. »Wieso das denn?«
    »Dann denk mal zwei Jahre zurück und erinnere dich daran, was beinahe um diese Zeit herum geschehen ist.«
    Ich lachte während meiner Antwort. »Da ist eine ganze Menge geschehen, glaube ich.«
    »Das stimmt. Aber ich denke an etwas Bestimmtes.« Suko beugte sich vor. »Kinny, John! Sagt dir der Name nichts?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht habe ich zuviel Bier getrunken und deshalb eine Blockade bekommen, aber da bin ich im Moment wirklich überfragt.«
    »Dann helfe ich dir auf die Sprünge.«
    »Darum bitte ich.«
    »Greta Kinny!«
    Ich überlegte. Sekunden vergingen, und plötzlich schnappte in meinem Gehirn ein Relais ein. Natürlich, Greta Kinny. Die junge Irin, die ich damals in der Bank getroffen hatte, wobei wir zusammen in einen Überfall hineingerieten, bei dem sie angeschossen worden war. Ich hatte sie noch im Krankenhaus besucht und auch ihre Lähmung erlebt, die eine der beiden Kugeln hinterlassen hatte.
    Suko hatte meinem Gesichtsausdruck entnommen, welche Lampe da aufgeglüht war. »Na, weißt du jetzt Bescheid?«
    »Da ist etwas gefallen.«
    »Greta Kinny«, sagte er, »und der Mann, den wir treffen wollen, heißt Douglas Kinny.«
    Ich verdrehte die Augen, stöhnte auf, winkte ab und sagte dann: »Jetzt holst du aber etwas hervor, das man nur an den Haaren herbeiziehen kann. Klar, ich erinnere mich gut an sie. Ich habe sogar ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht um sie gekümmert habe, aber das hatte sie auch nicht gewollt. Nur gibt es verdammt viele Kinnys in Irland. Da braucht der eine Name mit dem anderen nichts zu tun haben.«
    »Da gebe ich dir recht, aber ich würde es trotzdem im Hinterkopf behalten.«
    »Kaum.«
    »Wir könnten sie ja besuchen, wenn wir Zeit finden. Würde es dich nicht interessieren, was aus ihr geworden ist?«
    »Das schon«, gab ich zu, »aber ich kenne nicht mal ihre Adresse.«
    »Wir sind Polizisten. Es würde keine Probleme bereiten, das herauszufinden.«
    Ich schlug mir auf den Schenkel. »Nun komm mir doch nicht mit den alten Kamellen, Suko.
    Das liegt zwei Jahre zurück. Ich habe versucht, mich um sie zu kümmern, aber wir beide haben nichts mehr voneinander gehört. Außerdem hat sie es nicht gewollt.«
    »Alles klar. Themenwechsel.«
    Ich schielte ihn mißtrauisch an. »Und was kommt jetzt?«
    »Läuft nicht die Europameisterschaft?«
    »Klar. Seit wann interessierst du dich für Fußball? Ich ärgere mich, daß ich die Spiele kaum sehen kann.«
    »Wir können doch darüber reden.«
    »Gib es auf, es lohnt nicht.«
    »Dann halte ich ein Nickerchen«, sagte Suko, streckte die Beine von sich und schloß die Augen.
    Das hätte ich auch gern getan, aber die Worte meines Freundes hatten mich schon aus dem Konzept gebracht, denn die Erinnerung war wieder da und wühlte meine Gedankenwelt auf.
    Greta Kinny!
    Himmel, sie war wirklich eine außergewöhnliche junge Frau gewesen.
    Und wie locker sie das Schicksal der Lähmung getragen hatte. Wobei mir ihr Verhalten schon aufgestoßen war, denn bei meinem Besucht hatte sie immer davon gesprochen, daß wir uns wiedersehen würden.
    Nun waren wir in Irland, nun waren wir auch auf den Namen Kinny gestoßen. Sollte das Schicksal da seinen Kreis schließen?
    Unsinn! Es hießen so viele Menschen auf der grünen Insel Kinny. Das mußte nichts zu bedeuten haben.
    Ich griff nach dem Glas. Suko hielt die Augen noch immer geschlossen und ließ sich von dem gefilterten Sonnenlicht bescheinen. Meine Hand stoppte auf dem Weg zum Glas. Nein, mir war nichts Neues eingefallen, es war nur etwas hinzugekommen.
    Da war er wieder, dieser ungewöhnliche Geschmack!
    Ich erinnerte mich auch daran, wie ich auf dem Stuhl gesessen und mich zu Greta hinabgebeugt hatte, weil sei mir einen Kuß geben wollte. Erst danach hatte ich den anderen und fremden Geschmack im Mund gespürt, ihn aber vergessen, weil er später nie wieder aufgetaucht war.
    Bis zu diesem Zeitpunkt.
    Ich trank einen Schluck Gerstensaft.
    Nein, damit kriegte ich den bitteren, erdigen Geschmack nicht weg. Er blieb in meinem Mund haften, als wollte er ein Zeichen setzen.
    Es berührte mich schon seltsam, denn in den letzten zwei Jahren hatte ich von ihm nichts mitbekommen und nicht einmal an ihn gedacht. Durch Sukos Worte war ein Tor geöffnet worden, und nun hatte sich dieser Geschmack wieder freie Bahn verschafft.
    »Na?« fragte Suko. »Was ist los mit dir? Du reagierst nicht eben

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